Endlich frei sein

…ein Wunsch, den jeder Mensch in sich hegt. Das Gefühl und der Zustand, ungebunden zu sein. 

Allgemein verstehen Menschen den Freiheitsbegriff als Zustand, selbstbestimmt handeln zu können. Ohne Leistungs- und Zeitdruck zu verspüren und niemandem Rechenschaft für Handlungen ablegen zu müssen.

Aus der Geschichte kennen wir, dass Freiheit ein hohes Gut ist, das durch viele Kämpfe und sogar mit dem Einsatz des Lebens verteidigt und erreicht wurde. So auch der Dreiklang unserer Nationalhymne: „Einigkeit und Recht und Freiheit“, welcher als Fundament der deutschen Republik gesehen werden kann.

Im Wort Gottes lesen wir von zwei Haltungen, die vor allem im Neuem Testament in Erscheinung treten: Gesetzlichkeit und Freiheit. 

Sichtbar kommt es im Johannesevangelium zum Konflikt dieser beiden Haltungen zwischen Jesus und den Pharisäern. Als Jesus früh am Morgen vom Ölberg zum Tempel kam und sich dem Volk selbst als Sohn Gottes zu erkennen gibt, wandte Er sich zu den Juden, die an Ihn glaubten:

„Wenn ihr in meinem Wort bleibt, so seid ihr wahrhaftig meine Jünger, und ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen!“  (Joh. 8,31-32)

Allein in diesen beiden Bibelstellen sind Worte oder Themen enthalten wie „Wort Gottes“, „Jüngerschaft“, „Wahrheit“ und „Freiheit“, von denen wir einige näher betrachten wollen. 

Bleibt in meinem Wort

Die Kernbotschaft Jesu an die Menschen ist aus dem Matthäusevangelium von Anfang an zu lesen, indem er dazu auffordert: „Tut Buße, denn das Himmelreich ist nahe herbeigekommen!“ Auch in diesem Dialog gibt Jesus zu erkennen: „Wiegt euch nicht in falscher Selbstsicherheit vor Gott.“ Jesus predigte die Gebote Gottes in vollem Umfang und mit intensivierter Schärfe. Ihm war es sein höchstes Anliegen den Zuhörern aufzuzeigen, dass jeder ein Sünder ist und auf Gottes Vergebung angewiesen ist. In jedem Menschen steckt die Erbsünde und der unwiderstehliche Hang zum Sündigen. Jesus spricht zu den „gläubigen Juden“ wohlwissend, dass die Pharisäer diese Botschaft hören. In diesem Zusammenhang reicht die Annahme, ein Nachkomme Abrahams zu sein, keineswegs. Rettender Glaube zeichnet eine Beständigkeit aus und ein anhaltender Gehorsam gegenüber der Schrift ist eine Frucht des echten Glaubens. Festhalten an den Worten Jesu ist die Grundlage eines wahren Gläubigen. Daraus resultieren der Gehorsam sowie das Handeln und zeichnet darüber hinaus einen Jünger Jesu aus. Das Wort Gottes ist alltäglich richtungsweisend und gibt jedem Menschen Einsicht und Erkenntnis. Bereits durch den Prophet Hosea macht selbst Gott eine erstaunlich zutreffende Aussage: 

„Mein Volk geht zugrunde aus Mangel an Erkenntnis; denn du hast die Erkenntnis verworfen.“ (Hosea 4,6a)

Eine Kernbotschaft wird uns aber auch durch Jakobus, dem Bruder Jesu, in seinem Brief gegeben. Hier warnt Jakobus zum einen davor, nicht nur „Hörer“ zu sein, sondern auch „Täter“ des Wortes. Er zeigt auch auf, dass durch das Ablegen allen Schmutzes das eingepflanzte Wort Gottes die Kraft hat, die Seele zu erretten.

Die Wahrheit

Die Frage: „Was ist Wahrheit?“ haben sich schon viele Menschen gestellt. So lesen wir auch im Wort Gottes, im Johannesevangelium 18,37 ff, von dem Gespräch zwischen Jesus und Pilatus. Jesus Christus, spricht mit ihm darüber, ein König zu sein und begründet Sein Kommen in die Welt damit, Zeugnis für die Wahrheit abzulegen. Unmittelbar danach stellt Pilatus die Frage: „Was ist Wahrheit?“. Diese aber bleibt unbeantwortet, da Pilatus sich von Jesus abwendet und Ihn der Verurteilung zum Kreuzestod preisgibt.

