Klgl. 3,22-23: „Die Güte des HERRN ist’s, dass wir nicht gar aus sind, seine Barmherzigkeit hat noch kein Ende, sondern sie ist alle Morgen neu, und deine Treue ist groß.“
Was mich an diesem Vers besonders inspiriert? Dass Gottes Güte und Barmherzigkeit jeden Morgen neu sind! Jeden Tag, gestern, heute und gewiss auch morgen!
Doch was bedeutet das Wort Güte? Ein Blick ins Internet gibt Aufschluss: „Unter Güte versteht man eine freundliche, wohlwollende und nachsichtige Einstellung gegenüber anderen.“ Ist das nicht wunderbar?! Was sind das für herrliche Worte! Gott meint es GUT mit den Menschen! Er hat eine wohlwollende und nachsichtige Einstellung zu uns!!
Zurück zum Kontext: Das Buch Klagelieder ist von dem Propheten Jeremia verfasst. Es beschreibt die Situation der Menschen nach dem Krieg um Jerusalem. Die Infrastruktur, die Stadtmauer und das höchste Gut der Juden – der Tempel – wurde durch die Truppen Babylons zerstört. Auf den Straßen sind Spuren der Verwüstung sichtbar. In vielen Familien wurden Verletzte und Gefallene beklagt. Die Not und das Elend der Überlebenden in Jerusalem ist gewaltig. Aus dem Buch Jeremia wissen wir, dass die Strafe und Zerstörung der Stadt unvermeidbar waren. Die Sünden der Stadt waren zu groß und zu viele; es gab keine Alternative. Mit diesem Strafgericht scheint alles verloren … Und dann komm Vers 22: „Die Güte des HERRN ist’s, dass wir nicht gar aus sind, seine Barmherzigkeit hat noch kein Ende, sondern sie ist alle Morgen neu, und deine Treue ist groß.“
Der Vers ist wie ein Lichtstrahl, ein Hoffnungsschimmer – es ist doch nicht alles verloren! Es wird weitergehen und Gott meint es gut mit den Überlebenden in Jerusalem.
In schwierigen Momenten gibt mir dieser Vers Mut, weiterzugehen. Denn egal was passiert, egal in welcher Prüfung oder welchem Kampf ich mich befinde, weiß ich, dass morgen die Gnade Gottes neu über mein Leben aufgehen wird und ich mich auf Gottes Barmherzigkeit verlassen kann. Es geht weiter, immer weiter … mit Gott – der gute Absichten für mein Leben hat!
