„Von ferne her ist mir der HERR erschienen: Mit ewiger Liebe habe ich dich geliebt; darum habe ich dich zu mir gezogen aus lauter Gnade.“ (Jeremia 31,3)
Braut und Bräutigam. Ein Bild, das Menschen aus der ganzen Welt sehr gut bekannt ist. Seit es die Erde gibt, werden Hochzeiten gefeiert. Mann und Frau, Braut und Bräutigam, geben durch diese Feier zum Ausdruck, dass sie gemeinsam den weiteren Lebensabschnitt verbringen möchten.
Je nach Kultur spielt die gegenseitige Liebe und das Versprechen, einander treu zu sein, eine größere oder kleinere Rolle. In der christlichen Kultur sind diese zwei Punkte die wichtigsten, auf welchen eine Ehe beruht.
Interessanterweise taucht dieses Bild von Braut und Bräutigam in der Bibel immer wieder auf. Man könnte sagen, dass sie sogar davon umrahmt ist. Am Anfang des 1. Mose beginnt die Bibel mit einer Hochzeit und am Ende in der Offenbarung endet sie mit der Hochzeit des Lammes.
Selbst Gott wendet immer wieder dieses Bild an, um den Treuebruch seines Volkes ihm gegenüber darzustellen. Aber darüber hinaus ist damit auch seinetiefe Liebe erkennbar. Und genau darum geht es in diesem Artikel:
Um die wunderbare Liebe Gottes zu uns Menschen.
Geliebt von Anfang an
Schon bei der Erschaffung des Menschen im Garten Eden sehen wir Gottes liebevolle Zuwendung zu uns Menschen. Denn er sprach: „Lasst uns Menschen machen nach unserem Bild, uns ähnlich“ (1.Mos. 1,26a). Der Schöpfer legte seine sanften Hände an und blies den Odem des Lebens in uns ein. Trotz des Wissens, dass der Mensch Ihm den Rücken kehren wird, hat Gott uns mit einem freien Willen erschaffen. Wir können unsere Entscheidungen bewusst und eigenständig treffen. Sein Ziel und Wille war und ist es, mit uns Menschen Gemeinschaft zu haben, so wie Er es von Anfang an mit Adam getan hatte. Durch den Sündenfall wurde der Mensch von Gott getrennt, jedoch hat Gott durch seinen Sohn Jesus Christus die Möglichkeit zur Gemeinschaft mit Gott wiederhergestellt. Gott liebt uns nicht nach unserem Verdienst oder unseren Werken, denn demnach haben wir Ihm die Treue gebrochen. Vielmehr bekennt Ersich zu uns mit ewiger Liebe und hat uns aus Gnaden zu sich gezogen, als wir noch Sünder waren.
Gottes Treue trifft auf unsere Untreue
Gott erwählte sich den Mann Abraham, zu dem er sprach: „Ich bin Gott, der Allmächtige. Wandle vor mir und sei untadelig!“ (1.Mos. 17,1). Er sonderte ihn ab aus seinem Vaterland, aus seiner Verwandtschaft, mit der Verheißung, ihn über alle Maßen zu mehren und aus ihm ein großes Volk zu machen. Ein Volk, das sein Eigentum ist, um sie in das verheißene Land zu führen, wo Milch und Honig fließen. Er gab ihnen Gesetze und Gebote und schloss mit ihnen einen Bund wie ein Bräutigam mit seiner Braut, um sie zu lehren, wie sie sich zu ihm nahen sollen. Denn Er ist heilig und sie sollen heilig sein. Nicht immer war das Volk Gottes Worten gehorsam und blickte stattdessenauf andere Völker. Sie liefen ihren Göttern nach, dienten und opferten ihnen. Dadurch reizten sie Gott zur Eifersucht und erzürnten Ihn. Vielmals redete Gott zu ihnen durch die Propheten und verglich ihre Untreue hierbei mit der Untreue der Braut zu ihrem Bräutigam. Gott erinnerte sie öfters an die Tage, als Er sie erwählt hatte: „Ich denke noch an die Zuneigung deiner Jugendzeit, an deine bräutliche Liebe, als du mir nachgezogen bist in der Wüste, in einem Land ohne Aussaat.“ (Jer. 2,2). Denn solange sie sich an seinen Bund hielten, galt ihnen der Segen der Verheißung.
