Das Kreuz im Mittelpunkt – Die Evangelisationskantate 2022
Es war im Jahr 2015. Irgendwann im Frühling, als Gott mich durch einen Traum geistlich aufweckte. Aufrüttelnd, bewegend und sich tief einbrennend. So würde ich dieses Ereignis beschreiben. Wie nie zuvor wurde mir die Macht und die Kraft des Kreuzes von Golgatha
klar und bewusst. Dieser Eindruck bewegte mein Herz eine ganze Weile, bis der Wunsch entstand, es der Gemeinde mitzuteilen. Den einzelnen Personen nochmal vor „Augen zu malen“, welches gewaltiges Werk Jesus Christus für uns vollbracht hat. Aber wie setzt man so etwas praktisch um, wenn man selbst kurz zuvor als geistlich totes Jugendmitglied gesehen wurde? Ein Zeugnis erzählen? Vielleicht die Brüder fragen, ob man davon predigen darf? Mit der Zeit änderten sich meine Vorstellungen und ich wurde vom Herrn auf eine Möglichkeit hingewiesen, die ich so gar nicht in Erwägung gezogen hatte.
Es begann mit einem Gedicht
In dieser Zeit bekam ich ein Gedicht in die Hände, in welchem es klar und deutlich um dieses Kreuz ging. Die Worte bewegten mich sehr und ich hatte die Idee, durch selbstgeschriebene Musik (konkret war es eine Besetzung von Streichern), diesen Worten mehr Ausdruck zu verleihen. Drei Monate später wurden die Arbeiten abgeschlossen und es ergab sich die Möglichkeit, im Rahmen eines Jugendprogrammes, das Gedicht vorzutragen. Während des Komponierens, der Einübung und bis zum Vortrag brachte ich oft mein Anliegen vor Gottes Angesicht, weil mir bewusst wurde, dass ohne die Wirkung des Geistes das ganze überhaupt nichts taugt. Unerwartet erlebten alle, die bei dem Vortrag des Gedichtes dabei waren, den Segen und die Wirkung des Geistes. Bewegt von diesem Vortrag stellte ich mir erstmals folgende Frage: Wäre es möglich, ein
vollständiges Programm zu organisieren, welches nur speziell das Kreuz als Thema hat?
Die Schönheit von Gottes Wort
Parallel begann ich mich anhand Gottes Wort mit dem Erlösungswerk von Jesus Christus auseinanderzusetzen. Dabei hatte mich besonders fasziniert, in welch einer Schönheit die Schreiber der einzelnen Bücher der Bibel über Jesus Christus berichtet haben. Als ich meine
Betrachtung über die Prophezeiung, die auf das Kommen Christi hinweisen, abgeschlossen hatte, schrieb ich die schönsten Verse für mich heraus und versuchte daraus, ein Liedtext für ein Chorgesang zu erstellen. Keine eigenen Worte. Nur das Wort Gottes als unfehlbare Grundlage. Ich bat einen guten Freund von mir, der musikalisch besonders begabt ist, ob er dazu einen Chorsatz schreiben könnte. Ich weiß es noch bis heute. Wir saßen zusammen am Klavier, beteten davor und die Melodie kam ihm direkt. Alles harmonierte. Es war einfach passend.
Die Idee der Kantate
Nach Fertigstellung der Melodie und einer reiflichen Überlegung, wie man das Werk einsetzen könnte, kamen wir zu dem Schluss, dass es eigentlich den Beginn einer Kantate darstellt. (Eine Kantate bezeichnet einen geistlichen, klassischen Vortrag, der eine biblische
Geschichte nacherzählt.) „Eine ganze Kantate, selbst geschrieben und dazu noch mit mehreren Werken?!” Das müsste bestimmt lange dauern, dachte ich mir damals. Für mich schien es unvorstellbar und
so groß, dieses mächtige Werk Jesu in einigen Chortexten zusammenzufassen. Doch der Herr half in allem. Sei es im Dichten der Texte, in der Auswahl der verschiedenen Bibelverse und der Erschaffung der passenden Melodie und Orchesterbegleitung.
Angefangen im Jahr 2015 konnte dieses Werk zu Gottes Ehre 2022 fertiggestellt werden.
Bereit für die Evangelisation
Ursprünglich hatten wir uns überlegt, dass diese Kantate zu Ostern in der Gemeinde vorgetragen wird. Niemals haben wir daran gedacht, dass diese Art von Musik für eine Evangelisation passend ist. Biblische Texte und klassische Musik in Kombination. Das kennt
man, wenn überhaupt, aus dem letzten Jahrhundert. Doch Gott bewegte Menschen, uns darauf anzusprechen, ob genau nicht diese Art von Vortrag der Richtige sei. Wir probten die Werke erstmal vorab in einem kleinen Kreis und holten uns die Meinung
verschiedener Personen ein. Alles, was wir taten, vor allem in dieser intensiven Vorbereitungszeit, begleiteten wir mit Gebet, weil wir besonders die Abhängigkeit von der Leitung des Geistes spürten.
Das Ergebnis der vorläufigen Proben und den Beratungen war eindeutig: Die Kantate ist bereit für die Evangelisation.
Das Kämpfen lohnt sich
Wenn man Seelen von Gott erzählen will, dann stößt man unweigerlich auf Widerstand. Und diesen haben wir klar und eindeutig erlebt. Sei es beim Verteilen der Einladungen auf der
Straße, bei den Proben mit dem Chor und Orchester oder selbst in der Organisation. Überall versuchte der Feind, dieses Werk zum Stillstand zu bringen. Aber durch Gottes Gnade konnten wir am 25.09.2022 in der Schwegenheimer Kirche den Evangelisations-Gottesdienst durchführen. Wir zählten über 400 Gäste. Davon waren ca. 150 Menschen anwesend, die ihr Leben ihm nicht übergeben hatten.
Was wir daraus gelernt haben
Als Fazit dieser ganzen Arbeit konnten wir folgendes daraus lernen:
1. Die 1 zu 1 Evangelisation ist die effektivste Methode. Wir hatten viele Einladungen verteilt, Plakate aufgehängt und sonstige Werbeaktionen gestartet. Doch hauptsächlich sind die Gäste auf Grund von persönlicher Einladung in unseren Gottesdienst gekommen.
2. Gebet ist die absolute Grundlage der Evangelisation. Erst während dieser Zeit wurde uns bewusst, wie viel man in diese Evangelisationsarbeit hineinlegen muss und was es für eine schwere Arbeit ist. Unserer Meinung nach führt ohne langanhaltendes
und ausdauerndes Gebet keine Evangelisationsaktion zum Erfolg.
3. Die Kraft geistlicher Musik. Wenn Musik mit reinem Herzen geschrieben und praktiziert wird hat es eine große geistliche Wirkung. Wir durften im Gottesdienst erleben, wie nicht wenige Menschen durch die gesungenen und gespielten Bibeltexte
bewegt wurden. Bei manchen Gästen hinterließ es eine bleibende Wirkung und bewegte sie bis heute dazu, regelmäßig unsere Gottesdienste aufzusuchen.