Hast du dir auch schon einmal die Frage gestellt, wie ein erfülltes Glaubensleben möglich ist? Die einzig richtige Antwort ist: Solch ein Leben beginnt mit einer echten Begegnung mit Jesus Christus! Menschen, die Jesus persönlich begegnen, werden verändert. Sie erfahren Befreiung, Heilung und Vergebung!
Vielleicht bist du einer von denen, für die das Glaubensleben mehr Krampf als Erfüllung ist. Du mühst dich, aber es kommt dabei nicht viel heraus, du hast mit Gedanken zu kämpfen, wie: „Das schaffe ich doch eh nicht… Vielleicht ist es einfach nichts für mich.“
Ich möchte in dir eine Sehnsucht wecken: Die Sehnsucht nach einer wirklichen Begegnung mit Jesus! Nicht vom Hörensagen, nicht über zwei, drei Ecken, sondern unmittelbar, echt und lebensverändernd!
Die Geschichte des Gelähmten aus dem zweiten Kapitel des Markus-Evangeliums kann uns helfen, den Weg zu Jesus zu verstehen.
Die Ausgangslage ist die körperliche Behinderung eines Menschen. Er ist gelähmt und kann nicht selbständig laufen. Die Lähmung bindet ihn und nimmt ihn förmlich gefangen! Diese hilflose „Gefangenschaft“ lässt lediglich ahnen, welcher Leidensdruck auf ihm lastet, doch zugleich ist da die unerfüllte Sehnsucht nach einem guten Leben!
Hoffnung keimt
Dieser Gelähmte hört Berichte von Jesus und seinen Wundern (vgl. Mk. 1). Es sind Geschichten von unglaublichen Heilungen und Veränderungen. Diese Erzählungen lassen in ihm eine echte Hoffnung nach einem guten, selbstständigen Leben ohne Schmerzen und Scham keimen!
Vielleicht bist du nicht körperlich krank. Aber deine Seele ist durch Sünde gebunden und gefangen. So wie der Gelähmte körperlich hilflos ist, bist du im Inneren machtlos und der Sünde ausgeliefert. Bei jedem Versuch, sich aufzurichten, kommt ein Absturz und die Erkenntnis, dass du ein Gefangener bist. Hier brauchst du als allererstes die Hoffnung auf Jesus: Jeder, der Ihm persönlich begegnet, kann frei werden, kann geheilt werden, kann verändert werden!
Die Hoffnung auf eine Begegnung mit Jesus und eine Heilung lässt im Gelähmten weitere Überlegungen reifen, wie er zu Jesus kommen könnte. Möglicherweise fing der Gelähmte in seiner Familie und seinem Freundeskreis an, darüber zu sprechen. Seine Hoffnung verband sich mit der von vier weiteren Menschen. Vielleicht ist diese Hoffnung auch erst in den vier Gefährten geboren worden und dann auf den Gelähmten umgesprungen. Entscheidend ist: Allein kommt er nicht zu Jesus! Aber hier sind vier Menschen, die gemeinsam darüber nachdenken, wie sie ihren Freund zu Jesus bringen könnten.
Die Lasten anderer tragen
Eines Tages wird bekannt: Jesus ist in einem Haus in Kapernaum! Jetzt muss gehandelt werden, dieser Zeitpunkt darf nicht verpasst werden. Heute ist Jesus in der Stadt – wie lange, weiß keiner. Darum: „Heute, wenn ihr seine Stimme hört, so verstockt eure Herzen nicht“ (Heb. 3,7-8). Die vier nehmen den Gelähmten – vermutlich auf einer Art Trage – und machen sich auf den Weg zu Jesus! Aus ihrer Hoffnung wird Glauben, denn nun beginnen sie ihre Hoffnung zu verwirklichen (vgl. Heb. 11,1).
In unserer Hilflosigkeit brauchen wir nicht nur Boten, die uns die Hoffnungsbotschaft von Jesus bringen. Wir brauchen auch Menschen, die bereit sind, uns zu Jesus zu tragen! Das können Menschen sein, die für dich beten und fasten, denen du deine Sorgen anvertrauen und deine Sünden bekennen kannst. Menschen, die deine Last tragen können. Es heißt, er wurde „von vieren getragen“ (vgl. Vers 3). Hier brauchte der Gelähmte sogar mehrere Menschen, die diese Last mittragen.
Es geht um eine persönliche Begegnung mit Jesus – und dennoch findet sie in einer öffentlichen Versammlung statt! Es versammeln sich viele Menschen um Jesus und Er predigt das Wort. Auch heute ist Jesus dort, wo sich Menschen versammeln, um das Wort zu predigen und zu hören: Dort kann man Ihm begegnen!
Hindernisse überwinden
Nachdem die Freunde mit dem Gelähmten bei dem Haus ankommen, in dem Jesus ist, stoßen sie auf ein unerwartetes Hindernis: Jesus ist von einer großen Menschenmenge umgeben und ein Durchkommen ist unmöglich. Offensichtlich ist keiner von ihnen bereit, beiseite zu treten, um den „Krankentransport“ durchzulassen. Das sind Leute, die möglicherweise selbst von Jesus „begeistert“ sind und die offensichtlich selbst sehr genau zuhören wollen, was Jesus zu sagen hat. Dabei ignorieren sie den Gelähmten, wenden ihm ihren Rücken zu und hindern ihn daran, zu Jesus durchzukommen!
