„Denn ich tue nicht das Gute, das ich will, sondern das Böse, das ich nicht will, das verübe ich.“ – Römer 7, 19
Kennst du das auch? Du kommst frisch aus dem Sündenbekenntnis und denkst dir: „Jetzt werde ich es schaffen! Diese Sünde tue ich nie wieder!“ Eine kurze Zeit später schaust du dich um und bemerkst, dass du wieder in diese Sünde gefallen bist. Hat das Blut Jesu seine Kraft verloren? Warum wirst du nach dem Bekenntnis nicht endgültig frei? Warum tust wieder die gleiche Sünde? In diesem Artikel möchten wir gemeinsam dieses Problem betrachten und hoffen darauf, am Ende eine Lösung durch das Wort Gottes aufzuzeigen.
Abhängigkeit durch schlechte Gewohnheiten
Wo liegt denn das eigentliche Problem? Jedes der Kinder Gottes entschied sich eines Tages für Christus. Das heißt, er traf eine bewusste Entscheidung, sein eigenes Ich zu verleugnen und für Jesus zu leben. Wie kann es dann sein, dass trotzdem noch Ketten an einem hängen? Johannes schrieb in seinem ersten Brief: „Wenn wir aber unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit.“ (1.Joh. 1,9) Wir haben keinen Zweifel daran, dass das Wort Gottes die Wahrheit ist. Daher muss es doch stimmen, dass Jesus uns durch das Bekenntnis und seine Gnade von den Ketten löst, oder nicht? Lasst uns mal ein praktisches Beispiel betrachten: Du stehst morgens auf, machst dich zur Arbeit oder Schule fertig und hast noch etwas Zeit. Wie wird diese Zeit genutzt? „Mal schauen, was es so Interessantes auf den sozialen Netzwerken gibt.“ Durch diese schlechte Gewohnheit kann es schnell passieren, dass sich erneut Ketten um dich begeben, ohne dass du es direkt bemerkst. Die Folgen der Gefangenschaft: Stellen wir uns einmal folgendes Bild vor: Ein junger Mann steht in einem dunklen Raum, an seinem Bein ist eine Kette, die Tür ist verschlossen. Bekennt dieser Mensch die Auswirkungen seiner Gefangenschaft, öffnet sich die Tür und das Licht scheint in den Raum hinein. Voller Freude möchte dieser junge Mann aus dem Raum treten, er fängt an zu laufen und sieht die Schönheiten, die Gott geschaffen hat. Woran er nicht denkt, ist die Kette an seinem Bein. Diese Kette zieht ihn schnell wieder zurück in den Raum, die Tür wird verschlossen. Wie fühlt sich dieser Mensch? Er ist niedergeschlagen. Er fragt sich, warum Gott das zulässt und ob es überhaupt noch etwas nützt, die Gründe seiner Gefangenschaft zu bekennen. Wiederholt sich dieser Vorgang immer wieder, verliert der Mensch den Glauben an die Vergebung durch Jesu Blut. Er strahlt seine Niedergeschlagenheit nach außen aus und die Freude findet keinen Raum. Zudem ist er möglicherweise beleidigt auf Gott, da er meint, dass sein Wort nicht die Wahrheit sei. Die Hoffnung, noch einen Versuch zu starten, fehlt dem Menschen und manchmal wird sogar der Sinn des eigenen Lebens hinterfragt. Hat Gott wirklich so ein Leben für dich als Jugendlichen bestimmt? Mit Sicherheit nicht, das Problem muss gelöst werden.
Das Problem liegt tiefer
In der Bibel werden immer wieder Verknüpfungen zwischen dem Herzen und seinen Früchten aufgezeigt. Jesus spricht von einem Baum, der gute Frucht bringt und von einem Baum, der schlechte Frucht bringt. Sind an einem Baum ständig schlechte Früchte zu finden, kann man davon ausgehen, dass etwas an der Wurzel oder dem Stamm des Baumes nicht in Ordnung ist. Bereinigen wir den Baum von seinen schlechten Früchten, gibt der Baum einen gereinigten und gesunden Zustand zur Schau. Wenn der Baum nach dieser Reinigung erneut nur schlechte Früchte trägt, ist unbedingt der Hintergrund dieser Frucht zu betrachten, die Wurzel. Bezogen auf das häufigste Problem unserer Zeit betrachten wir die Folgen der Gefangenschaft durch die sozialen Medien. Handelt es sich bei den sozialen Medien um etwas grundsätzlich Negatives? Nicht unbedingt. Werden diese falsch genutzt oder zu viel Zeit damit verbracht, so kann es für uns eine Sünde sein. Bekennst du also deine Zeitverschwendung und deine Abhängigkeit, kann dir Gott definitiv diese Sünde vergeben und die Frucht wird abgeschnitten, aber die Wurzel des Baumes wird nicht bearbeitet. Somit kommt es dazu, dass die Seele immer wieder in die Ketten der Sünde
gerät, ohne zu erkennen, dass sie die Wurzel des Problems bearbeiten muss. So scheint es, als würde das Bekenntnis oder sogar die Vergebung an Wirkung verlieren.
Die Wurzel bearbeiten
Wenn wir die schlechte Frucht beseitigen, ist damit noch nicht alles getan, denn an der Wurzel liegt ja die wirkliche Quelle. Doch wie erkennen wir die Wurzel unserer Sünde und ihr Problem? Unsere Handlungen, also die Früchte, werden durch unser Herz gelenkt. Jesus sagt: „Der gute Mensch bringt aus dem guten Schatz seines Herzens das Gute hervor, und der böse Mensch bringt aus dem bösen Schatz seines Herzens das Böse hervor; denn wovon sein Herz voll ist, davon redet sein Mund.“ (Lukas 6, 45) Gottes Wort gibt uns hiermit die Antwort auf unsere Frage. Das eigentliche Problem liegt an unserem Herzen. Aber wo genau ist der Störfaktor? Hier bedarf es einer gründlichen Suche nach dem Herzensproblem. Es ist nicht möglich, alles zu pauschalisieren, dennoch sind hier einige Vorschläge:
Schlechte Frucht: Abhängigkeit von Instagram
Mögliche Wurzel: Suche nach Anerkennung
Schlechte Frucht: Zeitverschwendung durch Filme/Serien
Mögliche Wurzel: Unzufriedenheit über die eigene Lebensführung
Schlechte Frucht: Lästern
Mögliche Wurzel: Neid/Eifersucht
Schlechte Frucht: Faulheit
Mögliche Wurzel: Mangelnde Nächstenliebe
Eventuell findest du dich in einem dieser Punkte wieder, so lass dir gesagt sein: Mit Gottes Hilfe lässt sich dieses Problem bekämpfen. Die Freiheit im Herrn darfst du wahrhaftig erleben: Gerettet und entkettet!