Zieh den Stecker

Jakobus 4, 7: „So unterwerft euch nun Gott! Widersteht dem Teufel, so flieht er von euch.“
In diesem Abschnitt werden wir den Vers aus Jakobus 4,7 praxisbezogen betrachten. Hierbei geht es nicht nur um das Wissen, sondern es mit dem Herzen zu verstehen. Die Bibel gibt uns eine klare Vorgehensweise, was es heißt „sich Gott zu unterwerfen“: Aus Liebe zu Jesus bibeltreu leben und Ihm mit praktischen Eigenschaften dienen. Das bin ich aber erst dann imstande zu tun, wenn ich im Heiligen Geist wandle. Im Bezug auf die digitalen Medien und dem Kampf mit dem Smartphone, ergibt sich also folgende brennende Frage:
Wie kann man im Alltag konkret im Heiligen Geist wandeln, um von den Ketten loszukommen?

Als Lösungsansatz bieten sie folgende praktische Methoden an:
1. Sofortmaßnahme
2. Ursachenanalyse
3. Einleitung der Verbesserung
4. Prüfen der nachhaltigen Abstellung
5. Lessons learned (Gewonnene Erkenntnisse)

Die Sofortmaßnahnme
Die Sofortmaßnahme ist oft ein Mittel, das mit radikalen Maßnahmen verbunden ist. Sehr oft sind die Ergebnisse nur von kurzer Dauer, weil sie von Menschen gemacht sind.

Wenn wir uns jedoch ganz dem Wirken Gottes hingeben, mahnt uns das Gewissen, dass gewisse Grenzen überschritten wurden und man ist bereit, eine Sofortmaßnahme zu unternehmen.
Das ist der erste Schritt in der Gnade Gottes, die Umkehr zu Gott.
Sofortmaßnahmen können folgendes sein:
– Zieh den Stecker und schalte alle Geräte aus
– Gehe offline
– Lösche Apps und Accounts
– Verkaufe bzw. beseitige gewisse digitale Geräte
– Sperre Internetseiten und meide den Umgang an falschen Orten
Du darfst dir sicher sein, wenn du dich Gott nähern und etwas in deinem Leben ändern möchtest, wird er sich dir unbedingt zeigen. So lesen wir in Jer. 29,12-14a folgende starke Worte:
„Und ihr werdet mich anrufen und hingehen und zu mir flehen, und ich will euch erhören; ja, ihr werdet mich suchen und finden, wenn ihr von ganzem Herzen nach mir verlangen werdet; und ich werde mich von euch finden lassen, spricht der HERR. Und ich
werde euer Geschick wenden.“

Die Ursachenanalyse
In der Ursachenanalyse gilt es sich Zeit zu nehmen, um den Entstehungsprozess, der zur Gefangenschaft bzw. zur Sünde geführt hat, zu analysieren. Am besten mit einem Bruder deines Vertrauens aus deiner Gemeinde. In der korrekten Ausführung findet es im Licht der Bibel statt.
Lass dir sagen, was deine Ursache ist. Lass dir helfen.

Verbesserungen einleiten
Die Verbesserung einleiten kann nur einer – das ist Jesus Christus! Oftmals erwarten wir weltbewegende Ratschläge, die uns aus unserer Krise helfen sollen. Aber alles, was wir für ein siegreiches Christenleben brauchen, ist in Gottes Wort enthalten. Jesus trifft zum Thema „Verbesserung einleiten“ zwei ganz konkrete Aussagen:
1. Johannes 5,14 b: „…sündige hinfort nicht mehr.“
2. Galater 5,16: „Ich sage aber: Wandelt im Geist, so WERDET ihr die Lust des Fleisches nicht vollbringen!“
Das heißt, es ist eine ganz klare Entschiedenheit gegen die Sünde notwendig. Ohne eine wirkliche, echte und dauerhafte Entscheidung zu treffen, werden die digitalen Ketten niemals zerbrochen
werden.