Liebe aus reinem Herzen
Eine enge Beziehung zwischen Gott und uns Menschen kann nicht von außen heraus funktionieren: „Sondern das ist der Bund, (…) spricht der HERR: Ich will mein Gesetz in ihr Innerstes hineinlegen und es auf ihre Herzen schreiben, und ich will ihr Gott sein, und sie sollen mein Volk sein“ (Jer. 31,33). Es muss als von innen heraus kommen, aus dem Herzen, als eine freiwillige Liebeserklärung, wie Jesus auch sagte: „Liebt ihr mich, so haltet meine Gebote!“ (Joh. 14,15).In Epheser 5 offenbart uns der Herr im Rahmen einer Ehe zwischen Mann und Frau seine Beziehung zu uns. „Wie nun die Gemeinde sich dem Christus unterordnet, so auch die Frauen ihren eigenen Männern in allem.“ (Eph. 5,24). Die Unterordnung der Braut geschieht freiwillig; sie strebt danach, dem Bräutigam in allem zu gefallen. Das weiße Kleid der Braut zeugt von Reinheit und Keuschheit, sie hat ihre Kleider weiß gewaschen in dem Blut des Lammes. Das ist die Gerechtigkeit der Heiligen. Dafür hat sich Jesus Christus hingegeben, „damit er sie sich selbst darstelle als eine Gemeinde, die herrlich sei, sodass sie weder Flecken noch Runzeln noch etwas Ähnliches habe, sondern dass sie heilig und tadellos sei.“ (Eph. 5,27).
Leben für unseren Schöpfer
Der Herr eifert um seine Braut und es ist ihm nicht wohlgefällig, wenn die Braut nach weltlichen Dingen gelüstet oder ihren Nächsten mehr liebt als Ihn. In meinem Dienst habe ich einmal folgende Erfahrung gemacht: Mit einem Bruder habe ich mich sehr gut verstanden, er war für mich ein gutes Vorbild im Dienst. Dieses Verhältnis nahm sehr starken Einfluss auf mich, sodass ich meinen Wandel, mein Verhalten und mein äußerliches Erscheinen nach ihm ausrichtete. Dabei war an sich nichts Schlimmes und mir war diese Veränderung gar nicht bewusst, bis zu einer Situation, an der diese Freundschaft zerbrach. Ich quälte mich sehr lange damit und konnte den Grund nicht verstehen, bis ich es in einem seelsorgerischen Gespräch eröffnete. Der Bruder wies mich darauf hin, dass Gott um mich eifert, weil ich den Bruder mehr lieb gewann als Gott. Diese innige Gemeinschaft im Wort und Gebet wünscht sich der Herr auch mit uns. Er möchte, dass wir verstehen, dass unser ganzes Leben, alle Sorgen, Nöte, Freud und Leid, die uns tagtäglich treffen können, von ihm abhängig sind. Wir müssen uns an ihn klammern und glauben, dass er uns durchführen wird. Das erfüllteLeben im Heiligen Geist bereitet uns auf die Begegnung mit dem Bräutigam vor. Denn der Heilige Geist weiß, was dem Herrn wohlgefällig ist und er leitet die Braut bis zur Entrückung in den Wolken mit dem Bräutigam.
Diese Verheißung verändert unser Leben grundsätzlich so, dass wir nicht mehr für uns selbst leben, sondern zur Ehre Gottes und zum Segen für unseren Nächsten. Dadurch wird der Name des Herrn verherrlicht und wir können einstimmen mit dem Vers „Lasst uns fröhlich sein und jubeln und ihm die Ehre geben! Denn die Hochzeit des Lammes ist gekommen, und seine Frau hat sich bereit gemacht.“ (Offb. 19,7). Er hat uns mit ewiger Liebe lieb gewonnen und uns zu ihm gezogen aus lauter Gnade.