Apologetik #3 – Ist die Bibel glaubwürdig?

Apologetik #3 – Ist die Bibel glaubwürdig?

Das Christentum ist eine der drei klassischen Schriftreligionen Judentum, Christentum und Islam. Gemeinsam ist allen dreien, dass sie allen Gläubigen ihrer jeweiligen Religion einen abgeschlossenen Kanon an Schriften als verbindliche Glaubensgrundlage vorhalten. Insbesondere das Christentum erhebt einen Anspruch auf Exklusivität in Bezug auf Wahrheit, Allgemeingültigkeit und Relevanz. Typische Aussagen, die diesen Anspruch illustrieren, sind folgende: 

  • Rettung gibt es nur in der Person Jesus Christus (Joh. 14,6).
  • Gott hat die Welt und alles Sichtbare in sechs Tagen aus nicht Materiellem erschaffen (Hebr. 11,3).
  • Jesus ist aus den Toten auferstanden (1. Kor. 15,20).
  • Die Bibel ist das unfehlbare Wort Gottes (Psalm 19,8-9).
  • Jesus ist von einer Jungfrau geboren worden (Jes. 7,14).

Vor diesem Hintergrund stellt sich besonders unter Menschen, die dem christlichen Glauben fern sind, die Frage, warum sie der Bibel Glauben schenken sollten. Konkret ausgedrückt: „Ist die Bibel glaubwürdig?“. Während sich diese Frage für einen Ungläubigen als eine Hemmschwelle dafür darstellt, sich überhaupt ernsthaft mit dem Christentum zu beschäftigen, denkt ein Christ heute über sie erst dann nach, wenn sein Glaube im Alltag angegriffen wird. Was spricht also dafür, dass die Bibel glaubwürdig ist, wenn ich an diese Frage als ein gottferner Mensch herantrete? Hier sollen drei prominente Argumente helfen:

Erstens, die biblischen Prophetien, die sich haargenau, entsprechend ihrer Vorankündigung, erfüllt haben. 

Woher weiß ich, ob ich mich auf jemanden oder etwas im Alltag verlassen kann, beispielsweise auf die Deutsche Bahn oder eine Wettervorhersage? Etwa nicht dann, wenn sich die Wettervorhersagen meines Wetterdienstes immer wieder zuverlässig erfüllen oder die Züge pünktlich fahren? Genau so ist es mit dem Wahrheitsanspruch der Bibel. Über 3.000 verschiedene Prophetien haben sich exakt so erfüllt, wie sie oft mehrere Jahrhunderte im Voraus angekündigt worden sind. Es ist keine einzige Prophetie bekannt, die sich anders erfüllt hat, als sie vorhergesagt worden ist. Noch nie ist eine biblische Weissagung durch wissenschaftliche oder historische Tatsachen widerlegt worden. Und das alles, obwohl die Bibel über einen Zeitraum von 1600 Jahren und von mehr als 40 Einzelpersonen geschrieben wurde. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich eine so große Zahl an Prophetien durch Zufall erfüllen würde, ist verschwindend gering und praktisch unmöglich. „Wie soll das möglich sein?“, fragt die Stimme des Skeptikers. Die Schrift antwortet darauf folgendermaßen: 

„Denn niemals wurde eine Weissagung durch den Willen eines Menschen hervorgebracht, sondern von Gott her redeten Menschen, getrieben von Heiligem Geist.“ (2. Petr. 1,21)

Das verbindende Element der biblischen Autoren war der Glaube an den lebendigen Gott und die treibende Kraft des Heiligen Geistes. Der Heilige Geist selbst ist der ultimative Autor der Schrift. Eine andere Alternative scheint vor diesem Hintergrund abwegig. Oft vertrauen wir im Alltag bestimmten Prognosen oder Vorhersagen wie dem Wetterdienst, nicht aber der Bibel, obwohl es für Letztere viel mehr Grund gibt. 

Zweitens gibt es kein einziges historisches Dokument, das über so viele Manuskripte verfügt wie das Neue Testament.  

Machen wir uns diesen Sachverhalt mal klar, indem wir einige Vergleiche zwischen dem Neuen Testament und bekannten Werken von den hier im Weiteren aufgeführten Persönlichkeiten durchführen.

