Keine anderen Götter

„Du sollst keine anderen Götter neben mir haben!“ (2. Mos. 20,3)

Die Bedeutung des ersten Gebots ist, dass wir Gott in unserem Herzen heiligen und ihm alles geben sollen, was seiner Majestät angemessen ist und zu ihr gehört. Keine anderen Götter zu haben, heißt, nichts zu haben, an dem wir uns mehr freuen oder das wir mehr achten als Gott. Die Lehre hieraus ist, dass wir nicht unsere Seele oder irgendetwas in uns von Gott wegziehen lassen dürfen. Denn unser Gott ist das, nachdem wir am meisten streben sollten. Alles das, dem unser Sinn mehr nachjagt als Gottes Ehre und dem Dienst für Gott, ist ein anderer Gott für uns. Was Güter betrifft, so ist es Götzendienst, wenn wir unsere Hoffnung, unser Vertrauen und unser Herz an Wohlstand hängen. So machte der Reiche im Evangelium seinen Reichtum zu Gott, weil er auf ihn vertraute und ihn verehrte; denn hier geht es um die innerliche Verehrung Gottes in der Seele. Wenn wir uns auf Wohlstand verlassen und meinen, sicher zu sein, wenn wir den Wohlstand haben, und wir ruiniert sind, wenn er uns genommen wird – eine solche Habsucht wird Götzendienst genannt, bei dem unsere Seele und unser Gemüt, unser Verstand, unsere Erinnerungen, unser Verständnis und alle unsere Gaben sich solchen Dingen beugen, wo wir uns doch nur vor Gott beugen sollten.

Keine anderen Götter zu haben, heißt, nichts zu haben, an dem wir uns mehr freuen oder das wir mehr achten als Gott.

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