Vernon oder doch lieber Speyer?

Das Jugendleben in Kanada

Plötzlich befinden wir uns in einem neuen Land namens Kanada, stehen vor einer neuen Kultur und einer neuen Sprache. Warum sind wir hier und was hat uns bewegt herzuziehen? Die große Frage, die sich hier stellt, lautet: Ist es Gottes Wille für unser Leben? 

Ich möchte über einige der großartigen Dinge schreiben, die sich in unserer Kirche und in unserer Jugend ereignet haben. Über Dinge, die Gottes Liebe und Barmherzigkeit zu seinen Kindern in einem fremden Land zeigen, um davon zu zeugen, wie Gott sein Volk führt, wo auch immer es ist. Weil wir seine auserwählten Kinder sind, egal wo wir uns befinden.

Wenn Arbeit Früchte trägt

Unsere Gemeinde wurde ca. 2007 in einer Stadt namens Vernon in der Provinz British Columbia gegründet, etwa 5 Stunden von der kanadischen Westküste entfernt und etwa 2 Stunden nördlich der US-Grenze. 

Ursprünglich war unsere Jugend sehr klein. Es fühlte sich fast so an, als wäre sie zu klein, um ein richtiges Jugendleben zu führen. Glücklicherweise hatten wir in unserer Stadt eine andere Kirche, die aus russischen, bereits länger dort lebenden, Einwanderern bestand, die immer noch die russische Sprache pflegten. Sie hatten auch eine kleine Jugend. Ebenso gab es etwa 30 Minuten von unserer Stadt entfernt noch eine kleine russische Kirche, die auch eine kleine Jugend hatte. So freundeten sich unsere Jugendlichen mit allen an und begannen, gemeinsam Jugend- und Gebetsgottesdienste, Freizeitcamps usw. zu veranstalten. Plötzlich wurde aus einer sehr kleinen Jugend eine kombinierte Jugend von nicht unbeachtlicher Größe. Sie hatte nun die Gelegenheit, sich an der gegenseitigen Gemeinschaft zu erfreuen und allen drei Kirchen zu dienen. Die Sprache war keine Barriere, sondern ein Segen für uns alle.

Weil wir so nah an der US-Grenze und vielen slawischen Kirchen in den USA waren, begannen wir sehr gute Beziehungen zu den amerikanischen/slawischen Kirchen aufzubauen und tiefe Freundschaften mit unseren Glaubensbrüdern dort im Süden zu knüpfen. Dies war ein großer Segen, da diese Beziehungen positive Auswirkungen auf uns hatten. Wir konnten ihre Sommer- und Wintercamps, ihre Konferenzen und viele andere ihrer Veranstaltungen besuchen. Dadurch wuchsen wir geistlich erheblich und kamen schließlich an einen Punkt, an dem wir in der Lage waren, die gleiche Art von Veranstaltungen bei uns in Kanada und in unserer Stadt durchzuführen.

Heute besteht unsere Jugend aus rund 80 Jugendmitgliedern ab 16 Jahren und trifft sich regelmäßig einmal wöchentlich zu den Jugendgottesdiensten. Unsere Jugend ist in 3 Gruppen aufgeteilt, hat 3 Jugendleiter und einige Gruppenleiter. Unsere Jugendgottesdienste werden auf Englisch geführt.

Prägen und prägen lassen

Einen großen Einfluss auf unser Jugendleben hatte unser Pastor Viktor Goldnik. Die Begeisterung und Energie, mit der er Christus, der Kirche und den Jugendlichen diente, bewirkte einen positiven und denkwürdigen Unterschied im Leben jedes einzelnen Jugendmitglieds. Er war für viele von uns ein geistlicher Vater und liebte die Jugend wirklich. Ich erinnere mich an viele Momente und Erlebnisse, in denen er uns auf Jugendreisen und Jugendkonferenzen begleitete oder unsere Sommer- und Wintergebetscamps besuchte. Um in die junge Jugend zu investieren, brachte er immer alle anderen Diener mit sich zu diesen Veranstaltungen. 

