Diese Frage beschäftigt wirklich fast jeden, wenn er sich frühmorgens zur Arbeit oder zur Schule fertig machen will. Es soll Menschen geben, die es sich zur Routine gemacht haben, immer die gleichen Sachen anzuziehen, damit ihnen die Entscheidung leichter fällt. Andere wiederum können gefühlt Stunden damit verbringen, was sie heute am liebsten anziehen möchten.
Genauso wie es in unserem alltäglichen Leben eine Rolle spielt, welche Kleidung wir tragen, so ist es auch im geistlichen Leben besonders wichtig, was wir anziehen oder angezogen haben.
Zu diesem Themenpunkt gibt Apostel Paulus den Ephesern dahingehend folgende Anweisung:
“Erneuert euch aber in eurem Geist und Sinn und zieht den neuen Menschen an, der nach Gott geschaffen ist in wahrer Gerechtigkeit und Heiligkeit.” (Eph. 4,23-24)
Um den Vers besser zu verstehen, ist es wichtig zu wissen, in welchem größeren Zusammenhang er eingeordnet ist. Grob gesagt lässt sich der Epheserbrief in zwei Teile einteilen.
Die Kapitel 1-3 behandeln theoretische Grundlagen des Glaubenslebens. So preist zum Beispiel Paulus Gott dafür, für die Segnungen, die wir in Christus haben dürfen. Er erinnert die Epheser, wer sie einmal waren und was sie jetzt durch Christus sind.
In den Kapiteln 4-6 nimmt Paulus Bezug auf das praktische Christenleben. Das Erinnern an die Einheit der Gemeinde, der drängende Hinweis ein gottgefälliges Leben zu führen sowie die Ausführungen zur geistlichen Kampfführung sind in diesen Kapiteln enthalten.
Gerade in dem praktischen Hinweis zu einem gottgefälligen Leben (vgl. Eph. 4,17- Eph. 5,33) findet sich unser Vers wieder. Das bedeutet, dass die Errettung durch Christus eine Auswirkung in dem Leben eines jeden Gläubigen haben muss. Nicht umsonst schreibt Paulus an die Galater in Kapitel 6,15 folgende Worte:
“Denn weder Beschneidung noch Unbeschnittensein gilt etwas, sondern eine neue Schöpfung.”
Auf was es ankommt, ist die Veränderung des Seins. Das wurde durch Jesus vollbracht. Ich muss nicht mehr Knecht der Sünde sein, sondern darf ein Kind des Allerhöchsten sein. Ein Werkzeug der Gerechtigkeit und Knecht Christi.
Das hat wiederum zur Folge, dass sich das Denken ändert. Das bewirkt der Heilige Geist, wenn wir ihn nicht dämpfen und auch den Freiraum geben uns leiten zu lassen.
Das veränderte Denken bewirkt wiederum auch andere Taten.
Und darauf will Paulus hinaus, wenn er über den neuen Menschen spricht! Nämlich auf die Veränderung unserer Taten!
Nach dem Vers über das Anziehen des neuen Menschen (Eph. 4,22) spricht Paulus ganz klar, durch welche Taten/Werke er sich auszeichnet:
– Ablegen der Lüge und reden der Wahrheit
– Nicht stehlen, sondern ehrlich arbeiten und dabei den Armen etwas abgeben
– Keine unnötige Worte reden, sondern welche, die zur Erbauung dienen
– Den Heiligen Geist nicht betrüben
– Von Zorn, Wut, Lästern und Geschrei nicht bestimmt werden
– Barmherzige Haltung gegeneinander zeigen
– In der Liebe Christi wandeln
– …..
Die Aufzählung könnte man eine Weile lang weiter führen. Wir sehen, dass den neuen Menschen anziehen, eine Veränderung unserer Taten bedeutet. Unsere Taten werden sich aber nur ändern lassen, wenn wir Anfangen im Geist zu leben (vgl. Gal. 6,16)
Dazu möchte ich dich in dieser Woche ermutigen: Lebe im Geist und lass dich von ihm ganz bewusst leiten!