Heute zweifelt kein moderner Mensch an der Existenz eines Homers, dem griechischen Dichter, eines Tacitus, dem römischen Historiker oder eines Josephus Flavius, dem bekannten jüdischen Historiker.

Homer: 

Neben dem Neuen Testament ist das am besten mit Manuskripten belegbare antike Schriftstück die „Ilias von Homer“. Es existieren heute weniger als 650 Manuskripte, die meisten von ihnen aus dem 2.-3. Jahrhundert n. Chr., wobei Homer seine Ilias um 800 v. Chr. schrieb. 

Tacitus: 

Dieser römische Historiker schrieb 116 n. Chr. sein Werk „die Annalen“, wovon ein einziges Manuskript existiert und die erste Kopie erst aus dem Jahr 850 n. Chr. stammt. 

Josephus Flavius:

Dieser allseits bekannte jüdische Historiker schrieb das Werk „Der jüdische Krieg“, wovon neun griechische Manuskripte aus dem neunten, zehnten und elften Jahrhundert existieren. 

Neues Testament: 

Vom Neuen Testament existieren allein 5.664 griechische Manuskripte, viele von ihnen aus dem zweiten und dritten Jahrhundert n. Chr..  Zusammengenommen mit den lateinischen, äthiopischen, slawischen und armenischen Manuskripten sind es insgesamt ungefähr 24.000 Manuskripte, die existieren. Das älteste Manuskript, aus Johannes 18, stammt nach anerkannten Schätzungen aus den Jahren 98 – 150 n. Chr.. Jeder Zweifel daran, dass die Schrift, die wir heute lesen, dem Original entspricht, ist aus dem Weg geräumt. Sir Frederic Kenyon, ehemaliger Direktor des Britischen Museums, sagt: „In keinem anderen Fall ist der zeitliche Abstand zwischen dem Original eines Buches und seinen ersten Abschriften so kurz, wie im Falle der Manuskripte des Neuen Testamentes.“ Die Zahlen sprechen für sich. Gott höchstpersönlich wacht über sein Wort und bestätigt seine Glaubwürdigkeit auf verschiedene Art und Weise: 

„Denn du hast dein Wort groß gemacht über deinen ganzen Namen.“ (Ps. 138,2b) 

Drittens, das persönliche Zeugnis der Vergebung der Sünden. Millionen von Menschen haben, als sie zum lebendigen Glauben an Jesus Christus kamen, das befreiende Gefühl der Sündenvergebung erfahren. Der Fakt, dass sich die Glaubenserfahrung der Vergebung unzählige Male ereignet hat und immer noch ereignet, ist ein gewaltiges Zeugnis für die Glaubwürdigkeit der Schrift. Ruft die Stimme des Widerstrebenden: „Eine pure massenpsychologische Notwendigkeit, durch die der Mensch sein Schuldbewusstsein zu betäuben sucht!“ oder anders ausgedrückt: „Religion ist das Opium des Volkes“, so antwortet das Christentum: „Frei von Süchten und Zwängen, frei von Lüge und Betrug, frei von Hurerei und Ehebruch: ich bin ein neuer Mensch!“ Das neue Leben unzähliger Menschen, die durch das Evangelium verändert worden sind, steht in dieser Debatte als glaubhafter Zeuge da, dem man offensichtlich nicht widersprechen kann. Dieses Zeugnis darfst auch du ablegen, wenn du es erfahren hast – dazu beruft uns Gott: „Aber ihr werdet Kraft empfangen, wenn der Heilige Geist auf euch gekommen ist; und ihr werdet meine Zeugen sein, …“ (Apg. 1,8a) 

Es ist ein Wesenszug der Schrift, uns zur Vergebung und Rettung durch den Glauben zu führen: „und weil du von Kind auf die heiligen Schriften kennst, die Kraft haben, dich weise zu machen zur Rettung durch den Glauben, der in Christus Jesus ist.“ (2. Tim. 3,15) 

Diese Argumente können dir ganz praktisch im Alltag helfen, Menschen die Glaubwürdigkeit der Bibel näher zu bringen. Möge Gott dich dabei segnen.