Der Geschichts-Souverän par excellence

Dan. 1,2: „Und der HERR gab in seine [Nebukadnezar’s] Hand Jojakim, den König von Juda, und einen Teil der Geräte aus dem Hause Gottes. …“

Unscheinbar – aber dieser Vers zeugt weniger von der einfältigen Frömmigkeit des Propheten Daniel als vielmehr von der absoluten Souveränität Gottes über die Weltgeschichte. 

Mit diesem Kurzsatz beschreibt der Prophet Daniel das Eintreten des von Gott über das abtrünnige Volk Juda vorausgesagten Strafgerichts: Für ihre Abkehr vom lebendigen Gott, den Götzendienst und ihre Untreue. Gottes Knecht Nebukadnezar erfüllt die Prophetenworte Jeremias, indem er das auserwählte Volk Israel übermannt und in die sogenannte babylonische Gefangenschaft führt.

Woher hatte der Zeitzeuge Daniel die Gewissheit, dieses traumatische Schreckensereignis über das Volk Juda in aller Nüchternheit folgendermaßen zu interpretieren: „Und der HERR gab…“? Ausdrücklich heißt es eben nicht: „Und Nebukadnezar nahm…“! 

Dazu zwei prägnante Gedanken.

Einerseits aus Perspektive der Zeitgenossen Daniels: Sie müssen beim Lesen dieser Worte wohl kühl und rational gedacht haben: „Ein hochgerüstetes Riesenheer auf Seiten der Babylonier, und ein mickriges kleines Häuflein auf Seiten der Judäer. Juda ist Babel chancenlos ausgeliefert!“

Aus heutiger Perspektive bleibt auch kein Zweifel: Kein nach moderner Geschichtswissenschaft urteilender Historiker würde es heute wagen, einen solchen Satz in eines seiner Werke zu schreiben, nämlich dass Gott der Souverän der Geschichte ist. 

Es bleibt also unsere Eingangsfrage nach der Gewissheit Daniels. 

Erstens, Daniel musste die Schriften des Alten Testaments sowie der Propheten, wie die des Jeremia, gut gekannt haben. Zweitens schien Daniel bereits in jungem Alter eine tiefgründige Beziehung zu Gott durch Gebet, echte Gotteserkenntnis und ein entschiedenes Halten an göttlichen Werten – Treue – zu haben. Es müssen wohl diese Eigenschaften gewesen sein, die dem noch damaligen Jüngling dazu verholfen haben, die weltgeschichtlichen Ereignisse richtig einzuordnen. Was denkst du: Woher hatte Daniel diese felsenfeste Sicherheit in seiner Beschreibung der damaligen Ereignisse? Was können wir heute daraus lernen? 

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