Generation Z oder Generation C

Generation Z oder Generation C

„Siehe, das war die Sünde deiner Schwester Sodom: Hochmut, Speise in Fülle und sorglose Ruhe wurde ihr und ihren Töchtern zuteil; aber dem Armen und Bedürftigen reichten sie nie die Hand, sondern sie waren stolz und verübten Gräuel vor mir; deswegen habe ich sie auch hinweggetan, als ich es sah.“ (Hes. 16,49-50)

Seit Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 haben die darauffolgenden 79 Jahre des Friedens und des Wohlstands in Deutschland ihre Spuren hinterlassen. Während die Großeltern der meisten von uns Krieg, Hunger und Verfolgung um des Glaubens Willen erlebten, sind so gut wie alle von uns dem verschont geblieben. Verschiedene Generationen erblickten seitdem das Licht der Welt: die „Baby Boomers“, die Generation X, die „Millennials“ und die sogenannte Generation Z (geboren in den Jahrgängen 1996-2012). Was ist eine Generation? Kurzgesagt ist sie ein „einzelnes Glied der Geschlechterfolge, bei der Großeltern, Eltern, Kinder, Enkel unterschieden werden“.

Jede Generation hat ihre eigenen Herausforderungen, Stärken und Schwächen. Sie steht unter dem Einfluss und der scheinbar unausweichlichen Prägung ihres Umfeldes und ist in diesem Sinn gewissermaßen ein „Gefangener ihrer Zeit“. Die Bibel aber erhebt den Anspruch auf ewige Relevanz und lehrt demnach auf der inhaltlichen Ebene zeitungebunden. Was sagt sie uns also darüber, was uns junge Christen, als Teil unserer Generation, kennzeichnen soll?

Selbstbeherrschung:
Die jahrelange Prägung einer wohlständigen Genuss- und Konsumgesellschaft, in der jegliche Dienstleistungen und Waren innerhalb kürzester Zeit zugänglich sind (Beispiel: Amazon) färbt ab. Sie lässt uns denken, dass dies der Normalzustand sei: Den eigenen Bedürfnissen und Interessen des Genusses wegen auf kurzfristige Sicht nachzugeben, statt um eines langfristigen erstrebenswerten Zieles willen Opfer und Entbehrungen zu bringen. Es ist definitiv nicht nur die einfachere der beiden Varianten, sondern auch der logische Schluss einer materialistischen und weltlichen Orientierung unserer westlichen Gesellschaften.
Die Bibel jedoch warnt ausdrücklich davor: „Wie eine Stadt mit niedergerissenen Mauern, so ist ein Mann, der seinen Geist nicht beherrschen kann.“ (Spr. 25,28) Petrus sagt, dass die Selbstbeherrschung eine der Eigenschaften ist, deren Ausleben in uns eine ergiebige und fruchtvolle Erkenntnis Jesu Christi bewirkt (vgl. 2.Petr. 1,6 ff). Paulus wiederum hebt sie als einen unentbehrlichen Teil der Frucht des Geistes hervor (vgl. Gal. 5,22). Selbstbeherrschung ist somit ein Ausdruck von Christusähnlichkeit und in diesem Sinn für jeden Nachfolger essenziell. Sie ist eine Eigenschaft, gegen die es keine Anklage des Gesetzes gibt (vgl. Gal. 5,23) und somit eng verwandt mit der Gerechtigkeit. Die Worte des auf den Knien sterbenden Stephanus: „Herr, rechne ihnen diese Sünde nicht an!“ (Apg. 7,60), spiegeln dies wider.

Sexuelle Ausschweifung:
Keine der eben genannten Generationen hat einen so hohen „Body Count“ wie die „Gen Z“. Eine Studie aus 2018 besagt, dass Männer durchschnittlich „26“ kurz- oder langfristige Sexualpartner haben, bevor sie sich auf eine dauerhaft-permanente Beziehung einlassen. Bei Frauen liegt dieser Durchschnittswert bei „19“. Kommt uns das bekannt vor?
Generation C handelt wie Josef, reißt sich los von der Verführerin und flieht vor sexueller Unmoral, sogar in Bereitschaft, einen hohen Preis dafür zu zahlen. Sie begegnet wie Timotheus Personen des gegenüberliegenden Geschlechts in aller Keuschheit, Reinheit, Anstand und Sittsamkeit (1.Tim. 5,2). „Gen C“ erkennt jede Art von Fallstrick zur sexuellen Ausschweifung und scheut sich davor, ihr auch nur ein Stück weit nahe zu kommen: „Bleibe fern von dem Weg, der zu ihr führt, und nähere dich nicht der Tür ihres Hauses“ (Spr. 5,8). Denn sie weiß: „Ihr Haus ist der Eingang zum Totenreich, der hinabführt zu den Kammern des Todes!“ (Spr. 7,27). Gelehrt durch die Worte: „So fliehe nun die jugendlichen Lüste, jage aber der Gerechtigkeit, dem Glauben, der Liebe, dem Frieden nach zusammen mit denen, die den Herrn aus reinem Herzen anrufen!“ (2.Tim. 2,22), ist „Gen C“ verständig und erfahren, mit derartigen Versuchungen umzugehen.

