Jugendmeinung: Stahlkappen statt Sneakers

Vielleicht denkst du dir jetzt: „Was bitte, soll das jetzt bedeuten?“

Mit dieser Überschrift möchten wir dich motivieren, kritisieren und auch etwas provozieren. Lass dich einfach mal drauf ein und denke beim Lesen des Textes darüber nach, ob nicht der ein oder andere Punkt auch auf dich zutrifft.

Raus aus den Sneakern, rein in die Stahlkappen!

Wenn du den Durchschnitt der Jugend mit dem Durchschnitt der Generation unserer Väter vergleichst, wirst du mir wahrscheinlich zustimmen, dass wir das Chillen viel besser drauf haben. Gemütlich abhängen, vor dem Computer filzen, bis nach 12 schlafen – all das gehört bei vielen Jugendlichen zum gewohnten Alltag. Perfekt frisiert und gekonnt gestylt kommen wir nach unseren herausfordernden Jobs in die Kirche und schaffen es sogar oft noch, irgendwie auch mit der Jugend dabei zu sein.

Grundsätzlich sind wir durchaus bereit auch mal mit anzupacken und mitzumachen. Solange wir nicht aus unseren schicken Air Force steigen müssen. Schwere Arbeit, körperliche Mühe und schweißtreibende Tätigkeiten außerhalb des Fitnessstudios sind absolut uncool und einfach out.

Zum Glück gehörst DU nicht zu diesem übertriebenenKlischee!

Trotzdem mal eine Frage: Wann warst du zuletzt auf einer Baustelle, in Hennef, dem Café Manna oder in der letzten Zeit in Schwegenheim? Fühlst du dich bei den Aufrufen zum LKW-Laden angesprochen? Hast du Verwandte oder Freunde, denen du in deiner Freizeit beim Bau oder im Haushalt unter die Arme greifst?

Wir bemerken seit längerer Zeit, dass die Zahl der Personen, die eifrig und ohne Murren bei körperlichen Tätigkeiten unterstützen wollen, zunehmend kleiner wird. Diese Einstellung hat nichts mit Coolness und Lifestyle zu tun, sondern meist mit Faulheit und Trägheit. Es ist ein Zustand, der höchst alarmierend ist.

Mit dem Aufruf „Rein in die Stahlkappen“, möchten wir dich und uns neu motivieren, Gott gerade an den Orten zu dienen, die außerhalb unserer Komfortzone liegen. Orte an denen unser körperlicher Einsatz und unsere Belastbarkeit gefragt sind.

„Da sprach er nun zu ihnen: Die Ernte ist groß, aber es sind wenige Arbeiter. Darum bittet den Herrn der Ernte, dass er Arbeiter in seine Ernte sende!“ (Lk. 10,2)

Präziser hätte Jesus die Situation in unserer Jugend nicht beschreiben können. Laut unseren Recherchen waren in den letzten Bauprojekten der Gemeinde von 180 jugendlichen Brüdern im Schnitt etwa fünf Leute dabei. Wenn diese Zahl sowas wie Scham in dir auslöst, ist das ein Zeichen, dass deine Werte noch nicht vollkommen durch Coolness und Gleichgültigkeit zerstört wurden.

Opfere Gott deine Zeit und Kraft 

Unser Gemeindeleiter traf zur Zeit unseres Gemeinde Baus in Schwegenheim folgende Aussage: „Gottes Gerechtigkeit zeigt sich darin, dass jeder von uns nur 24h am Tag zur Verfügung hat.“

Die Frage lautet nun: Wie nutze ich diese Zeit?
Grundsätzlich darfst du wissen: Gott ist nicht abhängig von dir. Sein Werk geht mit und ohne dich voran. Es ist deine Entscheidung, dabei zu sein und mitzuwirken oder die Früchte derer zu genießen, die die Arbeit verrichteten. Niemand wird dich zwingen, auf Gottes Arbeitsfeld tatkräftig mit anzupacken. Gott lässt es zu, sein Werk geht so oder so voran.

