Ist mein Geld wichtig für Gott?
„Ich ermahne euch nun, ihr Brüder, angesichts der Barmherzigkeit Gottes, dass ihr eure Leiber darbringt als ein lebendiges, heiliges, Gott wohlgefälliges Opfer: Das sei euer vernünftiger Gottesdienst! Und passt euch nicht diesem Weltlauf an, sondern lasst euch [in eurem Wesen] verwandeln durch die Erneuerung eures Sinnes, damit ihr prüfen könnt, was der gute und wohlgefällige und vollkommene Wille Gottes ist.“ (Röm. 12,1-2)
Ich denke, wir werden dem Apostel vollständig zustimmen, dass wir in diesen Bereichen eine Veränderung benötigen oder in diesen noch wachsen können:
- Sich seinem Willen vollständig unterzuordnen
- Ein erneuertes Denken zu haben nach Christi Sinn
Unser Ziel sollte sein, dieselben Sichtweisen, Prioritäten und Maßstäbe wie Gott zu haben!
„Lügt einander nicht an, da ihr den alten Menschen ausgezogen habt mit seinen Handlungen und den neuen angezogen habt, der erneuert wird zur Erkenntnis, nach dem Ebenbild dessen, der ihn geschaffen hat.“ (Kol.3,9-10)
Wenn wir Gottes Willen für eine bestimmte Situation oder Entscheidung erkennen, sollten wir alles daran setzen, danach zu handeln und uns dafür aufopfern. Auch unsere eigenen Sichtweisen müssen wir korrigieren lassen.
Als Christen haben wir verstanden, dass Einstellung zum Gebet, zur Bibel sowie unser Dienst Einfluss auf unser geistliches Wachstum haben. Auch beim Thema „Geld“ stellt manch einer sich die Frage, ob dies einen Einfluss auf unser geistliches Leben nehmen sollte. Sind Finanzen denn ein geistliches Thema?
Geld ist täglicher Bestandteil unseres Lebens. Empfinden wir es als unangenehm, darüber zu sprechen, weil wir es als etwas Schmutziges oder Weltliches bewerten? Geld kann doch nicht wirklich Einfluss auf mein geistliches Leben haben – oder?
„Niemand kann zwei Herren dienen; denn entweder wird er den einen hassen und den anderen lieben, oder er wird einem anhängen und den anderen verachten. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon!“ (Mt. 6,24)
Mammon ist nicht das Geld selbst, sondern eine böse geistliche Macht, die uns mit Hilfe des Geldes versklaven will. Die geistliche Kraft, die Jesus mit Mammon bezeichnet, wirkt in der Einstellung der Menschen zum Geld.
Das Thema Finanzen als ungeistlich und unwichtig für Christen auszuklammern, ist demnach nicht biblisch, denn es beeinflusst sehr wohl unser geistliches Leben! Gott hat unser gesamtes Leben unter seiner Kontrolle. Zu glauben, dies würde das Thema „Geld“ ausschließen, kann entscheidende Folgen nach sich ziehen. Ist Gott unser Umgang mit Finanzen nicht wohlgefällig, geraten früher oder später auch andere Dinge aus der Spur. Ein Leben für Gott umschließt jeden Aspekt meines Lebens!
Freigiebigkeit im Alltag
Um dem Nächsten etwas geben zu können, muss man erstmal etwas haben. Größtenteils investieren wir unsere Fähigkeiten und unsere Zeit in die Arbeit und bekommen als Gegenleistung Geld dafür. Wenn wir also unser Geld investieren, geben wir einen wichtigen Teil von uns selbst – zum Guten oder zum Schlechten. Wir sind schlichtweg Verwalter von dem, was uns anvertraut wurde.
Wer eignet sich zum Verwalter? Die Bibel spricht diesen Posten einer zuverlässigen Person zu: „Im Übrigen wird von einem Haushalter nur verlangt, dass er treu erfunden wird.“ (1.Kor. 4,2) Die Fähigkeiten, zuverlässig, treu und vertrauenswürdig zu sein, sind ein hoher Anspruch, an dem viele scheitern. Wie sieht es mit dir aus? Würden andere Menschen dir diese Eigenschaften zuschreiben? Und viel wichtiger noch, was würde Jesus dazu über dich sagen?
