1. Der Kampf um dein Herz

„Mehr als alles andere behüte dein Herz; denn von ihm geht das Leben aus.“ (Spr. 4,23). Es schlägt bis zu 100.000 Mal am Tag und befördert bis zu 10.000 Liter Blut in 24 Stunden. Dieses lebensnotwendige Organ ist ein regelrechter Motor in unserem Körper, welches uns mit ausreichend Blut und Sauerstoff versorgt.

Ein Herzversagen würde innerhalb weniger Minuten zum Tod führen. Selbst Krankheiten, die sich einmal am oder um das Herz gebildet haben, sind nur sehr schwer zu operieren oder zu heilen. Meistens sind Menschen, die unter Herzkrankheiten leiden, ihr ganzes Leben lang stark eingeschränkt.

Das Herz ist für uns überlebenswichtig. Diese wichtige Erkenntnis drückte der weise Salomon in der zweiten Hälfte des Verses 23 in Sprüche Kapitel 4 wie folgt aus:

„Denn von ihm geht das Leben aus.“ (Spr. 4,23).

Diese Aussage ist aber viel umfassender zu verstehen. Sie bezieht sich nicht nur auf die körperliche Ebene, sondern schließt unser geistiges und geistliches Leben mit ein.

Weil das Herz Zentrum unseres Verstandes, Gefühle und menschlichen Willens ist, ist es auch das geistliche Schlachtfeld, auf welchem Niederlage oder Sieg errungen wird.

Unser Herz zeigt, wer wir sind

Es ist ca. 1.000 v. Chr., Aufbruchstimmung herrscht in Israel. Unter dem jungen König Saul, welcher aus dem unbedeutenden Stamm Benjamin kommt, gelingt das Unerwartete: Ammoniter, Philister und Amalekiter können der neuen Kraft der Helden Israels nichts entgegensetzen. Erstmals seit langer Zeit gelingt dem Volk Gottes der Befreiungsschlag gegenüber ihren stärksten Feinden.

Aber gerade in dieser Zeit gibt es jemanden in Israel, der diese Situation aus einem anderen Blickwinkel sieht und vom tiefen Leid bewegt wird. Es ist Samuel. Einer der bekanntesten Propheten und wichtigsten Lehrer dieses Landes. Er sah den Fall Sauls, seinen Ungehorsam und das Gericht Gottes. Der Mann, den er einst salbte, wurde vom Herrn verworfen.

Nun steht er ein weiteres Mal, auf das Wort des Herrn hin, im Haus Isai des Bethlehemiters, um einen neuen König zu ernennen. Als Samuel meinte, es wäre einer der ersten sieben Söhne, musste auch er folgende Lektion lernen:

„Aber der Herr sprach zu Samuel: Schaue nicht auf sein Aussehen, noch auf sein hohen Wuchs, denn ich habe ihn verworfen. Denn der Herr sieht nicht auf das, worauf der Mensch sieht; denn der Mensch sieht auf das, was vor Augen ist, der Herr aber sieht das Herz an.“ (1. Sam. 16,7).

Warum legt der Herr so viel Wert darauf?

Die Natur des Menschen ist es, sich immer besser zu stellen, als man in Wahrheit ist. Das geschieht oft durch Äußerlichkeiten, die wiederum andere Mitmenschen beeindrucken.

Das Herz jedoch zeigt tatsächlich, wer wir sind. Keiner kann einen Blick darauf werfen, außer Gott und wir selbst. Der HERR hat kein Interesse, an dem, was wir vorgeben zu sein. Er sieht uns stets so, wie wir sind und möchte, dass wir ihm unser Herz geben.

Geteilt oder ungeteilt?

„Würd’ dich ein halbes Herz erfreuen, das nicht nur liebet dich allein, ein Herz das liebet noch die Welt und sich zu deinen Kindern zählt?“

Diese Zeilen eines Jugendchor-Liedes bewegten mein Herz in einem der Sonntagsgottesdienste des vergangenen Jahres sehr tief. Es lenkte meine Gedanken immer wieder auf folgende Schriftstelle:

2.Chr. 16,9: „Denn die Augen des Herrn durchstreifen die ganze Erde, um sich mächtig zu erweisen an denen, deren Herz ungeteilt auf ihn gerichtet ist…“

Wie tief muss der Wunsch Gottes sein, Menschen zu finden, die ihn mit einem ungeteilten Herzen lieben? Nach Männern und Frauen Ausschau zu halten, die groß von ihm denken, es lieben ihn zu suchen und seinem Namen fürchten.

