Jesus kommt bald!

Eine Aussage Jesu, die tief in die bereits vergangene Geschichte des Volkes Israels und auch weit in die Zukunft der Weltgeschichte blicken lässt. Was mussten die Jünger wohl gedacht haben, als Jesus über die Endzeit und das Eintreffen der Gerichte über die Schöpfung sprach? Möglicherweise konnten sie die prophetischen Aussagen Jesu nicht in ihrer Größe überblicken, da die Ereignisse weit in der Zukunft lagen. Doch Jesus beendete die Rede mit der Warnung zur Wachsamkeit, um sie auf sein erneutes Kommen vorzubereiten.
Jesus sagte: „Wenn ihr dies alles seht, so erkennt, dass er nahe vor der Türe ist“. Was sollen wir denn sehen bzw. auf was sollen wir Acht haben? Worauf deutet Jesus mit dem Zweig und den Blättern hin?
Der Zeiger der Weltuhr
Der Feigenbaum wird im Wort Gottes sinnbildlich an Stelle des Volkes Gottes verwendet (z.B. Hos. 9,10). Auch in Joel 1,7 wird der Feigenbaum anstelle des Volkes Israels erwähnt. Das „Kahlfressen der Heuschrecken“ stellt die Art der Zerstörung und den Einfall feindlicher Armeen durch das Gerichtsurteil Gottes dar.
Geistlich ist dieses Volk noch immer kalt und verwüstet. Es gibt keine Frucht für Gott.
Jesus zeigt dies deutlich in Mt. 21,18-19, als er den einzelnen Feigenbaum am Weg nach Früchten absucht. Aber dieser war fruchtlos und trug nichts als nur Blätter. Feigenbäume bringen gewöhnlich eine frühe Frucht, ehe sie Blätter ansetzen, und sind somit ein Vorbote der eigentlichen Ernte. Wenn keine frühen Feigen erscheinen, wie es in diesem Fall war, dann deutet das auf eine magere Ernte.
Als Jesus zu „seinem Eigentum“, dem Volk Israel, kam, fand er Blätter, die von äußerlichem Bekenntnis sprachen. Die Frucht für Gott jedoch konnte er nicht finden. Ihn hungerte danach, doch ohne Frucht gibt es keine Ernte. Wichtig ist, dass das ungläubige Israel für immer ohne Frucht bleiben wird, sich aber ein Überrest des Volkes nach der Entrückung zu seinem Messias bekehren wird. Sie werden ihm während der Drangsal und seiner tausendjährigen Herrschaft Frucht bringen (Röm. 11,25-27; Jes. 45,17).
Aber als Staat „Israel“ können wir ganz gewiss sagen: „Die Zweige sind grün und weich“. Denn mit Blick auf die in Erfüllung gegangen Prophezeiungen über Israel sehen wir, dass die Zeit rasch vorangeschritten ist und Jesu zweites Kommen sehr nahe ist.
Wollen wir wissen, wie spät es ist, schauen wir auf die Uhr. Und wenn wir wissen wollen, wie nahe das Kommen unseres Herrn Jesus Christus ist, so ist Israel der Zeiger auf Gottes Weltuhr, denn viele Kennzeichen der letzten Zeit sind mit Israel verbunden.
Gottes Versprechen an Abraham (1. Mos. 22,16-18; 1. Mos. 17,7-8) und an David (2. Sam. 7,12-16; Ps. 89,4-5; 36-38) waren …
- das Land Kanaan als ewiges Eigentum
- sie zu einer großen Nation zu machen
- einen König (ein Nachkomme Davids) für ewig einzusetzen, welcher Jesus ist
- Segen und Schutz für Israel
- Segen für alle Nationen durch Israel
Eine vorhergesagte Staatsgründung
Von Gott vorausgesagt in 3. Mos. 26,32-33 und 5. Mos. 28,65-66 wurde das Volk mit der Zerstörung des Tempels um 70 n.Chr. stark getroffen. Eine spätere Rebellion um 135 n.Chr. führte zur völligen Zerstörung Jerusalems. Den Juden war es auf Todesstrafe verboten, die auf den Ruinen gegründete römische Stadt „Aelia Capitolina“ zu betreten. Auch die Zeiten danach waren für das Volk eine von Leid, Verfolgung und Tod geprägte Zeit. Rund 1800 Jahre war Gottes Volk ohne Existenz eines Staates.
Doch es sollten auch andere Zeiten kommen und so wurde die neue Staatsgründung Jahrhunderte im Voraus durch den Propheten Hesekiel vorausgesagt:
Hes. 36,24.28: „24 Denn ich will euch aus den Heidenvölkern herausholen und aus allen Ländern sammeln und euch wieder in euer Land bringen. 28 Und ihr sollt in dem Land wohnen, das ich euren Vätern gegeben habe, und ihr sollt mein Volk sein, und ich will euer Gott sein.“
Über die Nationen verstreut sehnte sich das jüdische Volk seit Generationen nach der Rückkehr in ihr früheres Heimatland. Erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts begannen die Juden unter zionistischen Bewegungen zurückzukehren.
1917 geriet das Gebiet nach der Niederlage der osmanischen Türken unter die Kontrolle der Briten und im gleichen Jahr wurden den Zionisten eine nationale Heimat in Palästina zugesagt. Aber auch den Arabern wurde Unabhängigkeit versprochen, was sich aber als unvereinbar und gewaltauslösend erwies.
