Wie bereits thematisiert, haben die digitalen Medien und die technischen Geräte einen wesentlichen Einfluss auf unser Leben. Das betrifft den geistlichen als auch den physischen Bereich. Die Aussage, dass wir – was den technischen Fortschritt anbetrifft – in gewisser Weise mit der Zeit gehen müssen, kennen wir sicherlich alle. tatsächlich sind die technischen Geräte aus unserem Alltag kaum noch wegzudenken. Und doch besteht genau hier sowohl für Christen als auch für Nichtchristen die große Gefahr, in den digitalen Ketten gefesselt zu werden. Besonders für Jugendliche, die in dieser technologischen Zeit aufgewachsen sind, stellt sich tagtäglich die Frage nach dem angebrachten Maß der Nutzung.
Wer den richtigen Umgang mit den Medien nicht gelernt hat, ist gefährdet, immer wieder durch sie zu fallen und von ihnen abhängig zu werden. Die vielfältigen medialen Möglichkeiten sind oft sehr verlockend. Ihre Nutzung ist weder an Zeiten noch an Orte gebunden. Sie sind so geschickt gestaltet, dass sie unsere Neugierde und Interessen wecken. Der von Natur aus wissbegierige Mensch wird angelockt, greift zu und schon bald beginnt ein Kampf mit der Sünde. Vielleicht befinden auch wir uns mitten in einem solchen Kampf oder haben diesen mittlerweile einfach aufgegeben?!
Die entscheidende Frage in diesem Zusammenhang lautet: Welche Stellung hat die Sünde, das Kreuz Jesu Christi und der Wandel im Geist für uns? Denn sie ist wesentlich entscheidend dafür, ob wir den Kampf gewinnen oder nicht.
Welchen Ausweg gibt es aus den digitalen Fesseln?
Es gibt heute ohne Zweifel viele gute, nützliche und praktische Hilfestellungen zum Bekämpfen von medialer Abhängigkeit. Oft handelt es sich hierbei jedoch um Symptombehandlungen. Was der Mensch benötigt, ist eine echte innerliche Befreiung, die ihn dauerhaft erlöst (Joh. 8,36) und ihn zum Sieger über derartige Versuchungen werden lässt. Dies muss durch Gott erfolgen. Oft versuchen auch Christen, diese Probleme aus eigener Kraft zu überwinden. Das Ergebnis erweist sich nur als ein kurzzeitiger Erfolg. Danach folgen Niederlage – erneutes Aufrappeln – Niederlage, Enttäuschung – Aufgabe und Gefangenschaft! Millionen von Menschen befinden sich heute in dieser geistlichen Sklaverei! Doch unser allmächtiger Gott erdachte sich einen einzigen Erlösungsplan, indem er seinen Sohn sandte. Durch die Opferung seines Blutes ist auch heute noch vollständige Befreiungen möglich. Jesus ist der einzige Ausweg aus diesem Gefängnis. An dieser Stelle ist es nunmehr notwendig, dass wir uns das Erlösungswerk nochmals klar und deutlich vor Augen halten. Lasst uns jetzt gedanklich zu dem Ort des Schreckens und der Erlösung hingehen, um die Schmach, die er dort trug, zu sehen (nach Hebr. 13,13)!
Was hat Golgatha damit zu tun?
Gewaltig, furchtgebietend und bis ins tiefste Mark erschütternd muss es jedem der Augenzeugen vorkommen, was sich da am frühen Nachmittag des 11. Aprils im Jahre 32 n. Chr. draußen vor den Stadtmauern Jerusalems abspielt! Es herrscht seit bereits fast 3 Stunden bedrohliche Finsternis. Auf dem Hügel Golgatha hängen drei zum Tode verurteilte Männer – einer davon ist Jesus! Obwohl weitere Verurteilte ihn umgeben, steht niemand auf seiner Seite. Plötzlich, nach Stunden qualvollen Ringens – inmitten der Finsternis ein Schrei aus ersterbendem Herzen: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ So ringt er einsam und allein mit dem Tode. Es ist niemand bei ihm. Selbst Gott, sein Vater, wendet sich von seinem schuldbeladenen Sohn ab. Als die Erlösung geschieht, ruft er aus: „Es ist vollbracht!“ Mit dem letzten Hauch seines Odems flüstert er noch: „Vater, in deine Hände übergebe ich meinen Geist!“, um daraufhin, sein Haupt neigend, für uns zu sterben! Wie gering sind doch unsere Worte, um diese Dramatik zu beschreiben. Ja, vollbracht ist es – doch was? Vollbracht ist die Forderung des Gesetzes nach einem für alle Generationen gültigen, vollkommenen Opfer! Vollbracht ist das Erlösungswerk Jesu Christi für die Last der sterbenden Welt! Geöffnet ist der Zugang für jedermann zu dem heiligsten aller Hohepriester, um durch Bekenntnis am Gnadenthron Barmherzigkeit und Hilfe zu erfahren (Hebr. 4,16)! Am Kreuz kämpfte und bezahlte Jesus für unsere Sünden – auch wenn wir sie bereits tausendfach wiederholten. Und sein vergossenes Blut ist mächtig, uns von jeder Abhängigkeit zu befreien.
