“Außer dem Glauben an Jesus Christus gibt es keine Erklärung für solch ein Leben.” Diese Wort stehen auf dem Grabstein von William Borden, der sich auf einem Friedhof für Missionare befindet, welches außerhalb von Kairo liegt. Borden war Absolvent der Elite-Universität Yale und Erbe eines großen Vermögens gewesen. All das hatte er aufgegeben, einschließlich eines komfortablen Lebens. Sein Ziel war es, den Muslimen das Evangelium zu bringen. Er gönnte sich noch nicht mal ein Auto und gab Hunderttausende Dollar für die Missionsarbeit. Nach nur vier Monaten engagierter Missionsarbeit in Ägypten bekam er eine Hirnhautentzündung und starb im Alter von 25 Jahren.
Dagegen befindet sich das Grab vom jungen Ägypterkönig Tutanchamun, der im Alter von 18 Jahren starb, im Ägyptischen Nationalmuseum. Seine ganze Grabstätte war mit Tonnen von Gold gefüllt. Die Ägypter glaubten an einem Leben nach dem Tod, in das man irdischen Besitz mitnehmen konnte. Aber all die Schätze blieben an Ort und Stelle 3.000 Jahre lang unberührt.
Unterschiedlicher könnten diese zwei Orte kaum sein. Bordens Grab – den meisten Menschen unbekannt – befand sich am Rand einer vermüllten Nebenstraße. In Tutanchamuns Grab funkelten unvorstellbare Reichtümer. Aber wo sind die beiden Männer jetzt? Tutanchamuns Leben war eine Tragik, weil er eine Wahrheit zu spät erkannte: Er konnte nichts mitnehmen. Das Leben von William Borden war ein Triumph. Warum? Statt seine Schätze zurückzuschicken, hat er sie vorausgeschickt.
Das Leben ohne Ewigkeitsperspektive
Vor diesem vermeintlichen Trugschluss warnt uns auch unser Herr Jesus Christus. Anhand des Gleichnisses des reichen Kornbauerns macht er uns auf die schreckliche Konsequenz eines Lebens ohne Ewigkeitsperspektive aufmerksam:
“Und er sagte ihnen ein Gleichnis und sprach: Das Feld eines reichen Mannes hatte viel Frucht getragen. Und er überlegte bei sich selbst und sprach: Was soll ich tun, da ich keinen Platz habe, wo ich meine Früchte aufspeichern kann? Und er sprach: Das will ich tun: Ich will meine Scheunen abbrechen und größere bauen und will darin alles, was mir gewachsen ist, und meine Güter aufspeichern und will zu meiner Seele sagen: Seele, du hast einen großen Vorrat auf viele Jahre; habe nun Ruhe, iss, trink und sei guten Mutes!” (Lk. 12,16-19)
Bei erster Betrachtung könnte man meinen, es gäbe keinen Fehler des Bauern. Ist es nicht vernünftig, sich Gedanken darüber zu machen, wo man seine Früchte lagert? Wenn man reich gesegnet ist und sich vergrößern möchte, ist daran doch nichts Falsches? Doch Gott urteilt: „Du Narr!“
Bei näherer Betrachtung können wir feststellen, dass der Bauer zu 100% eine materialistische Einstellung hatte und egoistisch war. Wir lesen nichts davon, dass er im Sinn hatte, seine Güter zu teilen oder damit etwas Gutes zu tun, wie es uns das Wort Gottes lehrt. Den großen Vorrat legte er mit dem Gedanken an, es sich gut gehen zu lassen und sein Leben zu genießen. Jesus zieht zu diesem Gleichnis in Lukas 12,21 folgendes Fazit: „So geht es dem, der für sich selbst Schätze sammelt und nicht reich ist für Gott!“
Wenn du in deinen Handlungen und Entscheidungen so agierst wie der törichte Bauer, ohne Blick für die Ewigkeit, musst du wissen: Du bist arm bei Gott. Es gibt einen Zeitpunkt, an welchem alle materiellen Dinge der Erde vergehen werden. Deshalb lohnt es sich nicht, seinen Fokus auf das Anhäufen von materiellen Gütern zu legen. Wie nach einem Börsencrash, kannst du auch bei der Wiederkunft Jesu plötzlich mit leeren Händen dastehen: Schlagartig ist alles verloren, von dem du meintest, es wäre wertvoll!