Wir sitzen in einem Gemeindehaus, das unsere Väter und Großväter bauten und profitieren von ihrer harten Arbeit. Was bewirkt diese Tatsache in uns? Lehnen wir uns zurück und denken, es ist ja alles getan? Sind wir der Meinung, dass wir durch unsere guten Jobs nur noch bezahlen sollen und die anstrengende Arbeit von anderen erledigen lassen können? Ist diese Einstellung wirklich die, die der Lehre Jesu entspricht? Zeigt ein Gott, der seinen Lebensunterhalt auf der Erde durch die Arbeit als Zimmermann bestritt, nicht ein anderes Vorbild?
Vielleicht fundiert deine Ansicht der Zurückhaltung auch darauf, dass es ja nicht die Werke sind, die uns retten. Allein dein Glaube an Jesu Opfertod am Kreuz hat die Macht dich zu erlösen. Doch wenn du an den Tod und die Auferstehung Jesu glaubst, ihm dafürdankbar bist und die Liebe erwiderst: Wie steht es dann um deine Einstellung und deinen Einsatz? Was bist du bereit für den zu tun, der sein Leben für dich gegeben hat? Kannst du dann noch tatenlos zusehen, wie deine Glaubensgeschwister mit völliger Hingabe im Dienst für den Herrn stehen und mit Freude darüber erfüllt sind? 

Dabei sollte auf keinen Fall unser eigenes Ich im Vordergrund stehen. Wir arbeiten nicht am Werk des Herrn, um uns damit zu rühmen. Unser Denken ist in Anbetracht der Größe Gottes ein demütiges Kapitulieren. Wer sind wir, dass der König des Himmels uns in seinen Dienst stellt? Wir können uns nur unseren Glaubensvätern anschließen und mit ihnen gestehen:

„Wir sind unnütze Knechte; wir haben getan, was wir zu tun schuldig waren!“ (LK 17,10b)

Doch was genau sind wir ihm schuldig? Jesus gab uns ein ganz klares Gebot, welches unser Lebensziel sein sollte:

„Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deiner ganzen Kraft und mit deinem ganzen Denken, und deinen Nächsten wie dich selbst.“ (Lk. 10,27)

Wir sind alle Menschen und kennen die Hindernisse des Fleisches, die uns bei der Erfüllung dieses Gebotes im Wege stehen. Der Pfad zum Himmel ist gesäumt von jenen, die am Boden liegen, weil sie nie verstanden haben, was es bedeutet, Kraft anzulegen. Sie erwarten mit ihrer Bekehrung Flügel, die sie über alle Probleme und Schwierigkeiten hinweg tragen. Doch davon hat Jesus nie gesprochen. Er will, dass wir in diesem Dunkel als Licht leuchten. Er will, dass wir erkennen, wie klein wir sind, um seine Größe zu begreifen. Und aus dieser Erkenntnis heraus gewinnen wir den Antrieb und die Motivation, um unsere Kraft und Mühe in sein Werk zu investieren und dabei sogar Freude zu haben.

Der Faule und seine Ausreden 

„Der Faule spricht: »Es ist ein Löwe draußen; ich könnte umkommen auf offener Straße!«“ (Spr. 22,13)

Der Weg der guten Vorsätze verläuft oft in Wirrungen vielfältiger, kreativer und oft auch sehr plausibel erscheinender Ausreden. „Ich kann das nicht so gut. Ich hab halt einfach keine Zeit. Gerade heute habe ich noch so viele wichtige Dinge zu erledigen.“
Was man nicht alles tut, um sich vor der ungeliebten Arbeit zu drücken. Selbst das eigene Zimmer aufräumen erscheint einem dann wichtiger, als im Arbeitsfeld des Herrn tätig zu werden. Doch wenn wir ehrlich sind,kennen wir den Grund der Untätigkeit ganz genau: Es ist Faulheit. Eine Eigenschaft, über die die Bibel sehr viel und direkt spricht:

„Geh hin zur Ameise, du Fauler, sieh ihre Wege an und werde weise“ (Spr. 6.6)

„Wie lange willst du liegen bleiben, du Fauler? Wann willst du aufstehen von deinem Schlaf? »Ein wenig schlafen, ein wenig schlummern, ein wenig die Hände in den Schoß legen, um zu ruhen«: so holt dich die Armut ein wie ein Läufer, und der Mangel wie ein bewaffneter Mann!“ (Spr. 6,9 – 11)

Emsig sein wie eine Ameise, die ohne zu fragen die anfallende Arbeit erledigt, einfach weil sie weiß, dass es das ist, wozu sie erschaffen wurde. Wir Menschen haben mehr als dieses Wissen. Uns gilt die Verheißung, dass unser Vater jede unserer Mühen sieht und hundertfach vergelten wird. Schon hier auf Erden und viel mehr einst im Himmel. Durch unsere Arbeit dürfen wir ihm näherkommen und geben ihm die Möglichkeit, sein Bild noch klarer durch unser Leben der verlorenen Welt ins Gedächtnis zu rufen.

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