Die Selbstkreuzigung und der Wandel im Geist
Wir haben nun festgestellt, dass der Wert des Opfers Jesu Christi jede noch so große Schuld übersteigt. Zu ihm können wir einfach als Kinder kommen, ohne das ständige Gefühl zu haben, ein Versager zu sein. Nachdem wir uns die Kreuzigung Jesu Christi vor Augen gehalten haben, wollen wir uns noch auf eine andere Kreuzigung besinnen: Die Selbstkreuzigung. Sie ist im Kampf mit den medialen Sünden unbedingt notwendig! Bereits Paulus beschrieb in seinem Brief an die Römer den Streit zweier in uns wohnender Naturen:
„Denn ich habe Lust an dem Gesetz Gottes nach dem inneren Menschen; ich sehe aber ein anderes Gesetz in meinen Gliedern, das gegen das Gesetz meiner Gesinnung streitet und mich gefangen nimmt unter das Gesetz der Sünde, das in meinen Gliedern ist.“ (Römer 7,22-23). Den Galatern schrieb Paulus: „Die aber Christus angehören, die haben das Fleisch gekreuzigt samt den Leidenschaften und Lüsten.“ (Gal. 5,24). Und genau darum geht es – um die Kreuzigung unseres eigenen Fleisches. Oder besser gesagt: Tod zu sein für die sündigen Ansprüche an unser eigenes Ich. Das Fleisch will zwar die Medien in sündiger Hinsicht konsumieren – der Christ aber widersteht! Wie ist das möglich? Die Lösung dazu nennt Paulus in Gal. 5,16: „Ich sage aber: Wandelt im Geist, so werdet ihr die Lust des Fleisches nicht vollbringen.“ Um über die Sünde dauerhaft siegen zu können, bedarf es somit eines Wandels im Geist bzw. in der Kraft des Heiligen Geistes. Wie können wir diese Kraft empfangen und beständig in ihr leben? Wir müssen jede Gelegenheit nutzen, um uns mit dem Heiligen Geist zu erfüllen. Dies
sollte nicht nur während eines Gebets in Zungen, sondern auch bei vielen anderen Gelegenheiten der Fall sein. Diese werden zum Beispiel in Epheser 5,18-19 genannt (singen, spielen). Auch bei alltäglichen Entscheidungen sollen wir vom Heiligen Geist geleitet werden. Diese Lebenseinstellung, im Geiste zu wandeln, muss zunächst in uns entstehen, dann können wir in ihr verbleiben. So sagte es Jesus schon in seiner Rede über den Weinstock (Joh. 15), noch bevor der Heilige Geist ausgegossen wurde. Jesus erklärte, dass – wie die Rebe von sich selbst aus keine Frucht bringen kann, so auch wir nicht Frucht bringen können, wenn wir nicht in ihm verbleiben! Maßgebend ist also, dass wir tatsächlich in ihm bleiben. Ermöglicht wird dies durch die persönliche Gemeinschaft mit Jesus, das Lesen des Wortes Gottes, das Gebet, das Singen und Spielen. Daraus folgt ein Wandel im Geist, der im Leben nach außen hin sichtbar wird. Gottes Geist ist heilig und führt uns deshalb zur ständigen persönlichen Heiligung, die keine Form von Sünde akzeptiert. Somit beginnt auch der Christ, der Sünde gegenüber eine innere Abscheu, einen Hass, zu entwickeln. So reift er dazu heran, den Begierden zu widerstehen und sich ihnen nicht mehr hinzugeben. Im alltäglichen Leben sind neben der biblischen Unterweisung über den Kampf mit derartigen Abhängigkeiten auch praktische Tipps im Sinne von Sofortmaßnahmen oder aber auch zur Aneignung guter, bleibender Gewohnheiten notwendig. Diesen wenden wir uns in einem nächsten Abschnitt zu.