„Ich danke dem HERRN von ganzem Herzen und erzähle alle deine Wunder.“ Psalm 9,2
Preis und Dank sollten stets auf die Erhörung unserer Gebete folgen, so, wie sich der Nebel von der dankbaren Erde in die Höhe erhebt, sobald die Sonne der himmlischen Liebe den Boden erwärmt. Ist dir der Herr gnädig gewesen und hat Er Sein Ohr zur Stimme deines Flehens herabgeneigt? Dann danke Ihm so lange du lebst. Lass die reife Frucht auf den fruchtbaren Boden zurückfallen, aus dem sie ihre Nahrung empfangen hat. Verweigere dem, der dein Gebet erhört und dir den Wunsch deines Herzens gewährt hat, dein Loblied nicht.
Wenn du zu Gottes Gnadenerweisungen schweigst, machst du dich der Sünde der Undankbarkeit schuldig. Es wäre ebenso undankbar wie das Verhalten der neun Aussätzigen. Nachdem sie von ihrem Aussatz geheilt worden waren, kehrten sie nicht zurück, um dem heilenden Herrn zu danken. Wer vergisst, Gott zu loben und Ihn dankbar zu preisen, der verschmäht sein eigenes Heil, Denn der Dank ist ebenso angenehm wie ein Gebet – durch beides wird das Wachstum unseres geistlichen Lebens gefördert. Es trägt dazu bei, dass wir unsere Lasten loswerden, unsere Hoffnung stärken, unseren Glauben mehren. Es ist eine wohltätige und stärkende Übung, die den Herzschlag des Gläubigen kräftiger macht und ihn zu neuer Arbeit im Dienst seines Meisters stählt.
Gott für die empfangenen Gnadengaben danken, das ist auch der Weg, wie wir unseren Mitmenschen zum Segen werden können: „Meine Seele soll sich rühmen des Herrn, dass die Elenden hören, und sich freuen.“ Menschen, die in ähnlichen Situationen gewesen sind wie wir, empfangen Trost, wenn wir ihnen sagen: „Preiset mit mir den Herrn, und lasset uns miteinander Seinen Namen erhöhen. Da dieser Elende rief, hörte der Herr und half ihm aus allen seinen Nöten“ (Psalm 34,7).
Schwache Seelen werden gestärkt und wankelmütige Heilige werden ermuntert, wenn sie hören, wie wir den Herrn fröhlich „rühmen können“. Ihre Furcht und ihre Zweifel werden beschämt, wenn wir einander mit Psalmen und Lobgesängen lehren und ermahnen und dem Herrn geistliche Lieder singen. Auch sie werden „singen auf den Wegen des Herrn“. Dank ist die himmlischste aller Christenpflichten! Die Engel bitten nichts, aber sie hören nicht auf, Tag und Nacht zu loben. Und die Erlösten, gekleidet in weiße Seide und Palmenzweige in den Händen, singen unermüdlich das neue Lied: „Würdig ist das Lamm.“
