Vater unser

„Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.“ (Matthäus 6,13b) 

Ist dir schonmal aufgefallen, dass das „Vater-Unser“, welches du täglich betest, einen höchstinteressanten Aufbau hat?

„UNSER Vater in dem Himmel! 

Geheiligt werde DEIN Name 

DEIN Reich komme 

DEIN Wille geschehe, wie im Himmel, so auch auf Erden.

UNSER tägliches Brot gib uns heute 

Und vergib UNS UNSERE Schuld 

Wie auch WIR UNSEREN Schuldigern vergeben.

Und führe UNS nicht in Versuchung, sondern erlöse UNS von dem Übel.  

Denn DEIN ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.“ 

Welche Struktur fällt hier auf?: 1) DEIN (Gott) 2) UNSER (Wir) 3) DEIN (Gott) 

Können wir daraus etwas für unser geistliches Leben lernen? 

Unser Leben als Christen ist eingebettet in den großen göttlichen Heilsplan und umschlungen von seinem unergründlichen Ratschluss. In dem Moment, wo wir erkennen, dass es nicht um uns selbst und unseren eigenen Willen geht, sondern um den göttlichen Willen und dessen Realität, schwinden so einige Motive, Absichten und Ziele, falsche Lebensperspektiven und nichtige irdische Einstellungen. Uns wird klar, dass es etwas Größeres als uns selbst und unsere Sorgen gibt. Etwas, für das wir leben und uns hingeben können. Etwas, das unserem Leben einen unverwechselbaren Gehalt an göttlichem Sinn und Bedeutung gibt. 

Verwehrt uns Gott also unsere Bitten? 

Ist ihm unser Schicksal weniger wichtig? 

Nein, sicherlich nicht. Aber am Ende jeder Bitte und jedes Flehens steht der Satz: „Denn DEIN ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.“ 

Es ist eine befreiende Erkenntnis, zu wissen, dass mein Alles im Leben und jeder meiner Atemzüge am Ende schlussendlich einem Zweck dient: der Erfüllung des göttlichen Heilsplans, seinem ewigen Ratschluss. Der Fakt, dass Gott dein und mein persönliches Schicksal darin und dafür konstruktiv einbettet, zeigt nur, wie unendlich groß seine Zuneigung zu uns Menschen ist. 

In diesem Sinne: Soli Deo Gloria!

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