Interessanterweise warnt Jesus seine Zuhörer, bevor er das Gleichnis über den reichen Kornbauern spricht mit den Worten aus Lukas 12,15: „Habt acht und hütet euch vor der Habsucht.“
Habgier ist in erster Linie eine größere Liebe zum Geld als zu Gott. Wer dem Geld nach strebt, wird früher oder später Dinge tun oder in Kauf nehmen, die nicht gottgefällig sind. Es besteht die Gefahr, dass wir ungerecht sind, das Schicksal anderer Menschen ignorieren oder dass uns sogar Menschenleben nichts bedeuten. „Der geht über Leichen“, spricht man über Geschäftsleute, die skrupellos ohne Rücksicht ihre Ziele verfolgen. Dies kann Macht, Karriere, Gewinnmaximierung und dergleichen sein. Geldliebe führt in allerlei Versuchungen und Fallstricke, in schändliche Begierden und letztendlich zum Abfall von Gott. Daher können wir festhalten, dass die Habgier unsere Sicht auf die Ewigkeit trübt.
Das Gegenmittel, um die Habgier im Herzen zu bekämpfen, nennt Jesus in Mt. 6,19-20:
„Ihr sollt euch nicht Schätze sammeln auf Erden, wo die Motten und der Rost sie fressen und wo die Diebe nachgraben und stehlen. Sammelt euch vielmehr Schätze im Himmel, wo weder die Motten noch der Rost sie fressen und wo die Diebe nicht nachgraben und stehlen!“
Halten wir also fest: Geben befreit uns von der Habgier!
Das Leben mit Ewigkeitsperspektive
Vergleichen wir die erwähnten Beispiele mit der Perspektive, die Gott uns gibt, wenn wir in das Himmelreich investieren: Wir sehen eine gewaltige Rendite und eine absolut sichere Investition. Es lohnt sich, wie der Mensch im Gleichnis von Matthäus 13,44 alles zu verkaufen, um diesen verborgenen Schatz, „das Himmelreich“, zu erhalten. Der ewige Lohn ist eine großartige Aussicht, die uns der Herr Jesus anbietet, ohne dass wir es verdienen. Es ist die Gnade Gottes, dass Er uns aus lauter Liebe die Versöhnung und ewiges Leben durch Christus schenkt. Gleichzeitig betraut Er uns mit der Verantwortung, nicht mehr für sich selbst zu leben, sondern für den Herrn.
Kennzeichnend für diese Menschen ist, dass sie sich nur als Gäste und Fremdlinge auf der Erde fühlen. Ihr Streben gilt dem himmlischen Vaterland (Hebr. 11,13). Sie sind bereit, Opfer auf sich zu nehmen, weil sie nicht ins Gewicht fallen gegenüber der zu erwartenden Herrlichkeit bei Gott (2.Kor. 4,17). Menschen mit Ewigkeitsperspektive investieren in das Reich Gottes, weil sie wissen, dass für sie ewige Schätze aufbewahrt sind und der Lohn gewaltig wird. Wir lesen in Matthäus 19,29, dass es neben dem Geschenk des ewigen Lebens auch noch hundertfachen Lohn für die Nachfolge gibt.
In 1. Timotheus 6,18-19 schärft das Wort Gottes den wohlhabenden Gläubigen ein, sich nicht auf irdischen Besitz zu verlassen: „Sie sollen Gutes tun, reich werden an guten Werken, freigebig sein, bereit, mit anderen zu teilen, damit sie das ewige Leben ergreifen und so für sich selbst eine gute Grundlage für die Zukunft sammeln.“
Wo ist dein Schatz?
Ein Leben mit Ewigkeitsperpektive setzt eine bewusste Entscheidung in der Nachfolge Jesu voraus. Im weiteren Kontext von Matthäus 6 sehen wir, dass es nur ein „entweder – oder“ gibt: „Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon!“ (Mt. 6,24b) „Mammon“ steht für Reichtum und Besitz. Des Weiteren lesen wir in der Bergpredigt, dass auch unnütze Sorgen uns vom Himmelreich ablenken können, sodass wir den Fokus verlieren. Die Antwort hierfür finden wir in Matthäus 6,33: „Trachtet vielmehr zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch dies alles hinzugefügt werden!“
„Denn wo euer Schatz ist, da wird auch euer Herz sein.“ (Mt. 6,21) Jesus drückt es in diesem Vers sehr treffend aus. Das, was uns beschäftigt, was uns Sorgen macht, nimmt unser ganzes Herz ein. Darum lieber Freund, lege alle unnütze Sorgen, Ablenkung und Geldliebe ab und lass dein Herz mit unvergänglicher Liebe zu Jesus füllen.
Treffe deine Entscheidung für Gott! Investiere in das Reich Gottes!
