Ein Lied einüben

Welche Rahmenbedingungen brauchen wir, damit eine Übung möglichst gut und gesegnet verlaufen kann? Oft benötigt man mehrere Übungen, um ein Gruppenlied oder Musikstück
einzuüben. Deshalb beziehen wir uns hier auf die erste Übstunde, denn diese ist in der Regel mit dem größten Aufwand verbunden. Viele der genannten Punkte lassen sich jedoch auch ins
Allgemeine übertragen.


Menschlich gesehen ist die Übstunde eine Art Werkzeug, die ein konkretes Ziel verfolgt: am Ende soll ein schönes Lied oder Musikstück entstehen, welches in der Gemeinde Anbetung
und Lobpreis hervorrufen zu Gottes Ehre. Damit dienen wir Gott und der Name des Herrn wird geehrt. Wir Menschen kommen jedoch ohne Übung nicht aus, deshalb brauchen wir gute Rahmenbedingungen, die uns dabei helfen, dieses Ziel durch Gottes Gnade, die in uns arbeitet, zu erreichen.


Fangen wir mit den allgemeinen Dingen an, die alle Beteiligten betreffen: Vorbereitung und Pünktlichkeit. Wenn wir zur Übung kommen, kommen wir idealerweise vorbereitet und pünktlich. Vorbereitet heißt, man hat sich im Vorfeld mit der Botschaft des Liedes befasst, darüber nachgesinnt, was man dem Zuhörer mitgeben möchte, und gebetet (das gilt übrigens auch für Musikstücke). Schließlich muss man sich mit dem Inhalt des Liedes identifizieren können, damit man es von Herzen singen oder spielen kann. Vorbereitet bedeutet auch, dass man sich, falls erforderlich, musikalisch mit dem Lied auseinandersetzt, indem man beispielsweise die Akkorde oder die Melodie einübt. Das hat den Vorteil, dass die Übung effektiver ist und somit weniger Kraft und Ausdauer erfordert und gleichzeitig mehr Freude bringt. Und natürlich gehört zum vorbereitet sein auch, dass jemand den ausgedruckten Text mitbringt.
Pünktlich sein heißt, dass man seine Zeit so einplant, dass man sich zur ausgemachten Uhrzeit an Ort und Stelle befindet und startbereit ist. Dies ist umso wichtiger zu beachten, falls man vorher noch sein Instrument stimmen muss oder Ähnliches. Ist es absehbar, dass man sich um mehr als fünf Minuten verspätet, sollte man die anderen oder zumindest den Organisator informieren. Das ist gut, damit der Organisator den Überblick behält und ggf. die Organisation anpassen kann. Im Allgemeinen ist eine gute und rechtzeitige Kommunikation untereinander wichtig und hilft dem Organisator ungemein.


Der musikalische Dienst ist fester Bestandteil unserer Gottesdienste und wir sehen in der Bibel, dass er einen hohen Stellenwert hat. Das können wir zum Beispiel daran erkennen, dass die Lieder in dem Buch der Psalmen vielfach prophetische Worte über Jesus enthalten, die sich im Neuen Testament erfüllen. Die damaligen musikalischen Vorsteher Asaph, Jedithun und Heman waren Propheten mit Harfen, Psaltern und Zimbeln. Über Asaph steht geschrieben, dass er bei dem König weissagte; Jedithun weissagte, um dem Herrn zu danken und zu loben und Heman war der Schauer des Königs in den Worten Gottes, um das Horn zu erheben (= Gott zu loben), nachzulesen in 1.Chr. 25, 1-5.

Wenn wir den musikalischen Dienst in der Bibel betrachten, können wir für uns daraus entnehmen, dass eine Übung ebenfalls in gewisser Weise ein Gottesdienst ist. Es ist daher wichtig, dass wir mit entsprechender Gottesfurcht, Hingabe und Liebe zu Gott ans Werk gehen. Ein heiliges Leben vor Gott ist natürlich Grundlage dafür.
Es empfiehlt sich, die Übung mit einem gemeinsamen Gebet zu beginnen – auch dann, wenn die Zeit knapp ist. Wenn wir uns in der Übung befinden, sollten wir darauf achten, dass wir uns nicht ablenken oder ablenken lassen. Zum Beispiel schaltet man das Handy am besten auf stumm, wenn man nicht unbedingt erreichbar bleiben muss. Das kann durchaus vorkommen, sollte aber eher die Ausnahme sein. Wenn man eine Sing- oder Spielpause hat, sollte man sich nicht unterhalten, während andere gerade ihren Part einüben. Unser Herz muss voll und ganz auf die Übung konzentriert sein. Am Ende ist es natürlich angebracht, die Übung mit einem
Dankgebet zu schließen.


Ein Lied oder Musikstück zu organisieren und einzuüben ist nicht unbedingt einfach. Doch mit der Zeit und durch Gottes Gnade wächst man da hinein und lernt, wie man die Übungen am
besten gestaltet. Dieser kurze Artikel zeigt einige aus der Praxis bewährte Punkte auf, kann jedoch nicht alle dazugehörigen Themenbereiche abdecken. Lasst uns an dieser Stelle das Gesagte mit dem Psalm 100 schließen. Möge Gott uns alle darin segnen.

Ein Dankpsalm. Jauchzet dem HERRN, alle Welt! Dienet dem HERRN mit Freuden; kommt vor sein Angesicht mit Frohlocken! Erkennet, dass der HERR Gott ist! Er hat uns gemacht, und nicht wir selbst, zu seinem Volk und zu Schafen seiner Weide. Gehet zu seinen Toren ein mit Danken, zu seinen Vorhöfen mit Loben; danket ihm, lobet seinen Namen! Denn der HERR ist freundlich, und seine Gnade währet ewig und seine Wahrheit für und für.“

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert