Ps. 17,3: „Du hast mein Herz geprüft, mich in der Nacht durchforscht; du hast mich geläutert, und du hast nichts gefunden, worin ich mich vergangen hätte mit meinen Gedanken oder mit meinem Mund.“
Hast du schon einmal die Situation erlebt, dass du im Gebet plötzlich innegehalten hast, um dich zu fragen: „Meine ich das gerade eigentlich ernst?“
Ich persönlich habe das schon oft erlebt und mich dabei ertappt, dass ich manchmal Dinge ausspreche, die zwar nicht verkehrt sind, aber die ich in diesem Moment gar nicht so meine. Bitte ich wirklich von ganzem Herzen für die Not des anderen, während meine Gedanken möglicherweise auf andere Dinge gerichtet sind?
Es ist beeindruckend, mit welcher Aufrichtigkeit David zu Gott kommt, das wird uns besonders in seinen Psalmen deutlich. Er ist sich bewusst, dass vor Gott nichts verborgen ist und er teilt sein ganzes Herz mit ihm. Aus tiefstem Inneren betet er die Größe des HERRN an, dankt für Errettung, bittet um Bewahrung, bringt aber auch seine Verzweiflung zum Ausdruck, wenn er beispielsweise wie in Psalm 13,2 fragt: „HERR; wie lange willst du mich so ganz vergessen?“
David verschweigt diese Situationen der Not und Sorge nicht, sondern zeigt seine Verletzlichkeit und gibt uns tiefe Einblicke in seine Gedanken. Ob dies mit ein Grund dafür ist, dass er als ein Mann nach dem Herzen Gottes bezeichnet wird (vgl. 1. Samuel 13,14)? Ich denke ja.
Lasst uns von David lernen, mit allen Dingen, die uns bewegen, vor Gott zu kommen. Gleichzeitig sollten wir uns jedoch immer wieder bewusst werden, dass wir vor einem heiligen Gott stehen und uns davor hüten, Dinge leichtfertig auszusprechen, die wir eigentlich gar nicht so meinen. Der Mensch ist grundsätzlich dazu geneigt, sich in der Gegenwart anderer Menschen so zu verhalten, dass deren Erwartungen erfüllt werden und manchmal kommt es sogar dazu, dass eine Maske aufgesetzt wird. Doch Gott ist derjenige, der unsere Herzen prüft und vor ihm ist kein Gedanke verborgen, deshalb lasst uns wie David mit aufrichtigem Herzen zu ihm kommen!