Sage deshalb:
„NEIN“ zu gewissen Apps
„NEIN“ zu Filmen
„NEIN“ zu Spiele
„NEIN“ zum Chillen am Handy
„NEIN, meine Hände, meine Augen, meine Ohren, meine Füße werden der digitalen Lust nicht nachgehen.“
Es bringt aber nichts, wenn du falsche Gewohnheiten ablegst, ohne sie durch neue und gute Routinen zu ersetzen (vgl. Mt. 12,43-45). Als vor kurzem ein junger Diakon gefragt wurde, wie er sich so ein tiefes und umfangreiches Bibelwissen angeeignet hat, gab er daraufhin folgende Antwort: „Ich habe mir in meiner Jugendzeit jeden Abend die Zeit von 21-23 Uhr zum Bibellesen freigehalten.“
Für den einen oder anderen mag diese Gewohnheit unmöglich sein. Aber es zeigt einfach, wie wichtig es ist, Zeiten am Tag zu haben, die alleine nur Jesus gehören. Nur durch eine disziplinierte Vorgehensweise können wir geistlich siegen. In deiner durch das Ablegen der intensiven Nutzung von sozialen Medien neu gewonnenen Zeit kannst du zum einen dein Gebetsleben verbessern. Nutze vor allem das Gebet in Zungen. Oft unterschätzen wir genau diese Art des Gebets, aber dadurch werden wir zuallererst selbst erbaut (1.Kor. 14,4). Weiterhin ist es wichtig, im Gebetsleben ein Wachstum zu erleben. Nicht nur was die Zeit betrifft, sondern auch in welche Richtung die Nöte gehen. Versuche, dich mit der Zeit mehr auf die Not der anderen zu konzentrieren. So kannst du zum Beispiel anhand des Jugend-Geburtstagskalenders innerhalb von mehreren Tagen die ganze Jugend durchbeten!

Zum anderen versuche nicht, die Bibel einfach so zu lesen, sondern gezielt nach Themen zu studieren.

Dafür haben wir mit dem Jugendkompass-Team ein nicht mehr erhältliches Bibelstudium-Heft neu gestaltet. Es gibt dir gerade bei gezielten Fragen klare, kurze Antworten und hilft dir, in den Grundthemen der Bibel fest zu werden.

Was zuletzt auch nicht fehlen darf, ist die Gemeinschaft unter den Gläubigen und die regelmäßigen Gottesdienstbesuche. In den Gottesdiensten wirst du am meisten von den Predigten etwas mitnehmen, wenn du die Bibelstellen und Hauptaussagen mitschreibst und dir zu Hause nochmal darüber Gedanken machst. So bist du während dem Gottesdienst aufmerksamer und durch das Schreiben behältst du viel mehr von dem, was gesagt wurde.

Prüfen der nachhaltigen Abstellung
Das Prüfen der nachhaltigen Abstellung ist täglich zwingend erforderlich. So kannst du dir beispielsweise vor dem Schlafengehen folgende Fragen zu Selbstreflexion stellen:
– Habe ich heute „Nein“ zur digitalen Welt gesagt?
– War mein Gebet heute erfüllt?
– Ist mir beim Bibellesen ein Vers besonders wichtig geworden und konnte ich auch tagsüber darüber nachdenken?
– Konnte ich heute durch mein Handeln leuchten?
Wenn wir ehrlich sind, werden wir nicht immer alle Fragen mit „Ja“ beantworten können, aber diese Selbstüberprüfung hilft uns zu erkennen, in welchen Bereichen wir Verbesserungsbedarf haben. Es führt uns näher zu Gott und in sein Licht.

Gewonnene Erkenntnisse
Das Lernen bzw. das „Lessons learned“ (Gewonnene Erkenntnisse) ist zu jedem nachhaltigen Vorgang nötig. In Ps. 103 finden wir dazu die Aufforderung, genau dies zu tun: Zurückdenken an das, was Gott für uns getan hat und seine tiefe Gnade niemals vergessen.
Wie herrlich ist es, wenn man mit einem freien Herzen Gott in der Gemeinde und in der Familie dienen kann? Sich bewusst zu werden, welche schweren Ketten von einem genommen wurden und von welcher dunklen Gefangenschaft Gott uns befreit hat. Was der Weg bzw. die Ursache zu den digitalen Ketten war. Zu erkennen, wie stark, wie gnädig und barmherzig Gott ist.
Genau darauf kommt es an: Diese Erkenntnisse in unserem Leben entsprechend einzusetzen und unsere Kräfte daran zu legen, nicht mehr in diese Bereiche hinein zu „gehen“, die uns einmal gefesselt haben.

Wenn wir stark im Geist sind, kann der Teufel uns nicht gefangen nehmen.
„Alles ist mir erlaubt – aber nicht alles ist nützlich! Alles ist mir erlaubt – aber ich will mich von nichts beherrschen lassen!“ – 1.Kor.6,12

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