Schwund mentaler Stärke:
„Gen Z“ ist die erste Generation, die teils oder komplett mit digitalen Medien wie Smartphone, Tablet, Laptop, aufgewachsen ist oder aufwächst. Eins ist dabei sicher: es hinterlässt ihre Folgen! „Digitale Medien machen dick, dumm und aggressiv“, sagt der Ulmer Hirnforscher Manfred Spitzer. Sicherlich ist dies etwas überspitzt ausgedrückt, aber diese Übertreibung ist Ausdruck dessen, welchen äußerst realen Gefahren die „Gen Z“ und ihre Folgegenerationen in besonderem Maße ausgesetzt sind.
„Gen C“ findet trotz alledem ihre Stärke in den Worten: „Die Furcht des Herrn ist der Anfang der Weisheit.“ (Spr. 9,10). Sie ist sich bewusst, dass die Zeit eine absolut begrenzte Größe ist und verinnerlicht ständig die Worte: „Wacht und betet, damit ihr nicht in Versuchung kommt!“ (Mk. 14,38a), sowie die Quelle wahrer Klugheit: „Dein Wort macht mich klug; darum hasse ich alle falschen Wege.“ (Ps. 119,104 DELUT)

Infantilität & Reife:
Väter, die, obwohl sie eine Frau und drei kleine Kinder haben, den Abend ausklingen lassen, indem sie eine Runde „Fifa“ auf der Playstation spielen. Dreißigjährige Kerle, die „zockend“ auf der Couch hocken und ihrer liebevoll ackernden Mutter zurufen, wie sie gerne ihr Sandwich hätten. Kommt uns dieses Bild irgendwie bekannt vor? Wird uns da nicht etwas unwohl zumute? Zumindest sollte es das!
„Gen C“ jedoch lässt sich erbauen mit dem geistlichen Ziel, Christus ähnlicher zu werden, „zur vollkommenen Mannesreife, zum Maß der vollen Größe des Christus.“ (Eph. 4,13) Sie ist eine Generation, die biblisch-ganzheitlich die Rolle einnehmen möchte, die ihr von Gott verordnet worden ist: „Damit wir nicht mehr Unmündige seien, hin- und hergeworfen und umhergetrieben von jedem Wind der Lehre durch das betrügerische Spiel der Menschen, (…) sondern, wahrhaftig in der Liebe, heranwachsen in allen Stücken zu ihm hin, der das Haupt ist, der Christus.“ (Eph. 4,14-15). Junge Christen sind sich bewusst, dass einmal der Wechsel vom Kind zum Erwachsenen vollzogen werden muss: „(…) als ich aber ein Mann wurde, tat ich weg, was zum Unmündig sein gehört.“ (1.Kor. 13,11b).

Verantwortung & Mut:
„Ängstlich, sensibel und psychisch labil“, sind wohl passende Ausdrücke, die den Zustand vieler junger Menschen heute beschreiben. Während der Corona-Krise, wo viele junge Leute kaum Kontakte zu Freunden oder Schulkameraden pflegen konnten, schoss die Anzahl der Angststörungen und Depressionen in die Höhe. Jemand Kluges sagte einmal über den Lauf der Geschichte folgendes: „Harte Zeiten schaffen starke Männer. Starke Männer schaffen gute Zeiten. Gute Zeiten schaffen schwache Männer. Und schwache Männer schaffen harte Zeiten.“ Da wird wohl etwas dran sein. Allein schon der neuartige Begriff der „Mikroaggression“, der für eine „übergriffig wahrgenommene Kommunikation“ steht, zeigt an, dass die „Gen Z“ eine intensivere Sensibilität auszeichnet, welche uns von vorherigen Generationen nicht in diesem Ausmaß bekannt war.
Weil in „Gen C“ der gleiche Heilige Geist wohnt wie in den Aposteln, weist sie denselben hohen Zeugenmut auf, der unmissverständlich bekennen lässt: „Man muss Gott mehr gehorchen als Menschen.“ (Apg. 5,29). Weil Gottes Geist „Gen C“ salbt und erfüllt, hat sie den gleichen Mut wie Daniel’s Freunde im Angesicht des Feuerofens, und dieselbe heilige Strenge und Stärke wie Elia, während die verführte, blinde Menge ihrem Götzen Tempel und Altäre weiht.

„Lauter Schwarzmalerei!“, wird womöglich jemand kritisch anmerken. Nein, denn Ziel des Artikels ist folgendes: „Gehorche dem Rat und nimm die Zurechtweisung an, damit du künftig weise bist!“ (Spr. 19,20) Eine Generation, die nicht weiß, wo sie steht, wird niemals dorthin gelangen, wohin sie will.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert