Noch erlaubt?
Wer entscheidet das?
Erfahrungsgemäß tun wir uns manchmal schwer damit, zu beurteilen, ob diese oder jene Musik „geistlich“ oder „erlaubt“ ist. Denn die Bibel scheint ein solches Problem nicht zu kennen.
Ein aufrechter Christ versucht, auch diese Frage ehrlich zu beantworten. Ehrlich heißt, dass er wirklich nach Gottes Willen und nicht nach dem Willen mancher Menschen oder des Fleisches
entscheidet. Ein Mensch, der von ganzem Herzen nach Heiligung strebt, wird sehr viel seltener Probleme damit haben, zu entscheiden, was geistliche Musik ist.
Der Heilige Geist belehrt uns darin; aber auch die Bibel gibt einem aufmerksamen Leser so manch einen Hinweis.
Das biblische Urteil
In Psalm 150 lesen wir, dass zu Gottes Lob eine große Vielfalt an Instrumenten zum Einsatz kommen
soll.
Tatsächlich redet er auch von Schlaginstrumenten.
Mit einer Einschränkung: im ausschließlichen Gebrauch zum Lobe Gottes!
Das meint nicht nur den Text, sondern auch die Art, wie musiziert wird. Wenn die Musik zur Erregung des Fleisches dient und uns somit von einer Anbetung aus reinem Herzen ablenkt, dann entspricht sie
nicht Gottes Anforderungen.
Die Bibel beurteilt Musik also anhand ihrer Wirkung und legt selbst im „tolerantesten“ Psalm 150
eine klare Grenze fest. Die Musik soll Gott verherrlichen und unsere Anbetung bekräftigen.
Das missfällt Gott!
In Amos finden wir eine entscheidende Aussage Gottes in Bezug auf die Musik: Amos 5,23: „Schaffe fort von mir deine vielen Lieder, das Gespiel deiner Psalter will ich nicht hören.“.
Warum?
Weil der Lebenswandel des Volkes nicht gestimmt hat. Musik, die aus einem unordentlichen oder gräuelichen Lebenswandel entsteht, will Gott nicht hören!
Amos 6,5: „Sie klimpern mit dem Psalter, wie das des David wähnen sie ihr Saitenspiel“.
Hier wird deutlich, dass der sündhafte Lebenswandel diese Menschen so verwirrt hatte, dass sie keinen Unterschied mehr in der Musik erkennen konnten. Sie dachten, ihre Musik wäre genauso gut
und geistlich wie die von David. Doch ihre Musik war vor Gott ein Gräuel.
Wenn wir also alle Musik als gleich geistlich oder gleich gut ansehen, nur weil der Text oberflächlich christlich ist und denken, es sei alles nur eine Geschmacksfrage, so kann uns das zu einem gefährlichen Fallstrick im Leben werden.
Bestimmt zum Dienst des Herrn
In 1. Chronik 25,7 finden wir eine weitere Aussage, die unseren Umgang mit Musik sensibilisieren sollte: „Und es war ihre Zahl samt ihren Brüdern, die im Gesang des HERRN gelehrt waren, allesamt
Meister, zweihundertachtundachtzig.“
Hier wird nochmal explizit erwähnt, dass es einen Gesang des HERRN gibt. Eine Musizierweise, die Gott, unserem Schöpfer, gehört und so anders ist, dass in einer Zeit der Blüte des Dienstes nur 288
Männer in Israel darin gelehrt waren.
Folgen ungeistlicher Musik
Ein weiteres Beispiel finden wir in 2. Samuel Kapitel 6. Die Verse 1 bis 9 beschreiben, wie David die Bundeslade nach Jerusalem bringen wollte. Die Instrumente, die für die Begleitmusik eingesetzt
wurden, waren: Saitenspiel von Tannenholz, Harfen und Psalter, Pauken und Schellen und Zimbeln.
Das Ergebnis: ein Toter, ein erschrecktes Volk und eine Bundeslade irgendwo am Rand des Weges.
Einige Zeit später versucht David es erneut. Im Fokus hatte er jedoch die Heiligung. Diesmal durfte nicht jeder mitkommen, sondern ausschließlich die Leviten sollten die Musik nach dem Gebot Gottes
spielen. Alles sollte nach dem Gesetz erfolgen. Interessant ist, dass deshalb nicht nur andere Spieler, sondern auch andere Instrumente verwendet wurden:
1.Chronik 15,16: „Und David sprach zu den Obersten der Leviten, dass sie ihre Brüder zu Sängern bestellen sollten mit Saitenspiel, mit Psaltern, Harfen und hellen Zimbeln, dass sie laut sängen und
mit Freuden.“
Die Leviten berieten daraufhin, wie sie dieses Gebot umsetzen könnten und wählten am Ende die
Instrumente eines Gott wohlgefälligen Orchesters aus.
