2. Ein Bund mit deinen Augen

„Ich hatte einen Bund geschlossen mit meinen Augen, dass ich ja nicht [begehrlich] auf eine Jungfrau blickte.“ (Hiob 31,1).

80 % aller Informationen nehmen wir mit unseren Augen auf. Es ist das eine von insgesamt fünf Sinnesorganen, mit dem wir am intensivsten unsere Umgebung wahrnehmen. Wir können damit die Natur Gottes bestaunen, die Werke seiner Hände und ihm dafür die Ehre geben. Gleichzeitig aber sind wir auch in der Lage, uns unreine und verdorbene Inhalte anzusehen, die uns geistlich in den Abgrund treiben. 

Weil die Augen ein so wichtiger Bestandteil in unserem Leben sind, hat der Feind es in der letzten Zeit darauf abgesehen, Kinder Gottes auf diese Weise zu fangen. Sein Ziel ist es, den Menschen in der Abhängigkeit sexueller Sünden zu knechten.

In diesem Artikel möchte ich darauf eingehen, wie der biblische Weg aus dieser Abhängigkeit aussieht und wie man in schwierigen Zeiten die Reinheit seiner Augen bewahrt:

Was ist ein Bund?

Ein Bund ist eine vertragliche Vereinbarung zwischen Gott und den Menschen oder unter Menschen selbst mit gegenseitigen Verpflichtungen. Der neue Bund, der in der Bibel erwähnt wird, ist der Bund, der alle Verheißungen Gottes und alle Verpflichtungen Israels gegenüber Gott erfüllt (Jer. 31,31–34;1.Kor. 11,25). Hiob, der sich dessen bewusst war, dass Gott sein ganzes Leben durchschaute, konnte im Hinblick darauf sagen: „Ich hatte einen Bund geschlossen mit meinen Augen…“. Die sexuelle Reinheit war für ihn von enormer Wichtigkeit, obwohl er in der Zeitepoche des Gewissens lebte und keine Gesetze zur Einhaltung hatte. Die Einhaltung des Bundes mit den Augen bewahrte ihn vor vielen unreinen Gedanken und Handlungen. So konnte Hiob auch in der schwersten Zeit seines Lebens den Blick zum Himmel richten und die Antwort von Gott erwarten.

Stolperfallen, um den Bund zu brechen

Apostel Paulus schreibt in 2.Tim. 3,1-5 über die Christen und ihre Schwachheiten in der letzten Zeit. Auffällig ist die erste Schwachheit: „sie werden sich selbst lieben“ (Vers 2) und „lieblos gegenüber anderen sein“ (Vers 3). Die mit Abstand größte Versuchung unserer Zeit ist der Fokus auf unseren Körper (Fleischeslust). Trotz vieler Bemühungen junger Christen im Kampf gegen die sexuelle Unreinheit, wird der Bund mit Gott oftmals gerade durch diese Sünde gebrochen. Hier ein Beispiel:

In Havanna wurde eines Tages einer hoch stehenden Dame ein wundervolles Schreibpult überbracht. Die Überbringer sagten nur, dass sie die Aufgabe hätten, es abzuliefern. Die Dame bewunderte die kunstvolle Arbeit und war keinen Augenblick darüber im Zweifel, dass dies wertvolle Stück das Geschenk jemandes sein müsse, der sie sehr lieb habe und seiner Liebe auf diese Weise Ausdruck geben wolle. Als die Männer den dazugehörigen Schlüssel überreicht und sich entfernt hatten, schloss sie begierig auf, um sich auch das Innere des wertvollen Möbels anzusehen. Als sie aufschloss und den Deckel aufheben wollte, erfolgte unerwartet eine Explosion, die zwar nicht in dem beabsichtigtem Maße wirkte, durch welche aber dennoch die umstehenden Personen zurückgeworfen und schwer verwundet wurden. Es war ein Schurkenstreich von einem geheimen und feigen Feind, der durch die Vorrichtung am Schloss des Pultes die Explosion geplant und in dem schönen Geschenk das Tödliche verborgen hatte. Die Heilige Schrift warnt uns vor dem Satan, der unter allerlei Verkleidungen mit seinen Versuchungen an uns herantritt. Unter dem scheinbar harmlosen und selbst anziehenden Äußeren verbirgt sich oft das Trügerische und Tödliche der Sünde. Aber ach, schließlich findet die Seele, die der Versuchung nachgibt und sie einlässt, doch heraus, dass alle Sünde „sticht wie eine Otter und beißt wie eine Schlange“. (C.H. Spurgeon).

Wie ist es möglich, in Reinheit vor Gott zu leben?

a) Die Kraft des neuen Bundes

Heb. 8,6: „Nun aber hat er einen umso erhabeneren Dienst erlangt, als er auch der Mittler eines besseren Bundes ist, der aufgrund von besseren Verheißungen festgesetzt wurde.“

Durch seinen Kreuzestod und seine Auferstehung ist folgendes geschehen:

  • Sündenvergebung und Wiedergeburt.
  • Geistliches Leben (kein Zwang durch das Fleisch).
  • Gründung des Reiches Gottes (Gemeinde).
  • Erfüllung von Gottes Heilsplan.

