Fragen an den Glauben #4

1. Wie versteht man 1. Kor. 5,1-5 mit Betonung auf den Vers 5?

Wichtig ist, das Kapitel 5 im Ganzen zu lesen und daraus die Notwendigkeit der Maßnahme der Gemeindezucht zu verstehen. Hier geht es um klare Abgrenzung von ernster Sünde öffentlicher Natur (V. 2), um die Gemeinde, als die erkaufte Braut Christi, in ihrem Wesen der Heiligkeit zu erhalten.

Paulus mahnt die Gemeinde, die in V. 1 beschriebene Sünde zu beklagen und Leid darüber zu tragen, aber auch den, der die Tat begangen hat, aus ihrer Mitte hinweg zu tun. Im Gegensatz zu der Gleichgültigkeit der Gemeinde fällt Paulus das Urteil in seiner „Abwesenheit“ so, als wäre er „anwesend“ und handelt in der „Autorität“ unseres Herrn Jesus Christus. Das Verständnis in der Aussage „dem Satan zu übergeben“ deutet im Bild der Gemeindezucht auf den Ausschluss aus der Gemeinde. Außerhalb der Gemeinde ist das Herrschaftsgebiet des Satans (1. Joh. 5,19). Entsprechend ist der Mensch geplagt durch Gottes Züchtigung und den Angriffen aus Satans Herrschaftsbereichs in Form von gedanklichen und körperlichen Leiden. Wichtig ist zu verstehen, dass ein Ausschluss darauf abzielt, eine

Wiederherstellung der Gemeinschaft mit Gott zu bewirken, die durch Reue und Buße des Betroffenen erfolgen kann. So kann er doch seine Rettung durch Gottes wunderbare Gnade bekommen; im Leben gestraft, aber errettet am Tage des Herrn.

2. Was genau bedeutet es, ein Anstoß zu sein? Wie kann es für mich eine Sünde sein und ist es überhaupt Sünde? Gibt es einen Unterschied darin, ob einerseits meinem Nächsten an mir etwas nicht gefällt und dass er sich andererseits einen Anstoß an mir nimmt?

Die Wesensveränderung eines neugeborenen Menschen durch Christus zeigt sich unter anderem in der Nächstenliebe, zu der uns Christus selbst auffordert. In diesem Blick sehen wir in Kapitel 12 im Römerbrief, was eine „Erneuerung des Sinnes“ für wunderbare Auswirkung im Dienst der Demut in der Gemeinde und im praktischen Leben hat. Entsprechend ist zu verstehen, dass wir durchdrungen werden mit der Liebe Christi und diese Liebe wird mit wunderbaren Eigenschaften in 1. Kor. 13,4-5 beschrieben.

Paulus weist die Geschwister in der Gemeinde Rom auf die gegenseitige Rücksichtnahme und schreibt in Röm. 14,13-21: „… dass dem Bruder weder ein Anstoß noch ein Ärgernis in den Weg gestellt wird! 14 … dass nichts an und für sich unrein ist; sondern es ist nur für den unrein, der etwas für unrein hält. 15 Wenn aber dein Bruder um einer Speise willen betrübt wird, so wandelst du nicht mehr gemäß der Liebe [zu der uns Jesus berufen hat]. Verdirb mit deiner Speise nicht denjenigen, für den Christus gestorben ist! 18 wer darin Christus dient, der ist Gott wohlgefällig und auch von den Menschen geschätzt. 19 So lasst uns nun nach dem streben, was zum Frieden und zur gegenseitigen Erbauung dient.“

Weiter schreibt er in 1. Kor. 8,12: „Wenn ihr aber auf solche Weise an den Brüdern sündigt und ihr schwaches Gewissen verletzt, so sündigt ihr gegen Christus.“

Abschließende Worte stehen in 1. Kor. 10,32-33, die uns zum Nachmachen einladen und somit zur Erfüllung der Nächstenliebe dienen..

3. Wie sind Brot und Wein beim Abendmahl zu verstehen? Als Symbole oder werden sie bei der Einnahme zu dem Leib und Blut Jesu?

In 1. Kor. 11,24-25 lesen wir „Nehmt, esst! Das ist mein Leib, der für euch gebrochen wird; dies tut zu meinem Gedächtnis! Desgleichen auch den Kelch, nach dem Mahl, indem er sprach: Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut; dies tut, sooft ihr ihn trinkt, zu meinem Gedächtnis! Denn sooft ihr dieses Brot esst und diesen Kelch trinkt, verkündigt ihr den Tod des Herrn, bis er kommt.“ In der katholischen Kirche wird gelehrt, dass sich Brot und Wein buchstäblich in das Fleisch und das Blut Jesu verwandeln (Transsubstantiationslehre). Jesus lehrt uns hier jedoch, dass wir es zum Gedächtnis zu uns nehmen sollen, und nicht, dass wir tatsächlich seinen Leib essen und sein Blut trinken. Wir denken beim Abendmahl daran, dass Jesus seinen Leib für uns hingegeben und sein Blut vergossen hat, um für unsere Sünde zu bezahlen. Der Begriff „symbolisch“ geht hierbei schon in die richtige Richtung, jedoch ist es äußerst wichtig zu betonen, dass dieser Gottesdienst mit einer großen Ehrfurcht getan werden muss. Brot und Wein stehen stellvertretend für das Leiden unseres Erretters, dem wir damit Ehre bringen wollen, dass wir sein Mahl würdig und keinesfalls leichtfertig praktizieren oder gar vernachlässigen.

4. Wie ist 1. Kor. 3,11-15 zu verstehen?

In Mt. 20 bringt Jesus das Gleichnis von einem Weingärtner, der Arbeiter in seinen Weinberg einstellt. Er geht zu unterschiedlichen Uhrzeiten aus, bis zur letzten Stunde. Am Ende teilt er den Lohn aus. Unabhängig davon, wann mit der Arbeit begonnen wurde, bekommen alle den gleichen Lohn.

Wann du zu Jesus kommst ist Gnade von Gott. Ob du früh oder erst kurz vor dem Tod zu ihm kommst, jeder kann gleich errettet werden. Außerdem gibt es jedoch eine Entlohnung der Geretteten, von der wir hier in 1. Korinther 3,11-15 lesen.

Dieser Zeitpunkt bezieht sich somit auf das Ende („der Tag wird es klar machen“). Apostel Paulus beschreibt, dass es verschiedene Materialien gibt, die unsere Lebensweise beschreiben. Holz und Stoppeln beispielsweise verbrennen, Gold und Silber dagegen werden bestehen bleiben. Gott wird unser Werk prüfen und „schaden erleiden“ bedeutet, dass wir vor Gott stehen und alle unsere Werke, die Holz und Stoppeln waren, verbrennen. Jedoch werde ich trotzdem durch den Glauben an Jesus Christus gerettet.

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