Ein sehr häufiges Hindernis auf dem Weg zu Jesus können Menschen sein, die Jesus umgeben. Dies kann eine ernste Versuchung sein, die Suche nach Jesus kurz vor dem Ziel aufzugeben. Das Verhalten von Menschen in der Gemeinde, ihre Kaltherzigkeit und Gleichgültigkeit, können sehr entmutigend sein. Das erste Ziel ist aber, Jesus selbst zu begegnen! Bei ihm allein ist Heilung und Vergebung! Dafür muss man manchmal an Seinen Jüngern „vorbeikommen“.
Um das Hindernis zu überwinden, muss ein Umweg genommen werden. Die Idee ist radikal – aber auch dreist: Die Freunde des Gelähmten beweisen Mut! Sie verschaffen sich einen Zugang auf das Dach des Hauses und brechen es dort auf! Ja, das Reich Gottes wird mit Gewalt eingenommen (vgl. Mt. 11,12). Was ist das für ein Ärgernis: der Lärm, der Staub und nicht zuletzt die Störung des „Gottesdienstes“! Gewiss versuchen bestimmte Menschen, es ihnen zu verbieten – oder sie daran zu hindern. Jemand wird zudem auch für den entstandenen Schaden aufkommen müssen.
Wichtig ist jedoch, dass es nicht aus Mutwillen oder aus niederen Beweggründen geschieht. Sondern sie werden getrieben von der Not ihres Freundes und von ihrem Glauben! Dieser Glaube macht nicht Halt vor Hindernissen, er ist vielmehr bereit für ungewöhnliche Maßnahmen. Dieser Glaube will zu Jesus durchdringen – koste es, was es wolle. Daher arbeiten die Vier für einen „Durchbruch“. Und Jesus sieht darin ihren Glauben!
Auch auf deinem Weg zu Jesus werden einige Hindernisse und Probleme aufkommen. Doch deshalb darfst du nicht vorschnell aufgeben! Bleibe dran und suche nach Möglichkeiten, diese Hindernisse zu überwinden.
Jesus sieht tiefer
Als der Gelähmte endlich vor Jesus liegt, folgt die nächste Enttäuschung: Jesus stellt ihn zunächst vor allen bloß! Er redet von seinen Sünden. Das ist aber nicht das Ziel der Suche: Das eigentliche Ziel ist doch, die Krankheit loszuwerden. Wer hat etwas von Sünde gesagt…?
Aber Jesus sieht tiefer, Er sieht das eigentliche und deutlich gewichtigere Problem der Sünde. Deine Sünde hat für Jesus Priorität – ja, noch vor deinem Wohlergehen! Wenn du Jesus begegnest, wird Jesus auf deine Wünsche zunächst gar nicht eingehen. In der Begegnung mit Jesus erfahren wir oft Seinen durchdringenden, heiligen Blick, der jeden verborgenen Winkel unseres Lebens kennt. Aber Jesus berührt unsere Sünde nicht, um uns bloßzustellen oder zu verurteilen, sondern um zu vergeben.
Hier schalten sich auch noch Kritiker ein: „Halt! Nur Gott kann doch Sünden vergeben!“ Jesus sieht diese Gedanken und fragt: „Was ist einfacher: zu vergeben oder zu heilen?“
Sünden tatsächlich zu vergeben ist alles andere als eine abgedroschene Phrase. Dazu muss man Vollmacht haben und diese Vollmacht erwarb Jesus durch Seine Leiden am Kreuz. Denn dort trug Er unsere Sünden (vgl. 1.Petr. 2,24). Dort legte Er die Grundlage dafür, dass wir geheilt werden können! Darum ist es einfacher zu heilen, als Sünden zu vergeben.
Und doch ist Jesus auch an der Heilung des Gelähmten interessiert! Er befiehlt: „Steh auf, nimm dein Bett und geh heim!“ Endlich ist der Gelähmte am Ziel seiner Träume. Doch entpuppt sich dieses Ziel als Anfang eines Weges:
Du bist gelegen – Jetzt darfst Du stehen!
Du wurdest getragen – Jetzt darfst Du tragen!
Du wurdest versorgt – Jetzt darfst Du versorgen!
Vermutlich musste der ehemals Gelähmte einige praktische Fertigkeiten neu lernen, um das neue Leben zu gestalten und seinem Haus zu dienen!
Die Begegnung mit Jesus bringt Vergebung, Heilung und einen Auftrag!
Wie sieht also der Weg zu Jesus aus?
1. In deiner Hilflosigkeit brauchst du eine lebendige Hoffnung auf Jesus!
2. Du brauchst Hilfe von Menschen, die dich gerne zu Jesus tragen wollen! Vertraue dich ihnen als „Last“ an!
3. Du musst deine Hoffnung auf Jesus praktisch verwirklichen, indem du eine Versammlung aufsuchst, wo Jesus und Sein Wort im Mittelpunkt stehen.
4. Mache dich auf Hindernisse gefasst – häufig auch aus dem Kreis der Menschen, die Jesus umgeben! Gib nicht auf!
5. Suche nach Möglichkeiten, im Glauben zu Jesus „durchzubrechen“, auch wenn es dich etwas kosten wird!
6. Mache dich darauf gefasst, dass Jesus deine Wünsche zunächst unerfüllt lässt und andere Dinge in deinem Leben angeht! Lass ihn handeln, denn er sieht tiefer und weiter!
7. Der Weg zu Jesus endet nicht bei der Begegnung mit Ihm! Durch die erfahrene Veränderung bekommst du einen neuen Weg mit einem Auftrag: Du wirst verwandelt, vom Getragenen zum Träger, vom Liegenden zum Laufenden, vom Bedienten zum Diener!