Die jüdische Bevölkerung nahm über die drei Jahrzehnte kontinuierlich zu, was wiederum zu Zusammenstößen zwischen den beiden ethnischen Gruppen führte. Zudem führten die Widerstandsbewegung gegen die Briten und die unkontrollierbaren Konflikte zum Rücktritt der Briten und zur Aufteilung von Palästina durch die Vereinten Nationen. Die von der UNO 1947 verabschiedete Resolution wurde von den Juden in Palästina akzeptiert, von den dortigen Arabern und allen anderen arabischen Staaten jedoch abgelehnt.
Noch in der Nacht vom 14. auf dem 15. Mai 1948 wurde der jüdische Staat Israel mit einer Bevölkerung von einer halben Millionen Menschen ausgerufen.
Gottes Ratschluss bleibt bestehen
Gleich am 15. Mai rückten kurz nach 0 Uhr reguläre Armeeeinheiten einer Allianz, die von den arabischen Staaten Ägypten, Syrien, Libanon, Jordanien und Irak gebildet worden war, in das ehemalige britische Mandatsgebiet ein und griffen Israel an. Ziel der arabischen Allianz, die den UNO-Teilungsplan nicht akzeptierte und das Existenzrecht Israels bestritt, war die Beseitigung des entstehenden jüdischen Staates (vgl. Ps. 83).
Aber Gottes Ratschluss für Israel stand fest und die Verheißungen an Israel begannen, sich zu erfüllen. So ging Israel siegreich aus dieser Auseinandersetzung hervor, aber es sollten noch Jahrzehnte gewalttätiger Konflikte mit zusätzlichen Kriegen folgen. Die arabische Ablehnung der Existenz hält unvermindert an und der jüdische Staat führt ständig ein unsicheres Dasein in einer von Unruhen und Feindseligkeiten geprägten Region. Doch auch darin bestätigt sich das Wort Gottes in Jes. 54,14-15;17a:
„14 Du wirst fern sein von Bedrückung, denn du brauchst dich nicht zu fürchten, und von Schrecken, denn er wird nicht zu dir nahen. 15 Siehe, sie mögen sich wohl zusammenrotten; aber es geht nicht von mir aus. Wer sich aber gegen dich zusammenrottet, der wird an dir zu Fall kommen. 17 Keiner Waffe, die gegen dich geschmiedet wird, soll es gelingen …“
In der Schrift lesen wir auch über noch in Zukunft liegende Weissagungen zum Volk Israel. So steht zum Beispiel in 5. Mos. 4,29-30 geschrieben, dass sich Gott dem suchenden Volk am Ende der Tage offenbaren wird. Es wird zur Umkehr kommen und man wird auf Gottes Stimme hören. Entsprechend schreibt auch Paulus in Röm. 11,25 über das Geheimnis und der noch auf dem Volk Israel liegenden „Verstockung“ bzw. Decke, bis die Vollzahl der Nationen eingegangen sein wird.
Ein dringender Appell an uns
Gottes Wort geht in Erfüllung und niemand wird es aufhalten können. Was bleibt uns zu tun? Jesus sagte einmal: „Wachet und betet … die Zeit ist nahe.“ Die Zunahme an Gewalt und Unmoral sowie Spott an der Bibel nehmen unübersehbar zu. Sich davor zu bewahren und zu distanzieren gelingt nur durch die Leitung des Heiligen Geistes. Für genau diese Bewahrung seiner Jünger und die, die es noch werden, hat Jesus selbst gebetet. (vgl. Joh. 17)
Offb. 22,12: „Und siehe, ich komme bald und mein Lohn mit mir, um einem jeden so zu vergelten, wie sein Werk sein wird.“
Das heilige Wort Gottes endet ebenfalls mit einer Prophezeiung, die ganz gewiss in Erfüllung gehen wird: „Ja, ich komme bald! Amen. – Ja komm, Herr Jesus!“
(Vorschlag: Folgenden Abschnitt könnte man grafisch darstellen … )
Fragen, die wir uns oft stellen:
- Was lässt sich über das Datum der Wiederkunft Christi sagen?
Mk. 13,32
- Müssen wir beunruhigt sein, weil wir keinen genauen Zeitpunkt wissen?
Apg. 1,7
- Warum offenbart Gott uns kein genaues Datum?
Mk. 13,33-36
- Gibt es in der Bibel Hinweise bezüglich der letzten Zeit?
Lk. 21,31
- Was sind die Kennzeichen der letzten Zeit?
2. Tim. 3,1
- Wie wird das Erscheinungsbild der Menschen in der letzten Zeit sein?
2. Tim. 3,5
- Wird es eine Zeit des weltweiten Friedens sein?
1. Thes. 5,3
- Was wird man über die Wiederkunft Christi sagen?
2. Petr. 3,3-4
- Sprechen militärische Konflikte für die baldige Wiederkunft Christi?
Mt. 24,6-7
- Welche Naturkatastrophen werden die Erde vor der Wiederkunft erschüttern?
Lk. 21,11; 25
- Wird das Evangelium allen verkündet sein?
Mt. 24,14
- Wie kann man sich auf die Wiederkunft Christi vorbereiten?
Lk. 21,36
- Wie werden sich wahre Gläubige vor der Wiederkunft verhalten?
Lk. 21,28
- Wie werden sich alle anderen Menschen verhalten?
Lk. 21,26