- Welchen Stellenwert sollte ein definierter Dienst in meinem persönlichen Glaubensleben einnehmen?
Unser Leben sollte auf das Dienen ausgerichtet sein. Jesus hatte zwei Hauptaufgaben: dienen und sterben für die Menschen. Für einen Jugendlichen sollte der Dienst über allem Weltlichen stehen. Aber es kann auch zeitweise eine Schwerpunktverschiebung auf Familie und Bildung entstehen, hierfür gibt es kein Muster.
Jede Überreaktion ist ungesund. So kann ein Mensch, der Probleme in der Familie hat, sich in den Dienst flüchten. Hier sollte er sich zuerst Zeit für den Frieden in der Familie nehmen. Der Gegensatz wäre, jede Familienfeier oder Treffen dem Dienst vorzuziehen.
Ein definierter Dienst hat oft einen routinierten Zeitplan, wie z.B. einmal die Woche 2 Stunden im Bethaus sein und dazu noch die Vorbereitungszeit. Hier kann man im Vorfeld das eigene Leben so planen, dass dem Dienst nichts im Wege steht.

2. Wie gehe ich damit um, wenn ich merke, dass mein Dienst mir keine Freude mehr macht?
Die Motivation und der Ursprung der Freudlosigkeit sollten analysiert werden. Grundsätzlich werden wir vom Herrn berufen und begabt. Wenn ich aber außerhalb meiner Begabung und Berufung tätig bin, kann es zu deprimierenden Zuständen kommen. Wenn es aber aus Faulheit, das Ansehen der Person oder Beleidigung geschieht, sollte man dies korrigieren. Im Dienst kommt es vor, dass man den Erfolg oder den Nutzen seiner Arbeit nicht sieht und einem das den Antrieb raubt. Das ist aber kein Grund, aufzuhören, siehe dir dazu das Leben von Jeremia und Elia an. In ihrem Leben war Gott der Mentor, der den Niedergeschlagenen aufgeholfen hat. So kannst du auch mit Gott über deine Berufung und Begabung reden. Ein Seelsorger kann dir dabei helfen.
„Tut euren Dienst mit gutem Willen als dem Herrn und nicht den Menschen“ (Eph. 6,7).
3. Welchen Nutzen hat das Gebet, da Gott ja souverän und allwissend ist?
Der Herr ist allmächtig, allwissend, allgegenwärtig und doch hat er versprochen, durch die inspirierten Worte der Heiligen Schrift zu uns, seinen geliebten Geschöpfen, zu reden.
Entsprechend fordert er uns auf in Ps. 50,14-15; Mt. 7,7 oder auch 21,22. Es ist ein Vorrecht der Gläubigen, mit Gott in Gemeinschaft zu treten durch das Gebet. Aber auch für alle gottlosen Menschen gelten diese Verheißungen. Schauen wir ins Wort Gottes, so treffen wir auf Ereignisse, die nur durch das Gebet einen geänderten Ausgang nahmen. Zum Beispiel bei Moses Gebet während dem Kampf gegen die Amalekiter, im Krankheitsfall vom König Hiskia, aber auch bei den Gebeten der ersten Gemeinde. Eine weitere Zusage Gottes sehen wir in 2. Chr. 7,14.
Das Gebet besteht aber nicht nur aus Bitten, sondern auch aus Flehen, Sündenbekenntnis, Fürbitte für andere, Dank, Lob und Anbetung. So gibt auch der Prophet Jesaja in einer bedeutenden Aussage Gott die Ehre für seine Allmacht und Wunder: Jes. 25,1. Auch Paulus fordert die Gemeinde zu Thessalonich auf: „Betet ohne Unterlass“. Das zeigt uns, wie abhängig wir von Gott sind und nur dadurch gestärkt, getröstet und auch ermutigt werden, um die Herausforderungen des Lebens zu meistern.

4. Im Alten Testament sehen wir, dass Gott einige Menschen materiell reich segnet, im Neuen Testament hat dies kaum Gewicht. Wie können wir dies am besten erklären?
Die Menschen im AT waren noch sehr materiell verbunden. Das Materielle hatte auch einen großen Stellenwert im Gottesdienst. Mit Jesus hat sich das geändert. Die Propheten sehnten sich danach, die Herrlichkeit der Errettung richtig zu verstehen (vgl. 1.Pet.1,10). Sie wollten den wahren Schatz ergreifen. Jesus redet vom Geheimnis des Reiches Gottes in Mk. 4,11. Derjenige, der dieses Reich ergreift, hebt den wahren Schatz (vgl. Mt.13,46).
Somit liegt der Reichtum des neutestamentlichen Christen in Jesus, durch den wir teuer erkauft wurden. Als Christ mit einer christlichen Erziehung kommt es dir vielleicht nicht so vor wie großer Reichtum, doch Menschen, die den ganzen irdischen Reichtum hatten und dann Jesus fanden, haben den wahren Reichtum und Segen erkannt. Paulus, der ein großes Potenzial hatte, irdisch erfolgreich zu sein, wollte nur von Jesus wissen. „Denn Christus ist mein Leben und Sterben ist mein Gewinn“ (Phil.1,21).
Die erste Gemeinde stand unter Verfolgung und konnte sich keinen irdischen Reichtum aufbauen (was sie hatte wurde konfisziert). Unter Kaiser Konstantin kam dann die freie Ausübung des Christentums. Christen, die grundsätzlich hohe moralische Werte hatten, wurden in hohe Ämter eingestellt. Und so nahm der Wohlstand auch für die Christen zu. Ehre, Macht und Reichtum führten jedoch zu einer Verweltlichung der Gemeinde.
Das NT verbietet uns nicht, materiell reich zu sein. Aber, wie auch im AT, warnt uns das NT vor den Gefahren. Der Israelit sollte im Luxsusleben darauf achten, dass er Gott nicht vergisst (vgl. 5.Mos. 8,7-20). Der Wunsch nach Reichtum oder die Geldgier werden verurteilt.
Jesus sagt in Mt. 6,33: „Trachtet vielmehr zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch dies alles hinzugefügt werden!“ – Das ist der neutestamentliche Segen. Die Gewissheit auf das himmlische Reich und die Zusicherung, dass Gott uns versorgt.