Abhacken: Der Weg zur Freiheit

„Wenn aber deine Hand oder dein Fuß für dich ein Anstoß (zur Sünde) wird, so haue sie ab und wirf sie von dir! Es ist besser für dich, dass du lahm oder verstümmelt in das Leben eingehst, als dass du zwei Hände oder zwei Füße hast und in das ewige Feuer geworfen wirst.“ – Mt. 18,8. Manchmal ist das, was Jesus sagt, so einfach und trotzdem so schwer umzusetzen. In dieser Bibelpassage spricht er von Versuchungen und wie wir diesen widerstehen können. Die vorgegebene Lösung ist hier ziemlich radikal: Abhacken! Warum spricht Jesus hier solch harte Worte? Das wird besonders im zweiten Satz deutlich: Er betont hier, dass es nicht einfach nur um den Moment geht, sondern dass es viel wichtiger ist, in seinem Handeln weitsichtig zu sein und auf das ewige Leben zu schauen. Wie willst du, wenn du nicht frei von der Welt bist, in den Himmel kommen? Wie in dieser Ausgabe schon ausführlich aufgezeigt, kann uns das Handy oftmals ablenken von dem, was wirklich zählt und uns in Ketten legen, sodass wir festgebunden sind. Wir wollen dir Jesu Ratschlag ans Herz legen und dir den Verzicht auf dein Handy (zumindest für eine gewisse Zeit) näher bringen.

Erfahrungsbericht (oder Abhackungsbericht?)
Ich habe, bevor ich diesen Artikel geschrieben habe, das Selbstexperiment gewagt und auf mein Handy verzichtet. Dabei muss ich zugeben, dass ich weiterhin erreichbar war, wenn ich am Laptop saß, aber meine Erreichbarkeit natürlich stark eingeschränkt war. Auch waren alle anderen Apps, die nicht zur Kommunikation (das heißt WhatsApp und Telegram) dienten, somit außer Reichweite. Ich habe die Auswirkungen direkt morgens bemerkt. Mein erster Griff ging nicht ans Handy und zu den Nachrichten, die ich über Nacht erhielt, sondern ich konnte sofort aufstehen. Auch während der Arbeit wurde ich nicht so leicht abgelenkt und arbeitete deutlich konzentrierter und effektiver, wodurch ich auch schneller vorankam. Auch am Nachmittag, abseits von der Arbeit, hatte ich mehr Zeit für andere Dinge, da mein Handy nicht griffbereit war. Ebenfalls angenehm war der Abend, an dem ich nicht vom Bibel lesen abgehalten werden konnte und danach auch viel schneller schlafen ging. Außerdem würde ich sagen, dass mein Schlaf deutlich erholsamer war. Natürlich sind das nur meine Erkenntnisse über die Tage, die ich gesammelt habe und auch nur ein Ausschnitt, aber ich habe in diesen Tagen erkannt, wie oft ich doch eigentlich zum Handy greife und mich einfach ablenke und Zeit verschwende. Durch diese handyfreien Tage habe ich mich wirklich frei gefühlt. Es kam mir vorher nie so vor, als wäre ich stark ans Handy gebunden und ich würde auch nicht von einer Sucht sprechen, aber doch war die Zeit ohne Handy befreiend. Es war schön, auch mal nicht erreichbar zu sein und den Fokus mehr auf das Hier und Jetzt zu legen.

Und wie geht es weiter? Ich habe mir vorgenommen, die gesammelten Erfahrungen in meinen Alltag einfließen zu lassen. Natürlich ist es in unserer heutigen Zeit oftmals schwierig, sich völlig von seinem Handy zu trennen, weil man für seine Dienste und Pflichten erreichbar sein muss. Ein gesunder Umgang mit dem Handy ist deshalb unabdingbar. Deshalb werde ich versuchen, mein Handy öfters liegen zu lassen, um mehr von dem Moment und den Menschen um mich herum mitzubekommen. Die Zeit ohne Handy war nämlich deutlich intensiver und schöner. Das Experiment hat mir einfach sehr deutlich gezeigt, in welchen Momenten ich gerne zum Handy greifen wollte, es aber nicht konnte. In diesen Momenten habe ich dann darüber nachdenken können, ob es wirklich nötig ist, jetzt das Handy zu benutzen. Genau dadurch konnte ich mich selbst sehr stark überprüfen und die Problemfelder erkennen, die ich nun angreifen und verändern will. Niemand will gefangen sein und erst recht nicht von seinem Handy, aber es passiert leider viel zu schnell und trotzdem unbemerkt. Deshalb habe ich mir auch vorgenommen, immer wieder solche Tage einzuführen, in denen ich meine Handynutzung auf 0 herunterfahre. So kann ich mich immer wieder selbst reflektieren und mit Jesu Hilfe rechtzeitig die Ketten sprengen. Wir dürfen auf Gott vertrauen, dass er uns beisteht, wenn wir davon loskommen wollen. „Denn ich, der HERR, dein Gott, ergreife deine rechte Hand und sage dir: Fürchte dich nicht, ich helfe dir!“ – Jes. 41,13. Jetzt bist du dran! Wie sieht es mit dir aus? Wenn du frei werden willst, musst du manchmal auch abhacken, weil es hier nicht um dein gegenwärtiges Leben geht, sondern um die Ewigkeit. Mir fiel es anfangs schwer, einen passenden Termin zu wählen, aber irgendwann habe ich mich für einen Zeitraum entschieden und dann diese Woche nach der handyfreien Zeit ausgerichtet. Man wird nie einen Zeitpunkt finden, an dem es perfekt passt. Der beste Zeitpunkt ist jetzt, bevor es zu spät ist. Du wirst dadurch erkennen, wie sehr du am Handy hängst, aber noch viel mehr, wie schön es ist, nicht gebunden zu sein. Deshalb unser Appell an dich: Wenn du frei werden willst, dann hacke dein Handy für eine Woche ab, fokussiere dich auf Jesus und sieh, wie er dich verändern kann. Möge Jesus dich segnen und deine Ketten sprengen. „Denn ihr seid zur Freiheit berufen, Brüder.“ – Gal. 5,13a

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