Spr. 4,20-21: „Mein Sohn, merke auf meine Worte und neige dein Ohr zu meiner Rede. Laß sie nicht von deinen Augen fahren, behalte sie in deinem Herzen.“
Wir haben bereits gesehen, dass hier vier Schritte dafür genannt werden, wie das Wort Gottes in unser Herz kommt.
Punkt 1: „Merke auf meine Worte“ haben wir bereits untersucht und hoffentlich umgesetzt.
Heute betrachten wir die verbliebenen Punkte. Dabei ist wichtig, dass sie aufeinander aufbauen: Es ist unmöglich, Punkt 2 zu erfüllen, wenn ich Punkt 1 nicht schaffe.
2. „Neige dein Ohr zu meiner Rede“.
Hier ist Demut und Tatkraft gefragt. Neige dein Ohr: das bedeutet, ich verneige mich. Ich beuge mich herunter zu Gottes Wort, unter sein Wort. Ich akzeptiere es als Befehl für mein Leben. Ich denke nicht, dass ich es besser weiß, sondern befolge Gottes Anweisungen. Auch wenn sie mir nicht passen. „Neige dein Ohr“ heißt nämlich auch: Mein Ohr ist Gottes Rede zugeneigt, das heißt, ich finde Gefallen an ihr. Und wenn nötig, verändere ich mich dafür! Auch das: keine leichte Sache, aber der Lohn ist ewiges Leben!
3. Lass sie nicht von deinen Augen fahren.
Jetzt haben wir es geschafft, dass Gottes Wort in uns hineingekommen ist. Aber es ist noch wie ein Same auf dem Feld: Es kann verweht oder von Vögeln gefressen werden. Deshalb dürfen wir es nicht aus den Augen lassen. Wir müssen uns wieder und wieder daran erinnern, es ständig im Hinterkopf behalten. Das geschieht aktiv: Ich kämpfe darum, dass mein Blick „auf das heilige Wort stets Acht“ hat und nichts anderes seine Stelle einnimmt.
4. Behalte sie in deinem Herzen.
Dieser Punkt ist unsere Ziellinie: Die Formulierung zeigt, dass das Wort in unseren Herzen angekommen ist. Jetzt muss es dort auch bleiben! Wir müssen nicht mehr ständig darum kämpfen, sie nicht zu vergessen oder aus den Augen zu verlieren – denn sie liegen tief im Herzen. Die Anweisung ist hier: Behalte sie dort! Sie sind dein Besitz, schmeiße sie nicht fort! Lebe nicht ein solches Leben, dass für Gottes Worte kein Platz mehr im Herzen bleibt. Treibe es nicht hinaus durch deine Taten, halte fest an der heilsamen Lehre. Lebe beständig darin.
Dann aber, wenn das geschafft ist, wird Gottes Wort in uns Gestalt gewinnen. Eine schwere Aufgabe, ja. Aber der Gewinn ist unbeschreiblich wertvoll:
Alle Fülle der Weisheit, des Lebens und der Herrlichkeiten wohnt durch das Wort Gottes in unseren Herzen: Christus in uns.