Gehörst du auch zu diesen wenigen Personen, auf die Gottes Augen gerichtet sind, weil es für sie nichts Besseres gibt, als ein Leben mit ihm zu führen? Der Herr hat kein Wohlgefallen an einem Herzen, das auf beiden Seiten „hinkt“ (vgl. 1. Kön. 18,21) und am liebsten sein Leben unabhängig vom Ratschluss Gottes leben möchte.

Und genau das ist das größte Problem im Kampf um unser Herz. Diese Unentschlossenheit wird uns niemals fähig machen, Sieger in Jesus Christus zu werden.

Die Entscheidung liegt bei dir: Öffnest du dein Herz für Jesus, kann er darin aufräumen und jede Unreinheit aus deinem Leben entfernen. Die Folge daraus ist ein Leben in Freiheit und Freude. Entscheidest du dich dagegen, bleibt der Besitzer deines Herzens der Satan persönlich. Zwei Herren gleichzeitig dienen? Das funktioniert nicht! 

Öffne Jesus GANZ dein Herz und übergebe ihm die Herrschaft über dein Herz!

„Wisst ihr nicht: Wem ihr euch als Sklaven hingebt, um ihm zu gehorchen, dessen Sklaven seid ihr und müsst ihm gehorchen, es sei der Sünde zum Tode, oder dem Gehorsam zur Gerechtigkeit?“ (Römer 6,16)

Strategien des Feindes

Wenn du dich mit voller Überzeugung für Jesus entschieden hast, so bleibst du trotzdem nicht vor den Angriffen des Widersachers bewahrt. Jeder Angriff hat das Ziel, dein Herz zu erreichen und ihm zu schaden! 

Das versucht er mit folgenden Strategien: 

Unglauben: Durch Unglauben möchte der Teufel dich entmutigen. Das hat den Zweck, die Kraft deines Gebets zu nehmen und dich von Gottes Verheißungen zu trennen. 

Stolz: Da der Feind selber durch Stolz gefallen ist, versucht er auch alle, die auf der Erde sind, durch Stolz zu Fall zu bringen. Es ist einer der Sünden, die Gott am meisten hasst, da wir uns dadurch aus der Abhängigkeit von unserem Hirten Jesus Christus begeben.

Neid: Oft erkennt man es nicht sofort. Es beginnt damit, dass man sich mit dem Nächsten vergleicht und ihm die eine oder andere Sache nicht „gönnt“. Lässt man diesen Gedanken mehr Spielraum, kann es soweit kommen, dass man über die Person anfängt zu lästern oder weitere „bösartige“ Gedanken hegt. Durch Neid möchte der Widersacher Spaltung in der Gemeinde verursachen.

Fleischliche Begierden und Augenlust: Da der Mensch von Gott mit seinen Begierden geschaffen ist, können wir diese nicht grundsätzlich schlecht reden. Dennoch versucht der Widersacher, diese Reize zum Bösen zu verwenden. Gerade im Bereich der Sexualität möchte er die Leute schlagen und dadurch einen Zugang finden. Paulus schreibt dazu an die Galater über die Werke des Fleisches und sagt, dass die, welche solche Dinge tun, das Reich Gottes nicht erben werden.

Haben sich einmal diese fünf Punkte wirklich in unser Herz festgesetzt, ist es kaum möglich, ohne Hilfe selbst davon loszukommen. Du brauchst die Gebete der Diener deiner Gemeinde und ein aufrichtiges Bekenntnis. Lass dir helfen, von diesen Dingen frei zu werden.

Lege Kraft an!

Du selbst kannst entscheiden, ob und in welcher Menge du dich in die Gefahrenzone begibst. Verschwendest du deine Zeit beispielsweise stundenlang auf YouTube, Instagram oder weiteren Social Media-Programmen, besteht die Gefahr, dass der Schutz um dein Herz zu bröckeln beginnt. Sieh zu, dass dein Brustkorb und deine Waffenrüstung vollständig und in Takt sind und erleichtere dem Teufel nicht seine Arbeit! Lege volle Kraft daran, dich vor den Einflüssen des Widersachers zu bewahren. Es geht um DEIN Herz!