Kol. 3,13: „und ertrage einer den andern und vergebt euch untereinander, wenn jemand Klage hat gegen den andern; wie der Herr euch vergeben hat, so vergebt auch ihr!“
Hast du einem Menschen vergeben, aber die bitteren Gefühle steigen wieder hoch?
Stell dir vor, du besuchst eine alte, mittelalterliche Kirche. Du gehst die vielen Stufen des Turms hoch. Oben hängt eine riesige Glocke. Mutig wie du bist, nimmst du das Seil in die Hand, ziehst und lässt immer wieder den Glockenschall erklingen. Dong. Dong. Dong.
Endlich lässt du das Seil los. Aber: Die Glocke klingt weiter. Wird langsamer, wird leiser. Plötzlich ist es still.
Als du auf den Knien standst und Gott gesagt hast: „Herr, ich vergebe der Person das, was sie mir getan hat. Segne du ihn/sie.“ – das war der Moment, wo du das Seil losgelassen hast. Du hast dich entschieden, zu vergeben.
Die Gefühle kommen danach manchmal wieder hoch, wie aus dem Nichts.
Doch du darfst vertrauen, dass sie mit der Zeit schwächer werden und dann ganz verschwinden.
Gott helfe dir dabei, nicht nachtragend zu sein, sondern loszulassen und zu vergeben.