Wenn wir bereit sind, von unserem Geld abzugeben, kommen wir nicht um die Frage der Motivation herum. Wir geben nicht einer Organisation, einem Projekt oder einem Menschen. Sondern wir geben es Gott. Wir geben weder Geld noch Zeit noch unseren Einsatz, um damit Anerkennung oder Einfluss zu bekommen. Wir geben freiwillig, um damit zu dienen. Wir geben nicht, um unseren Namen auf einer Spenderliste zu sehen oder um Lob zu ernten. Wir geben aus Dankbarkeit gegenüber Gott. Aufrichtige Dankbarkeit! Es zählt nicht die Höhe unseres Beitrags, sondern das Maß unserer Hingabe.
Geiz vs. Sparsamkeit
Begriffserklärung „Habgier“:
Habgier oder Habsucht ist das übersteigerte, rücksichtslose Streben nach materiellem Besitz, unabhängig von dessen Nutzen und eng verwandt mit dem Geiz, der übertriebenen Sparsamkeit und dem Unwillen zu teilen.
„Einer teilt aus und wird doch reicher, ein anderer spart mehr, als recht ist, und wird nur ärmer.“ (Spr. 11,24)
Der Unglaube sagt: „Nimm, und du hast!“ Aber der Glaube sagt: „Gib, und du hast!“
Das ist ein biblisches Prinzip, also eine Investition in die himmlische Schatztruhe.
Im Umgang mit Geld sind dennoch auch andere Kategorien hinzuzuziehen. In diesem irdischen Leben haben wir Bedürfnisse und Verpflichtungen. Als Jugendlicher sollte man lernen, einen Teil des Geldes zu spenden, einen Teil zu sparen und einen Teil zu genießen. Ein deutscher Professor sagte: „Es gibt keine Bildung im Umgang mit Geld – nur EINBILDUNG“. Obwohl der Umgang dabei eine große Rolle spielt und immer einen Einfluss auf unser Verhalten nimmt, wird nicht oder nur sehr wenig darüber gesprochen. Den richtigen Umgang mit Finanzen kann man lernen. Sehr übersichtlich finde ich eine solche Tabelle (Budgetplanung), welche Einnahmen und Ausgaben gegenüberstellt und fast alle Bereiche abdeckt.

Zum Nachdenken:
- Hast du dir einen Finanzplan gemacht? Kennst du die Höhe deiner monatlichen Einnahmen und fixen Ausgaben? Es ist eine große Hilfe, sich einen Überblick darüber zu verschaffen und so seine Planung geordneter durchzuführen.
Es sei hier erwähnt, dass der Zehnte und die Spenden fester Bestandteil der Ausgaben sein sollten. Wie viel man zusätzlich spart oder spendet, bleibt jedem persönlich überlassen. Aus eigener Praxis, bereits über Jahrzehnte, kann ich eindrucksvoll sagen: Es funktioniert sehr gut.
Konsumschulden/Privatschulden
„Wer das Vergnügen liebt, muss Mangel leiden; wer Wein und Öl liebt, wird nicht reich.“ (Spr. 21,17)
Wenn man die Bibel bezüglich Schulden durchforstet, wird man schnell feststellen, dass sie nicht viel Positives an Schulden findet. Um es ganz genau zu nehmen – sogar gar nichts!
Kredite oder Schulden sind prinzipiell keine Sünde, haben aber enorme Auswirkungen – folgendes wäre zu beachten:
- Der Gegenwert, der durch einen Kredit geschaffen wird, sollte der Kredithöhe entsprechen. Also keine Kredite für z.B. Urlaub, Reisen, Dinge, die in kurzer Zeit wertlos sind.
- Kaufe nur, was du bezahlen kannst!
- Obwohl alles sofort auf Ratenkauf zu haben ist – Entscheidungen gründlich bedenken und im Gebet bewegen.
- Gemäß deines Glaubens die Prinzipien Gottes anwenden, in himmlische Güter investieren (Saat und Ernte).
- Die Entscheidungen über Kredite sind persönliche Entscheidungen, frage dennoch um Rat!