1.Chronik 15,28 „Also brachte das ganze Israel die Lade des Bundes des HERRN hinauf mit Jauchzen, Posaunen, Drommeten und hellen Zimbeln, mit Psaltern und Harfen.“
Im Vergleich zum ersten Mal sind Posaunen und Drommeten hinzugekommen, dagegen fehlten die Pauken und Schellen, also die Rhythmusinstrumente/Schlaginstrumente! Das Ergebnis war ein
großes Fest und eine große Freude im Volk. Gott nahm das Opfer an und die Bundeslade kam an den vorgesehen Ort.
Message für dein Leben
Aus all diesen Berichten lassen dich drei biblische Kriterien herausarbeiten:
- Musik muss zum Lob Gottes dienen. Wenn sie das nicht tut, ist sie nicht biblisch. Das gilt für alle Instrumente. (Psalm 150)
2. Musizieren muss in Heiligung geschehen, unter Bezug auf das Wort Gottes (Überführung der Bundeslade).
3. Es gibt Instrumente, bei denen sorgfältig überlegt werden sollte, ob sie sich für den Gottesdienst eignen. Denn die Leviten verwarfen einige Instrumente für diesen Dienst.
Das Saitenspiel Davids vor Saul (1. Samuel 16,14-23) und der Prophet, der durch die Musik vom Geist Gottes erfüllt wird (2. Könige 3,15), machen uns klar, dass die Wirkung der Musik in der Bibel einen
besonderen Stellenwert zugeschrieben wird.
Das gibt Anlass, sich zu fragen, ob diese Musik mich in eine biblisch korrekte Haltung bringt. Folgende drei Situationen hat ein Bruder dafür herausgesucht:
Situation Eins: Du hast deinem Freund einen üblen Streich gespielt; jetzt ist er verletzt. Du weißt, dass du bei ihm um Verzeihung bitten musst. Aber du findest die Situation immer noch so lustig…
Wohin treibt dich die Musik? Reue und Mitgefühl oder Leichtsinn und Schadenfreude?
Situation Zwei: Du wurdest von einem guten Freund grundlos beschuldigt, weil dein Freund einen persönlichen Vorteil davon hat. Jetzt haben sich alle abgewendet, und du bist allein, wütend,
ärgerlich und verletzt. Du weißt, dass du ihm vergeben sollst, aber weißt nicht, wie…
Wohin treibt dich die Musik? Liebe und Erbarmen oder Wut und Ärger?
Situation Drei: Du hast eine/n Verehrer/in in deiner Klasse, der/die dich angeschrieben hat. Du weißt eigentlich, dass Gott gegen solche Freundschaften ist, aber insgeheim gefällt es dir doch, dass dich jemand mag. Jetzt sitzt du allein in deinem Zimmer und überlegst, ob du antworten sollst…
Wohin treibt dich die Musik? Gottes Heiligkeit zu erkennen oder zu unreinen Gedanken?
Beachte bei allen 3 Beispielen: Die Musik gefällt dir womöglich sehr. Aber was macht sie mit dir?
Folgende These hat sich unter Musikern in unserer Gemeinde gebildet, als wir versuchten, unsere Erfahrungen mit geistlicher und weltlicher Musik in Worte zu fassen:
Geistliche Musik ist immer Gebet
Verbindung zu Gott. In irgendeiner Form. Selbst ein Geburtstagslied wie „Einen Glückwunsch zum Geburtstag“ trägt implizit einen Segen in sich und bewegt sich damit im geistlichen Raum. Wir beten
zu Gott und wünschen dem Geburtstagskind ein Wiedersehen mit uns vor Gottes Thron. Das Ziel ist der Himmel. Die musikalische Ausgestaltung ist frei, solange sie nicht versucht, weltliche Stile
nachzuahmen, die in ihrem Ursprung und ihrer Natur darauf ausgelegt sind, nicht Gott, sondern dem Widersacher zu dienen. Sobald ein Gebet zu Gott in dieser Musik unmöglich wird, haben wir den Rahmen verlassen, der geistliche Musik bedeutet. Tut die Musik mir gut oder gefällt sie mir nur? Ein „Das hört sich halt gut an“ ist wirklich nicht ausreichend und ungefähr so, als wollte man eine
Frau heiraten, weil: „Die sieht halt gut aus“. Ob sie unzüchtig lebt oder in Hurerei, ob sie aus der Welt ist – alles egal, weil „sie sieht ja gut aus und ich fühl mich gut mit ihr“? Wollen wir wirklich eine
ähnliche Sorglosigkeit bei der Auswahl der Musik an den Tag legen, wo wir doch wissen, welche gewaltige Kraft sie hat?
Die Frage nach der Geistlichkeit von Musik ist also im Kern, ein Aufruf zu einer engeren Verbindung mit Gott und oft auch zur Buße in manchen Dingen. Gott gebe uns Gnade und segne jeden, der sich
ehrlich bemüht, mit ihm und nach seinem Willen zu leben.