Jesus selbst ging diesen neuen Bund mit uns ein und befähigt uns, ihn zu halten, wenn wir in seinem Wort verbleiben.

b) Lebe Geistlich

Gal. 5,16: „Ich sage aber: Wandelt im Geist, so werdet ihr die Lust des Fleisches nicht vollbringen.“Jesus beruft uns zu einem Leben im Geist. Er ist es auch, der uns mit dem Heiligen Geist taufte. Gerade durch ihn überwinden wir die Angriffe des Satans, indem wir widerstehen (Jak. 4,7). Durch die Erfüllung im Heiligen Geist müssen die bösen Mächte weichen.

c) Sei demütig

Ein stolzes Leben hat den Fall und Irrwege zur Folge (Ps. 119,67).„Stolz kommt vor dem Zusammenbruch, und Hochmut kommt vor dem Fall.“ (Spr.16,18)Einer der Gründe, der zur sexuellen Unreinheit führt, ist tatsächlich der Hochmut. Manchmal scheint keine Parallele dazu sichtbar zu sein. Aber der Hochmut ist die Tür, durch die der Feind frei ins Herz kommen kann, um den Menschen zu Fall zu bringen. Wenn der Mensch sich aber demütigt, kommt er in den Willen Gottes. Den demütigen Christen gibt Gott Gnade (Jak. 4,6).

d) Lass Jesus vorangehen

Im Gespräch mit einem Bruder sagte mir dieser: „Ich möchte mehr verdienen, um Gott mehr von den Finanzen abgeben zu können.“ Offensichtlich war aber sein Ziel, wohlhabend zu werden. Wenn wir wirklich frei von Sünde leben wollen, ist es unumgänglich, sich von allen Lastern zu trennen. Wir müssen Jesus an die erste Stelle in der gesamten Lebensplanung stellen. Solange eine Sache, wie unscheinbar sie auch in deinen Augen sein mag, neben Jesus steht, kannst du deinem Herrn nicht bedingungslos nachfolgen.

Das Glück, in Reinheit zu leben

„Ja, wahrlich, ich achte alles für Schaden gegenüber der alles übertreffenden Erkenntnis Christi Jesu, meines Herrn, um dessentwillen ich alles eingebüßt habe; und ich achte es für Dreck, damit ich Christus gewinne.“ (Phil. 3,8)

Apostel Paulus hatte allen Grund, sich auf das Gesetz zu verlassen. Als Gott ihm aber seinen Heilsplan offenbarte, wollte er ab diesem Zeitpunkt nichts anderes wissen, als nur im Willen Gottes zu leben. Paulus erlebte die Reinigung der Sünden und verstand dadurch, dass alleine in Jesus der Sinn des Lebens besteht. Wenn also nur durch Jesus Christus das Leben einen wahrhaftigen Sinn bekommt, ist es nur konsequent, ihm auch sein ganzes Leben zu weihen. Dadurch werden alle fleischlichen Ziele für einen Christen unbedeutend. Wichtig werden aber geistliche Ziele, die sehr eindrücklich im Galaterbrief (5. Kapitel) beschrieben werden.Christen, die sich gänzlich Gott geweiht haben, haben ein wirklich freies Leben. Hier einige Gründe:

a) Frei von Sünde und Abhängigkeiten

Es ist wunderbar, frei von Sünde zu leben. Das Leben wird dann erst echt und natürlich. Ein bekehrter Mensch berichtete folgendermaßen: „Als ich in der Abhängigkeit der Sünde lebte, gab ich keine Acht auf die Natur. Selbst die vielfältigen Farbenspiele der Schöpfung sah ich nicht. Aber als ich mich bekehrte und Gott mir meine Sünden vergab, konnte ich die Schöpfung wirklich sehen, wie Gott sie geschaffen hat.“

b) Los vom bösen Gewissen

Christen, die ständig vom bösen Gewissen geplagt werden, führen ein sehr quälendes Christenleben. Das ist so von Gott nicht vorgesehen (Heb. 10,22). Frei davon zu sein bedeutet echtes Glück und Freiheit zu erleben. Durch Jesus haben wir ein reines Gewissen, das uns die Heilsgewissheit gibt.

c) Hoffnung auf das ewige Leben

Jesus selbst bat seinen Vater darum, seine Nachfolger in der Ewigkeit bei sich zu haben (Joh. 17,24). Uns erwartet also eine herrliche Zukunft bei und mit unserem Herrn Jesus Christus in der Ewigkeit.

Einige praktische Tipps, um unbefleckt im Alltag zu leben: 

  1. Achte auf deine Gewohnheiten. Leiten sie dich zum Guten oder zur Sünde?
  2. Lese täglich in der Bibel und habe ein beständiges Gebetsleben. (Das muss in Fleisch und Blut übergehen.)
  3. Verschwende nicht deine kostbare Jugendzeit mit unnützen Dingen. Investiere ins Himmelskonto. (Das bewahrt vor Unreinheit.)
  4. Sehe es als eine Gnade an, Gottesdienste zu besuchen und Gemeinschaft mit den Heiligen zu haben.
  5. Wenn die Zeiten der Anfechtung kommen, freue dich, für den Herrn zu kämpfen. Gehe vermehrt ins Gebet und Fasten. Der Sieg wird unbedingt kommen. (Kämpfe nicht alleine, lass für dich beten!)