An Grenzen kommen – Missionseinsatz auf den Philippinen

„Mama, ich habe Angst!“ Ein junges Mädchen mit dunkelbraunen Augen schaute mich aufmerksam an. „Wovor hast du Angst?“, fragte ich sie. Aber sie wusste es nicht. Ich betete um Weisheit, während ich versuchte, ihr zu erklären, woher die Angst kommt und wie man sie wieder loswerden kann.

Ich befinde mich auf den Philippinen, im Waisenhaus der „Vision Help International Care Foundation“. Ich wundere mich, wie schnell diese Kinder mich angenommen haben und mich sogar als Mama bezeichnen.

Mein Name ist Alisa und ich komme aus Vernon, Canada. „Vision Help“ ist eine christliche Organisation, die Kinder aus den schlimmsten Umständen rettet. Waisenkinder, vernachlässigte, körperlich, sexuell und auch psychisch missbrauchte Kinder.

Kinder, die in den Slums leben und sich von Müll ernähren. Hier bei „Vision Help“ hören sie das Evangelium, erhalten gesunde Mahlzeiten und eine gute Ausbildung mit christlicher Erziehung. Gott gab mir das Privileg, hier zu sein und diesen Kindern drei Monate lang zu dienen.

Nicht mehr ich, sondern Gott durch mich!

Während ich hier auf den Philippinen war, durfte ich ein großes Wunder erleben.

Ich hatte das Privileg, ein junges Mädchen zu unterstützen, das blind und auf einem Ohr taub ist. Dieses schöne Mädchen kann sich nicht selbst ernähren und braucht rund um die Uhr Pflege. Sie saß einfach da und starrte vor sich her. Es war eine wirklich schwere Erfahrung für mich und ich wusste nicht, was ich tun sollte. Eines Abends rief ich zu Gott und sagte: „Gott, ich kann das nicht mehr!“. Da hörte ich immer wieder seine Antwort: „Alisa, gib es mir ab.“ Und so hatte ich keine andere Wahl, als ihm diesen Dienst zu übergeben. Ich sagte: „Herr, ich weiß nicht wie oder warum, aber du hast mich hierher gebracht. Benutze mich irgendwie zu deiner Ehre. Du weißt, dass ich nichts tun kann. Ich habe weder das Wissen noch die Weisheit, um mit diesem Mädchen zu arbeiten, aber du hast es. Ich gebe sie in deine Hände, kümmere du dich um sie.“ Danach kam ein tiefer Frieden in mein Herz.

Am nächsten Tag war ich so voller neuer Ideen und mit Freude erfüllt, die ich an das junge Mädchen weitergab. Nach und nach bemerkte ich, wie sie sich veränderte. Ein Lächeln begann sich auf das Gesicht zu schleichen. Sie fing an zu lachen und mit anderen Kindern zu spielen, ein kleines Funkeln war in ihren Augen zu sehen. Bald fing sie an zu reagieren, wenn ich ihren Namen rief und sie tat Dinge, die man vorher nicht gesehen hatte. Sie war so voller Energie, dass die anderen Mitarbeiter nicht wussten, was sie tun sollten. Sie sagten, dass mein kleines Engelchen wild geworden sei, weil sie nicht mehr saß, sondern nun ihre Umgebung erkundete. Eines der kleinen Wunder war, dass das Mädchen sich einen Becher schnappte und anfing, ohne Unterstützung Wasser zu trinken. Sie reagierte und zeigte ihre Emotionen und ihren Charakter. Das waren Wunder, für die wir Gott lobten.

Hast du heute schon „Danke“ gesagt?

Was für einen gesunden Menschen so natürlich erscheinen mag, kann für einen eingeschränkten Menschen einem Wunder gleichkommen. Die Schönheit einer Blume zu sehen und ihren Duft zu kennen, ist ein Privileg, das nicht jeder hat. Die Tatsache, dass du ein Dach über dem Kopf und Essen auf dem Tisch hast, ist ein großer Segen. Und wenn in deinem Haus Frieden herrscht, bist du einer der glücklichsten Menschen auf der Welt. Hast du Gott heute schon dafür gedankt?

Ich möchte dich ermutigen, jeden Teil deines Lebens Gott zu übergeben. Indem du das tust, gibst du Gott die Möglichkeit, in deinem Leben zu wirken, und du wirst auch in den kleinen Dingen Wunder sehen.

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