Vor allem aber war er ein Mann, der in jungen Menschen Potenzial sah. Er glaubte an die Jugend und förderte junge Menschen schon in jungen Jahren in dem Dienst in der Kirche. Er lebte das aus, was Jesus für jeden von uns vorgesehen hatte. Er diente als Vorbild, als Mentor und als Vater. Er ersah es als notwendig, in die Jugend zu investieren und als die Gemeinde wuchs, wurde erkennbar, wie sehr es sich lohnte. 

Unsere Jugend wuchs ziemlich schnell, weil viele Menschen in unsere Stadt zogen und sich aus verschiedenen Gründen unserer Kirche anschlossen. Leider kamen viele der Jugendmitglieder, die sich unserer Jugend anschlossen, aus zerbrochenen und verletzenden Umständen, die Seelsorge, Wiederherstellung und Heilung erforderten. Und so bestand ein großer Teil unserer Jugendarbeit darin, der hinzugezogenen Jugend geistlich zu dienen. Wir betrachteten es als eine Gelegenheit zur Evangelisation innerhalb unserer Kirche und durch Gottes Gnade durften wir sehen, wie er im Leben dieser jungen Menschen ein mächtiges Werk vollbrachte. Wir konnten Buße, Wiederherstellung und Heilung im Leben dieser jungen Menschen miterleben. 

Gesegnete Gebetscamps

Insbesondere in unseren Sommer- und Winter-Gebetscamps investierten wir viel, da wir merkten, was für einen Positiven Impact sie auf die Jugendlichen hatten. Meistens luden wir Gastprediger aus den USA ein, um uns mit dem Wort zu dienen. Vor allem an die Gebete, die wir in den Camps erleben konnten und weiterhin erleben, denken wir gerne. Samstagabends machten wir es uns dort zur Gewohnheit, für die Taufe des Heiligen Geistes der noch nicht getauften Jugendlichen zu beten. Wir haben viele schöne Beispiele, an die wir uns erinnern dürfen und an eins davon muss ich öfters denken und erzähle gerne davon. Einer der jungen Brüder wollte gerne die Geistestaufe erleben, aber irgendwie geschah es nicht. An einem Abend entschloss er sich nach dem Gebet herauszugehen, um vor den Brüdern in einem anderen Raum ein Sündenbekenntnis abzulegen. Während er zurück zum Versammlungsraum lief, taufte Gott ihn mit dem Heiligen Geist. Ich war einer der ersten, der ihm auf seinem Rückweg begegnete und voller Erstaunen versuchte er mir zu erklären, was eben passiert war. Wir freuten uns für ihn und waren erfreut zu sehen, auf welche Arten der Herr doch wirken kann.

Wertvolle Ratschläge 

Obwohl sich viele fragen, warum wir in Kanada sind, sind wir dankbar zu wissen, dass Gott auch hier unter seiner Jugend am Werk ist. 

Wenn mich jemand fragen würde, was die wichtigsten Elemente seien, die für ein gesundes Jugendleben notwendig sind, so würde ich folgende Empfehlungen weitergeben: 

1. Jugend, isoliere dich nicht. Habe Gemeinschaft und Beziehungen zu anderen Kirchen und anderen Jugendlichen. Die zweitschlimmste Strafe, die man im amerikanischen Gefängnis nach dem Todesurteil erhalten kann, ist Isolation. Der Teufel wird alle möglichen Gründe verwenden, um seine Jugend davon zu isolieren, göttliche Gemeinschaft miteinander zu haben. Tappt nicht in seine Falle. 

2. Ladet eure Pastoren und Diener zu euren Jugendveranstaltungen ein. Lasst sie Mentoren für euch sein. Lasst sie für euch geistliche Väter sein und vergisst vor allem nicht, für sie geistliche Söhne und Töchter zu sein. 

3. An die Jugendleiter und Gruppenleiter: Glaubt an eure Jugend. Glaubt an die jungen Brüder und Schwestern und seht das Potenzial in ihnen. Fördert sie, investiert in sie und zeigt ihnen, dass ihr an sie glaubt. Dient als Beispiel und zeigt ihnen, dass es spannend, ist Christus zu dienen. 

Die Jugendlichen kümmern sich nicht darum, wie viel du weißt, bis sie wissen, wie viel du dich für sie interessierst.

Die Jugendlichen kümmern sich nicht darum, wie viel du weißt, bis sie wissen, wie viel du dich für sie interessierst.

Gott segne euch

Alexander Wambold

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