heißes Eisen – den eigenen Glauben verteidigen

Heiligt aber den Herrn Christus in euren Herzen. Seid allezeit bereit zur Verantwortung vor jedermann, der von euch Rechenschaft fordert über die Hoffnung, die in euch ist. 1.  Petr. 3,15 

Hast du es schon mal erlebt? Vielleicht in einem Gespräch mit einem Nachbarn, Schulkameraden, Arbeitskollegen oder während der Evangelisation auf der Straße: Dir wird eine Frage gestellt, die dich aus dem Gleichgewicht bringt. Bis zu diesem Zeitpunkt lief das Gespräch super, du hast dich überwunden, mit der Person über den Glauben zu sprechen und plötzlich kommt eine Frage wie ein unhaltbarer Flatterball. 

Du bist ratlos. Du hast keine Worte und du versuchst, irgendwie irgendetwas zu antworten, aber merkst selbst, wie verunsichert du auftrittst. Ein Alptraum jedes Christen. 

Eine Umfrage von REACH Ministries e.V. aus Trossingen hat festgestellt, dass genau dieser Punkt unter den Top 3 Gründen war, wieso die Befragten nicht evangelisieren. 

Ich habe Angst, eine Frage zu bekommen, die ich nicht beantworten kann.

Ist das ein Zustand, in dem wir bleiben dürfen? Dürfen wir dieser Angst erlauben, uns von unserer eindeutigen Hauptaufgabe auf Erden, Evangelisation, abzuhalten? Die Antwort ist ganz einfach … nein

Es ist vielleicht ein schockierender Satz, aber: Würde das Christentum nicht die Antwort auf alle Fragen des Lebens haben, würde es sich nicht lohnen Christ zu sein. 

Das aber hat die christliche Weltanschauung: die Antwort auf jede Frage. Preis dem Herrn! Amen? 

Fragende, zweifelnde Menschen aus der ganzen Kirchengeschichte wie z.B. Thomas, Paulus, Luther, C. S. Lewis und Billy Graham, sie alle erfuhren, dass der Glaube an Jesus Christus jede Frage löst. Unser Auftrag ist es nur, diese Antwort zu finden und zu proklamieren! Petrus ruft uns auf: 

Heiligt aber den Herrn Christus in euren Herzen. Seid allezeit bereit zur Verantwortung vor jedermann, der von euch Rechenschaft fordert über die Hoffnung, die in euch ist.1. Petr. 3,15

Das Wort „Verantwortung“ wird in diesem Vers genutzt, um das griechische Wort „Apologia“ zu übersetzen, die Wurzel des Wortes „Apologetik“: Verteidigung des Glaubens. 

Petrus schreibt hier an Christen, die nicht nur ein bisschen Menschenfurcht haben, wie wir, sondern Christen, die jeder Zeit für ihren Glauben getötet werden könnten. Diesen Christen (und im gleichen Zuge, uns) gibt Petrus mehrere Aufgaben.  

Fangen wir von Hinten an, Aufgabe 1: 

• Jedermann, der von euch Rechenschaft fordert über die Hoffnung, die in euch ist. 

Das erste, von dem Petrus ausgeht,  ist, dass wir so leben, mit so einer Hoffnung, dass Menschen von uns Rechenschaft fordern werden. 

Dieser Gedanke ist ein K.O. Schlag für das Wohlstandsevangelium. Denn es setzt voraus, dass wir Christen die gleichen Schwierigkeiten, Versuchungen und Probleme erleben werden wie Nicht-Christen um uns herum. 

Der einzige Unterschied wird sein, dass du diese Leiden mit einer Hoffnung und Zuversicht tragen, die unlogisch erscheinen für diese Welt, weil du einen Frieden hast, der jeden Verstand übersteigt … Jesus Christus. 

Wenn du und ich mit so einer Hoffnung leben, werden wir es nicht vermeiden können, dass die Menschen um uns herum fragen werden, was mit uns eigentlich „falsch“ ist, warum wir nicht in Hoffnungslosigkeit zerbröckeln wie jeder andere in unserer Situation. 

Und hier kommt die Aufgabe 2: 

• Seid allezeit bereit zur Verantwortung vor jedermann, der von euch Rechenschaft fordert.

Allezeit bereit. Gewappnet. vorbereitet. Gefasst auf die Fragen und die Fragen, die der ersten Frage folgen: 

Du glaubst an Jesus? Das sind doch Märchen! Oder? 

Es gibt doch keine Beweise dafür, dass er jemals existiert hat! 

Du kannst doch nicht glauben, dass er aus den Toten auferstanden ist? 

Wenn es so viele Religionen auf Erden gibt, wie arrogant musst du sein, um zu denken, dass dein Glauben der Wahre ist? 

Religion ist doch die Ursache der meisten Kriege der Menschheit? 

Die Wissenschaft hat doch bewiesen, dass es keinen Gott gibt? 

Die Bibel befürwortet Sklaverei, wie kannst du an so einen Gott glauben?

Wenn Gott allmächtig ist und so Liebevoll, wieso bekommen Babys Krebs? Wieso gibt es so viel Leid? Wieso gibt es Naturkatastrophen? Warum löscht er nicht das Böse der Welt aus? 

Das sind alles Standardargumente gegen Gott, gegen Jesus, gegen die christliche Weltanschauung. Und genau auf solche Fragen müssen wir vorbereitet sein, um sie jederzeit und gegenüber jedermann zu beantworten. 

Ich könnte jetzt in diesem Artikel eine Antwort zu jeder einzelnen dieser Fragen geben, du könntest diese Antworten auswendig lernen und gut ist: vorbereitet! Aber das ist nicht, was Petrus von uns möchte. 