Gottes unfehlbare Wahrheit zu erkennen, ist untrennbar damit verbunden, in dem Wort des Herrn zu bleiben. In vielen Bereichen des Lebens und auch in sogenannten “christlichen” Gemeinschaften, wird Gottes Wort oft in großen Teilen nicht anerkannt und den Lebensumständen angepasst. Aber überall dort, wo die Autorität des Wortes Gottes abgelehnt wird, kann man die Wahrheit nicht erkennen. Das Licht, das Jesus bringt, die Wahrheit, hat die Folge der Freiheit. Es ist ein großartiger Segen, die Wahrheit zu erkennen und zu erleben. Denn diese Wahrheit bringt wirkliche Veränderung mit sich und die langersehnte Freiheit.

Freiheit

Lasst uns mal einen Blick auf das Umfeld werfen, in dem Jesus diese Aussage im Leitvers machte: an Ihn gläubig gewordene Juden und Ihn ablehnende Pharisäer und Lehrer des Volkes. Jesus als Person und „Wahrheit“ steht vor ihnen, gibt Zeugnis von sich und der echten Freiheit. Aber die Pharisäer und Lehrer erkennen Ihn nicht. Sie halten fest an moralischer und gesetzlicher Knechtschaft sowie an der sündigen Unmoral. Auch politisch waren sie nicht frei und selbstbestimmt, sondern Knechte der Römer. Unmoral oder Gesetzlichkeit – beide Wege weichen von der Freiheit ab, die Gott uns in Seiner großen Liebe mit Seinem Sohn Jesus Christus schenken möchte. Freiheit ist viel mehr als nur frei zu werden von der Schuld der Sünde. Wer durch die Tür der Errettung eingegangen ist, wird ein Leben aus Liebe und Dankbarkeit unserem Herrn Jesus Christus gegenüber leben wollen. Ein Leben ohne Zwänge und Gesetzlichkeiten. Das ist völlige christliche Freiheit, die viel weiter geht als die Befreiung von der Macht der Sünde.

Kannst du von dir sagen: „Ich bin frei?“ oder hegst du immer noch den Wunsch, endlich frei zu werden?

Paulus schreibt an die Galater im Kapitel 5,1: „So steht nun fest in der Freiheit, zu der uns Christus befreit hat …“. Die Frage stellt sich doch, bin ich in dieser Freiheit oder lebe ich immer noch im Spannungsfeld? Missbrauche ich die von Jesus geschenkte Freiheit? Bildlich gesprochen gibt es zwei Möglichkeiten, vom Pferd zu fallen. Das bedeutet, dass wir die Freiheit, zu der Christus uns befreit hat, gar nicht begreifen oder wieder vergessen. Entweder ich missbrauche die mir geschenkte Freiheit, lebe im Joch der Sünde und diene dem Fleisch. Oder ich lebe die Freiheit in Hingabe zu Jesus Christus und durch Liebe diene ich dem anderen. 

Galater 5,13: „Denn ihr seid zur Freiheit berufen, Brüder; nur macht die Freiheit nicht zu einem Vorwand für das Fleisch, sondern dient einander durch die Liebe.“ 

Wir sehen klar, dass mit der christlichen Freiheit auch eine große Verantwortung einhergeht. Anders gesagt: „Wenn ich nicht mehr unter dem Gesetz bin, sondern unter der Gnade, dann kann ich endlich tun und lassen, … was Christus will.“

Wir sind zur Freiheit in Christus Jesus berufen. Dieses unverbindliche Angebot gibt dir Jesus. Aus Liebe zu Ihm darfst du dein Leben in Seine Hand legen, hoffend und vertrauend, dass Er dich leitet und führt bis in die verheißene Ewigkeit. Bleibst du in Seinem Wort, ist die Veränderung deiner Gesinnung unumgänglich und die daraus resultierende Hingabe wird sichtbare Früchte bringen. Getröstet und geleitet durch den Heiligen Geist, welcher Gottes großes Geschenk an Seine Kinder ist. In welchem Ausmaß der Heilige Geist in einem Kind Gottes wirken kann, hängt davon ab, wie weit der Gläubige Ihm Raum in seinem Leben gibt. Dem Heiligen Geist Wirkungsraum zu geben, nennt die Bibel „im Geist wandeln“. Und das wird sichtbar. Im Galaterbrief lesen wir von „Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Selbstbeherrschung“. Selbst Jesus sagte einmal: „An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen“. Als Nachfolger Jesu darf ich durch die Erkenntnis der Wahrheit in Freiheit leben. 

Hast du die Freiheit in Christus schon voll ergriffen oder merkst du, dass dir noch etwas fehlt? Tendierst du eher dazu, deine Freiheit in Christus nicht wirklich zu gebrauchen oder sogar zu missbrauchen? Wünschst du dir auch, in einer wahren Freiheit zu leben?

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