- Vermeide Schulden vor allem für Konsumgüter. Ein Drittel der deutschen Haushalte sind überschuldet und dies oft nur deshalb, weil man mehr Geld für Kleidung, Handys und weitere „überlebenswichtige“ Dinge ausgegeben hat.
Mit Privatschulden unter Bekannten verhält es sich ähnlich, wobei ein biblisches Prinzip hilft, dieses besser einzuordnen. Die goldene Regel aus Matthäus 7,12:
„Alles nun, was ihr wollt, dass die Leute euch tun sollen, das tut auch ihr ihnen ebenso.“
Wenn du Geld verleihst, würdest du erwarten, dass dein Schuldner wie vereinbart die Summe zurückzahlt. Von dieser Position aus musst du auch handeln, wenn du der Schuldner bist. Noch besser wäre es, Schulden ganz zu vermeiden.
Investieren
Was gibt dir Halt in deinem Leben? Was ist das Fundament, auf dem du dein Leben baust? Ist es fest und stabil, wenn Krisen über dein Leben kommen?
Viele Menschen sehen ihre Sicherheit in ihren Ersparnissen, ihren Aktiendepots oder ihrer Altersvorsorge. Aber mal ganz ehrlich: Können dich ein paar Zahlen, ein paar Steine oder Gold wirklich versorgen oder dir womöglich sogar Sinn geben?
Arme Menschen denken, wenn sie reich wären, hätten sie keine Sorgen mehr. Reiche Menschen denken, wenn sie noch viel mehr hätten, dann hätten sie keine Sorgen mehr. Diese Denkweise lässt sich endlos fortführen. Es ist eine Lüge, dass wir durch Reichtum ein sorgenfreies Leben hätten. Doch wie häufig fallen wir auf diese Verlockung herein?
„Den Reichen in der jetzigen Weltzeit gebiete, nicht hochmütig zu sein, auch nicht ihre Hoffnung auf die Unbeständigkeit des Reichtums zu setzen, sondern auf den lebendigen Gott, der uns alles reichlich zum Genuss darreicht.“ (1.Tim. 6,17)
Nicht Reichtum oder Unabhängigkeit ist der Schlüssel, sondern Zufriedenheit! So schreibt Paulus es im gleichen Kapitel in Vers 6. Das Verlangen nach mehr macht letztlich unglücklich. Nicht wer mehr hat, ist zufrieden, sondern wer nicht mehr braucht, als er hat.
Du wirst womöglich den Einwand einbringen: „Man muss doch für die Zukunft vorsorgen“. Es stimmt, es ist nichts Falsches an diesem Gedanken. Doch welchen Finanzberater ziehst du dafür zur Seite? Wir sollten lernen, uns auch in diesem Thema vom Heiligen Geist leiten zu lassen, dann wird er uns den richtigen Weg zeigen. Wenn es dir wichtig ist, mit deinem anvertrauten Gut in das Reich Gottes zu investieren, wird der Heilige Geist zur rechten Zeit Gelegenheiten auftun, die ohne unseren Einfluss ertragreich sein werden. Aus meinem persönlichen Leben könnte ich viele solcher Beispiele anführen, wo NUR Gottes Gnade und sein Eingreifen wunderbar geführt haben.
„…und prüft mich doch dadurch, spricht der Herr der Heerscharen, ob ich euch nicht die Fenster des Himmels öffnen und euch Segen in überreicher Fülle herabschütten werde! Und ich will für euch den Fresser schelten, dass er euch die Frucht der Erde nicht verdirbt und dass euch der Weinstock auf dem Feld nicht fruchtleer bleibt, spricht der HERR der Heerscharen.“ (Mal. 3,10b-11)
Abschließend möchte ich zusammenfassen:
Lass dich im Bereich deiner Finanzen von der Sichtweise der Bibel leiten. Sei freigiebig. Erstelle dir eine Übersicht, einen Plan. Vermeide Schulden. Sei zufrieden mit dem, was du hast. Sorge vor, aber mach dich abhängig von der Leitung des Heiligen Geistes. Wisse, wir sind nur Verwalter und werden auch seinerzeit Rechenschaft ablegen müssen. In diesem allem aber dürfen wir eine feste Gewissheit haben: Gott ist ein wunderbarer Versorger!