Ja, wir sollen auf die Fragen vorbereitet sein, aber nicht einfach dadurch, dass wir tote Theorie runterrattern, wenn uns bestimmte Fragen gestellt werden. Nein, Petrus spricht von der Hoffnung, die in uns ist …eine Hoffnung, die in uns lebt

Und hier kommen wir zur Aufgabe 3: 

• Heiligt aber den Herrn Christus in euren Herzen.  

In den Versen davor spricht Petrus davon, dem Guten nachzueifern, ein vorbildliches 

Leben zu führen, sich nicht vor Verfolgung zu fürchten, solange die Verfolgung für Christus ist (und nicht wegen unserem eigenen schlechten Wandel). Und dann sagt er: „Heiligt aber den Herrn Christus in euren Herzen.

Das Wichtigste, das Höchste, das Kostbarste unseres Lebens soll Christus sein. 

Das bedeutet nicht nur, dass Christus nominell den „ersten Platz“ auf der Prio-Liste unseres Lebens einnimmt … sondern dass alles, jedes Bestreben, jede Beziehung, jede Arbeit, jeder Genuss und alles andere in unserem Leben mit ihm verbunden sein soll … dass alles, was wir sind und alles, was wir tun, zu seiner Ehre ist. Wir sehen alles in unserem Leben aus seiner Sicht, das, was sein Herz bricht, bricht auch unser Herz, so wie er die Menschen in unserem Umfeld sieht, sehen wir sie plötzlich auch. 

Leben wir so, werden wir keine Angst haben, weil alles auf dieser Erde verblasst im Vergleich zu ihm. Und das ist der Schlüssel, den Petrus uns in diesem Vers zur effektiven Apologetik gibt.  

Ohne diesen Lebensstil und der Ausrichtung, Christus zu verherrlichen, ist unsere Apologetik, unsere Argumente und unsere Antwort nichts wert. 

Vor vielen Jahren habe ich auf der Straße evangelisiert und bin auf eine Gruppe 

Zeugen Jehovas getroffen. Ich war gewappnet. Ich habe zu der Zeit sehr viel über und gegen die Zeugen Jehovas gelesen. Alle Statistiken, die nicht erfüllten Prophetien und auch Beweise, dass sogar ihre verfälschte und sogenannte „Bibelübersetzung“ davon spricht, dass Jesus Christus Gott ist, hatte ich abrufbereit.

Sie konnten mir in diesem Gespräch nichts anhaben. Sie waren erschlagen. Der Ältere hat mitten in der Diskussion die Jüngeren weggeschickt, weil er gemerkt hat, dass ich gut vorbereitet war. Und nach über einer Stunde standen die übrigen Zeugen ratlos da, wir verabschiedeten uns und gingen auseinander … und ich hatte gewonnen. 

Aber ich fühlte mich leer. Warum? 

Weil während ich mich als schlauen, klugen Möchtegern-Theologen präsentiert habe, habe ich mich selbst präsentiert … nicht Jesus. 

Diese Menschen sind vielleicht mit einem blöden Gefühl heimgegangen, aber sie sind nach unserem Gespräch auch kein bisschen näher zu Christus gekommen. Ohne es zu merken, habe ich mit meiner Apologetik meine eigene Recherche, Schlagfertigkeit und Kopfwissen gezeigt … aber keiner von diesen Menschen hat über Jesus nachgedacht nach unserem Gespräch. Thema verfehlt. Eine 6. 

Petrus macht von Anfang dieses Verses an klar: Es geht um Jesus. Apologetik ist nur ein Werkzeug, mit dem wir die Mauern in den Köpfen unseres Gegenübers einreißen mit dem alleinigen Ziel zu ihrem Herz durchzudringen und den Samen des Evangeliums von Jesus Christus dort zu pflanzen. 

  • Es gibt einen Gott, der absolut gerecht ist. 
  • Wir wurden mit einem Ziel geschaffen, welches wir verfehlt haben. 
  • Das heißt Sünde und die Strafe ist die ewige Hölle. 
  • Gott selbst kommt als Kind, lebt unschuldig und stirbt an unserer Statt. 
  • Jedem, der an ihn glaubt, sich umkehrt und ihn als Herrn anerkennt, wird vergeben, er wird gerettet und wird ewiges Leben haben. 

Wie ich am Anfang angedeutet habe, ist mein Ziel mit diesem Artikel nicht, ein Handbuch für Fragen zu schaffen, damit du es auswendig lernst. Viele schlaue Menschen haben viele schlaue Bücher geschrieben, die das in aller Ausführlichkeit schon getan haben. Pardon, ich bin Christ – C.S. Lewis, Bücher von John Lennox, von Ray Comfort, Norman Geisler, Frank Turek, Nabeel Quareshi, Josh McDowell und viele mehr. 

Mein Ziel ist es, dich zu motivieren …  

  1. So ein Leben in Christus zu leben, dass gerade in den schwierigsten Momenten dich Menschen nach deiner Hoffnung fragen und du sie auf Christus aufmerksam machst. 
  2. Dich mit den Fragen unserer Gesellschaft an das Christentum selber auseinanderzusetzen, dich zu wappnen. Gib dich nicht zufrieden mit „Ich weiß es nicht“ … Ich verspreche dir, die christliche Weltanschauung hat absolute, bombenfeste Totschlagargumente auf jede Frage. 
  3. Christus zum Zentrum deines Lebens, deiner Apologetik und Evangelisation zu machen. Denn alles andere ist aufgeblähter Stolz, Besserwisserei und leere Worte. 

Apologetik? Ja … aber … Soli Deo Gloria. Zu seiner Ehre allein.

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