Wie erzähle ich anderen von Jesus?

Mk. 5,14-20: Die Schweinehirten aber flohen und verkündeten es in der Stadt und auf dem Land. Und sie

gingen hinaus, um zu sehen, was da geschehen war. 15 Und sie kamen zu Jesus und sahen den Besessenen, der die Legion gehabt hatte, dasitzen, bekleidet und vernünftig; und sie fürchteten sich. 16 Und die es gesehen hatten, erzählten ihnen, wie es mit dem Besessenen zugegangen war, und von den Schweinen. 17 Da begannen sie ihn zu bitten, er möge aus ihrem Gebiet weggehen. 

18 Und als er in das Schiff trat, bat ihn der besessen Gewesene, dass er bei ihm bleiben dürfe. 19 Aber Jesus ließ es ihm nicht zu, sondern sprach zu ihm: Geh in dein Haus, zu den Deinen, und verkündige ihnen, welch große Dinge der Herr an dir getan und wie er sich über dich erbarmt hat! 20 Und er ging hin und fing an, im Gebiet der Zehn Städte zu verkündigen, welch große Dinge Jesus an ihm getan hatte; und jedermann verwunderte sich.

Oft sehen wir uns mit der Frage konfrontiert, wie man anderen von Jesus erzählen kann. Wie kann ich, möglichst erfolgreich, jemanden zum Glauben führen? Wann ist der passende Moment hierfür?  Darf ich das wagen, oder bin ich nicht zu jung hierfür? Darf ich das als Mädchen oder Frau, müssten das nicht eher Brüder oder Diener der Gemeinde machen? Was, wenn ich mich ungeschickt anstelle und Fehler mache? Brauche ich dazu nicht auch ein großes Bibelwissen? Mache ich mich damit nicht unbeliebt?  Was, wenn ich dann Fragen gestellt bekomme, auf die ich keine Antwort weiß … und so weiter und so weiter.

Wir stellen uns mit all diesen Fragen so unter Druck, dass wir uns am Schluss uns gar nicht erst trauen, von Jesus zu sprechen und bekommen deswegen ein schlechtes Gewissen. Dann nehmen wir uns vor, beim nächsten Mal mehr Mut zu haben und sind dann eventuell wieder von uns selbst enttäuscht, weil wir es wieder nicht konnten. Das ist extrem frustrierend.

Aber sind diese vielen Fragen richtig? Was erwartet Jesus von uns denn tatsächlich?

Im obigen Bibelabschnitt schickt Jesus den ehemals Besessenen zurück zu seiner Familie und zu den Menschen, mit denen er aufgewachsen ist, um ihnen zu erzählen, was Gott an ihm Wundervolles getan hat. 

Seinen Jüngern, den Aposteln, erklärt er: sondern ihr werdet Kraft empfangen, wenn der Heilige Geist auf euch gekommen ist, und ihr werdet meine Zeugen sein in Jerusalem und in ganz Judäa und Samaria und bis an das Ende der Erde!“ (Apg. 1,8).

Mehr erwartet Jesus zunächst auch von uns nicht. 

Wir alle erzählen gerne von schönen Momenten, die wir erlebt haben. Eine schöne Reise, ein schöner Tag mit Freunden, ein besonderes Essen, eine Feier … Es fällt uns nicht schwer, diese schönen Erlebnisse mit anderen zu teilen, davon zu berichten. Wir erleben in der Gemeinde, also mit Jesus, so viele wunderbare Momente in Gottesdiensten, Jugendstunden, Gebetsstunden, Freizeiten, Gemeindebesuchen … davon auch anderen zu erzählen, die Jesus nicht kennen, wird auch diese Menschen zur Verwunderung bringen. Unser Gemeindeleben, unsere Liebe zueinander, unser Umgang miteinander unterscheidet sich oft von dem, wie andere leben. Viele würden gerne in einer solchen Gemeinschaft wie wir es gewohnt sind leben. Durch unser Zeugnis geraten sie in Verwunderung und ihre Herzen werden offen für die Botschaft vom Sohn Gottes, der für alle Menschen sein Leben geopfert hat. 

In einer Betriebsversammlung mit anschließendem Essen saß ich neben einer Kollegin, die von mir wusste, dass ich ein zu einer bibeltreuen Gemeinde gehe. Vor diesem Termin bat ich Jesus um eine Gelegenheit zu zeugen. Ich hatte schon öfters von unseren Gottesdiensten und anderen Veranstaltungen der Gemeinde erzählt. Im Laufe des Essens wollte sie nun von mir wissen, wie es dazu kam, dass ich in eine solche Gemeinde gehe. Ich konnte ihr nun meine Lebensgeschichte, mein Zeugnis erzählen. Wir unterhielten uns an diesem Abend dann mehrere Stunden lang über Gott. 

Mit einem Freund, den ich gerne im Glauben sehen würde, habe ich versucht, ein ernsthaftes Gespräch über Jesus zu führen. Er hat dieses Gespräch aber schnell beendet und mir gesagt, er möchte sich mit mir über vieles unterhalten, aber ich soll Ihm nichts von meinem Glauben sagen. Das respektiere ich, erzähle ihm aber immer wieder über unsere Gottesdienste, unsere Hochzeiten, unserer Gemeinschaft. Nun hat er mir erzählt, dass er im Internet sich über unsere Glaubensgemeinschaft schlau gelesen hat. Er wusste, was Inhalt unseres Glaubens und unser Glaubensbekenntnis ist und er hat eine Predigt von mir gefunden, in der ich ein kurzes Zeugnis bei einem Gemeindebesuch mit unserem Chor gegeben habe. So hat nun Jesus selbst auf diese Weise dieses Gespräch weitergeführt.

Aber denken wir einmal daran zurück, an die Anfänge unseres Glaubenslebens:

Wer hat mich zum Glauben geführt? Die Menschen, die mir von Gott erzählt haben? Die Menschen, die mich in den Gottesdienst eingeladen haben? Die Prediger, die mir mit Ihren Worten das Herz berührt haben? Die Menschen, die für mich gebetet haben?

Nein, einzig Jesus Christus und sein Heiliger Geist haben mein Innerstes aufgewühlt und mir das Verlangen gegeben, ein Kind Gottes zu werden. 

Daher können wir festhalten, dass es nicht in unserer Macht steht, andere zu Jesus zu bekehren. Es ist alleine das Privileg des Heiligen Geistes, das Gewissen eines Menschen zu überführen. Und doch möchte Jesus, dass wir diese Menschen bedingungslos lieben. 

Somit gehört auch alleine Christus die Ehre, wenn eine Seele sich zu Ihm umwendet, sich bekehrt und ein neues Leben beginnt. Deswegen müssen wir uns nicht selbst unnötig unter Druck setzen, sondern dürfen Jesus in dieser Sache vertrauen, dass er sein Werk auch ausführen wird. 

Zum Schluss noch einige Gedankenstützen, wie du dein persönliches Zeugnis strukturieren kannst, wenn du jemanden von Jesus erzählen möchtest bzw. die Situation es zulässt. Stelle dir dabei einfach folgende Fragen:

– Wie sah dein Leben vor der Begegnung mit Christus aus?

– Wie bist du Christus begegnet? Wie hat dich das Evangelium erreicht?

– Was hat sich nach der Bekehrung verändert?

Wenn du diese drei Fragen für dich vom vornherein gründlich beantwortest, wird es dir beim nächsten Mal wesentlich leichter fallen, jemanden von Jesus zu erzählen.

Gott segne dich dabei!

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