Das folgende Schaubild zum Thema „Charismatie“ basiert auf dem Buch „Wenn man Gott auf den zweiten Platz schiebt“ von Br. Richard Zimmermann. In diesem Buch nimmt der Autor eine historische-theologische Analyse der charismatischen Bewegung vor. Die Darstellung dient dazu, einen schnellen Überblick über die Kernpunkte der liberalen Lehre zu gewinnen und sie im Gegensatz zur biblischen Lehre zu betrachten.
Glaube
Liberaler Ansatz: Jeder Neubekehrte hat die Gabe des Glaubens, welcher ihn zum Vollbringen jeglichen Wunders befähigt.
Lehre der Bibel: Es gibt zwei Seiten des Glaubens. Der rettende Glauben und der Glaube als Gabe, welcher als übernatürlicher Erweis des Heiligen Geistes einigen wenigen Gläubigen geschenkt wird.
Lebenswandel
Liberaler Ansatz: Alleine der Glaube ist ausreichend. Eine sichtbare Veränderung des menschlichen Wesens ist nicht notwendig und ist pure Gesetzlichkeit. Der gerettete Christ ist frei von jeglicher Regel und darf sich anziehen, verhalten und seinen Vorlieben nachgehen, wie er möchte.
Lehre der Bibel: Das heiligende Werk Jesu an jedem Menschen wird in den Früchten der Buße und des Glaubens sichtbar. Der gerettete Christ schreitet in der Heiligung bis zu seinem letzten Lebenstag voran.
Heilung
Liberaler Ansatz: Die Verheißung der Heilung gilt jedem Gläubigen. Daher kann der Christ erwarten, dass Gott ihn heilen muss.
Lehre der Bibel: Die Verheißung der Heilung ist nicht der Verheißung der Erlösung gleichgestellt. Der Christ darf zwar die Verheißungen der Heilung in Anspruch nehmen, jedoch geschieht es in Übereinstimmung mit Gottes Willen. Daher kann der Gläubige nicht darauf bestehen, dass Gott ihn heilen muss. Oft benutzt Gott Krankheiten als Gnadenmittel, um die innere Heiligung zu vollbringen, bevor die äußere Heilung vollbracht wird.
Welt
Liberaler Ansatz: Die Gläubigen müssen sich den Weltmenschen anpassen, damit jene sich in der Gemeinde nicht fremd vorkommen und leichter integrieren können.
Lehre der Bibel: Die Gemeinde kann mit der Welt keine Kompromisse in jeglicher Hinsicht eingehen. Vielmehr widersteht sie kraftvoll den weltlichen Einflüssen und gewinnt den Kampf des Glaubens.
Beurteilung
Liberaler Ansatz: Eine Bewertung des Lebenswandels durch andere Gemeindeglieder ist nicht zulässig. Alleine Gott und nur er hat das Recht zur Bewertung eines jeden Christen. Jeder, der sich für einen wiedergeborenen Christ hält, muss in Liebe angenommen werden.
Lehre der Bibel: Die Gemeinde als solches hat das Recht, das Leben der Gemeindeglieder zu beurteilen und wenn notwendig, das Mittel der Gemeindezucht anzuwenden, um abgefallene Christen zur Buße und Erneuerung zu führen.
Heiliger Geist
Liberaler Ansatz: Die Taufe des Heiligen Geistes dient als bloße Ausrüstung zum Dienst.
Lehre der Bibel: Der Heilige Geist wird dem Gläubigen gegeben, damit dieser von Neuem geboren wird und am Wesen Gottes teilhaben kann.
Gaben
Liberaler Ansatz: „Übernatürliche geistliche“ Kräfte werden benutzt, damit eigene Interessen verfolgt werden können. Es geht hauptsächlich um den sichtbaren Erfolg im Dienst.
Lehre der Bibel: In erster Linie geht es darum, Gott zu suchen, damit wir uns vor ihm beugen. Nicht der sichtbare Erfolg im Dienst zählt, sondern das Vollbringen der geistlichen Frucht in unserem Leben.
Segen
Liberaler Ansatz: Reichtum und Gesundheit müssen im Leben eines aufrichtigen Christen unbedingt gegeben sein. Die Abwesenheit dessen zeugt bestenfalls von Kleingläubigkeit.
Lehre der Bibel: Der Segen Gottes schenkt uns alles für das Leben und zur Gottseligkeit Notwendige und befreit uns gleichzeitig von der Belastung durch irdische Sorgen. Der wahrhaftige Christ orientiert sich nicht an äußeren Werten, sondern sucht, Jesus Christus ähnlicher zu werden.