Augustine Jebakumar – glauben, lieben, ernten
„Darum geht hin und macht alle Völker zu Jüngern und tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.“
Matthäus 28,19
Das Buch „Glauben. Lieben. Ernten.“ handelt von der Geschichte des indischen Missionars Augustine Jebakumar. Gott formte ihn schon in jungen Jahren und bereitete ihn – ohne dass dieser es wusste – zu seinem zukünftigen Dienst als Missionar vor. Im frühen Erwachsenenalter änderte sich das Leben dieses Mannes plötzlich von Grund auf: Er kündigte seinen gutbezahlten Job und zog in die ärmeren Gebiete Indiens, um dort Jesus Christus zu verkündigen. Von da an lebte er nur noch dafür, den Menschen das Evangelium näher zu bringen.
Wenn du dies so liest, stellst du dir vielleicht die Frage: Was hat diesen Menschen dazu bewegt, so einen gewaltigen Schritt zu wagen und das einfache Leben in der Komfortzone aufzugeben? Betrachtet man das Leben von Augustine Jabakumar jedoch genauer, versteht man, wie großartig Gott seine Wege geleitet hat. Auch wird einem bewusst, dass wir als Jugend viel von diesem Missionar lernen können.
Christ sein ohne Christus
Der Inder wuchs in einer prinzipientreuen christlichen Familie auf, die immer zu ihren christlichen Werten und Tugenden stand. Wenn die Verwandten seiner Familie eine Not hatten, stellte Jabakumars Familie ihre eigenen Bedürfnisse zurück, um ihnen zu helfen. Dadurch, dass seine Verwandten oft jedoch keine Dankbarkeit zeigten, erkannte er schon früh, wie groß die Undankbarkeit der Menschen sein kann. Diese Erkenntnis half ihm später in seinem Dienst als Missionar weiter.
Während seines Studiums besuchte er regelmäßig und gerne die Gottesdienste und Gott schenkte ihm eine gutbezahlte Arbeitsstelle in einer angesehenen Firma in Südindien.
Doch obwohl er an den Gottesdiensten teilnahm und aus Gewohnheit täglich in der Bibel las, hatte er noch nicht die Erfahrung der persönlichen Errettung gemacht. Sein Leben war ruhelos und er hatte keinen echten Frieden.
Seine Liebe bindet
Diese Ruhelosigkeit brachte ihn irgendwann zu dem Punkt, an dem er sich fragte, warum alles so sinnlos schien und er so unglücklich war. Doch dann tat sich etwas in seinem Herzen: Er sah plötzlich jeden hässlichen Gedanken vor sich, der ihm je durch den Kopf gegangen war und Gott gab ihm offene Augen, sodass er erkannte, wie sündig er bisher lebte. In seiner Verzweiflung sah Augustine Jabakumar eine Vision: Der Herr Jesus Christus hing am Kreuz und sprach zu ihm: „Ich habe dir alle deine Sünden am Kreuz abgenommen!“ Jesus bot ihm seinen Frieden an. Jabakumar nahm ihn an und gab sich vollständig dem Herrn hin und in dem Moment, als er sich Jesus unterwarf, erfüllte der Friede Gottes sein Herz.
Doch Gott hatte noch mehr mit ihm vor. Eines Morgens sah er im Gebet den herzzereißenden Todeskampf Jesu in Gethsemane vor sich und er erkannte die bedingungslose Liebe Jesu für alle Sünder. Da erfüllte ihn der tiefe Wunsch, mit anderen Menschen diese wunderbare Befreiung von der Sklaverei der Sünde zu teilen. So fing Jabakumar zum ersten Mal an, gemeinsam mit anderen das Evangelium zu verbreiten.
Wenn Gott ruft…
Nach einiger Zeit jedoch forderte Gott ihn auf einmal auf, seinen Arbeitsvertrag zu kündigen und nach Bihar zu gehen (Bihar ist ein Bundesstaat im Norden Indiens mit 104 Millionen Einwohnern, der als ärmster Bundesstaat des Landes gilt). Zuerst widerstrebte der junge Mann diesem Ruf. Doch der innere Widerstand hielt nicht lange, denn er hörte eine traurige Stimme: „Mein Sohn, wenn du nicht gehst, habe ich sonst keinen, den ich schicken könnte.“ Jabakumar sah zwei wunderschöne Augen, mit Tränen gefüllt, die auf ihn herabfielen. Es brach ihm das Herz, den Herrn weinen zu sehen. Diese Szenen blieben ihm unauslöschlich in Erinnerung.
Von diesen Erfahrungen mit Gott geprägt, kündigte er mit 25 Jahren seine Anstellung und machte sich im Vertrauen auf den Herrn und getrieben von seiner Liebe auf den Weg nach Bihar.
Seine Mission war es, jeden Christen so weit zu bringen, dass er Früchte für den Herrn trug. In Bihar gründete er 1979 die Missionsgesellschaft „Gospel Echoing Missionary Society“ (GEMS), die heute 2800 vollamtliche Mitarbeiter beschäftigt.
Ein Zeugnis für viele
In seiner Biografie berichtet der Missionar von vielen außergewöhnlichen Erlebnissen, Offenbarungen und Wundern. Es ist der Wunsch der Missionsgesellschaft, allein dem Herrn die Ehre zu geben und ihn zu verherrlichen und ihr Gebet ist es, dass auch zukünftige Generationen seinen Namen verherrlichen.
Augustine Jabakumar gab sich mit großer Hingabe völlig dem Herrn hin. Er diente verlorenen Seelen mit dem aufrichtigen Wunsch, sie vor der ewigen Verdammnis zu erretten und den Namen Jesu groß zu machen. Seine Liebe zu den zerbrochenen Seelen triumphierte über die Wiederstände und den Hass, die ihm häufig entgegengebracht wurden und er wäre auch dazu bereit gewesen, sein Leben für den Herrn zu verlieren.
Sein völlig hingegebenes Leben und sein Gehorsam gegenüber Gott ließen es zu, dass der HERR Großes durch ihn bewirken konnte. Es ist ein Zeugnis, an dem wir uns ein wichtiges Beispiel nehmen können. Zu unserer Beschämung muss man sagen, dass bei uns oft schon Kleinigkeiten ausreichen, um für Beleidigungen und Hass in unseren Herzen Platz zu machen. Stattdessen sollten wir aber ausnahmslos jedem Menschen mit der Liebe begegnen, mit der Jesus auch uns begegnet, unabhängig davon, wie diese uns behandeln. Das Bewusstsein, wie wertvoll jede einzelne Seele vor dem Herrn ist und dass Jesus sich für jede einzelne Seele schlagen ließ, sollte unser Leben kennzeichnen.
Augustine Jabakumar führte ein transparentes Leben. Dadurch, dass er vor jedem wie ein offenes Buch wandelte und sein ganzes Leben dem Dienst widmete, hatte er auch den Freimut, außerhalb seiner Komfortzone zu dienen. Auch wir sollten in allen Bereichen unseres Lebens und nicht nur in den Gottesdiensten ein heiliges Leben führen. Denn der Freimut, anderen Menschen das Evangelium zu verkünden, hängt stark davon ab, wie aufrichtig wir unser Leben vor den Menschen und vor dem Herrn führen.
Viele Jugendliche leben in ihrer Komfortzone. Doch Nachfolge Jesu bedeutet, außerhalb dieser Zone zu wandeln und zu wirken. Genau dazu soll dieser Artikel anregen.