Korinth – Eine Welthauptstadt mit mehr als einer halben Million Einwohner. Berühmt geworden durch den „Isthmus-Kanal“, welcher die Halbinsel Griechenlands mit dem Festland verbindet und so die Schifffahrtswege stark verkürzt. Für Kaufleute war dies zur damaligen Zeit einer der idealsten Handelsplätze, um große Geschäfte zu machen. Zudem war es auch die Heimat der Göttin Aphrodite, in welcher 1.000 Tempeldienerinnen jeden Abend ihre unmoralischen Dienste in der Stadt anboten. Genau in dieser verdorbenen Großstadt beschloss Gott, seine Gemeinde zu bauen. Als Grundfeste der Wahrheit und Vorbild für wahrhaftige, göttliche Liebe.
Der erste Korintherbrief ist ein sehr wichtiger Brief für die heutigen Gemeinden. Paulus behandelt in seinem Brief eine praktische Frage nach der anderen. Zur Zeit der Verfassung herrschten sehr viele Probleme in der Gemeinde Korinth. Die doch so scheinbare „heilige Gemeinde“ weist allerdings sehr viel Böses vor, insbesondere beim Lesen der Kapitel 12 und 14. Es entsteht ein Konflikt in uns selbst, wenn wir die bestehenden Probleme und gleichzeitig die Geistesgaben gegenüberstellen. Aber wer beginnt schon ein Buch oder ein Brief vom Ende an zu lesen?
Gemeindeentstehung
Die Entstehungsgeschichte der Gemeinde Korinth beginnt auf der zweiten Missionsreise von Apostel Paulus (Apg.18). Nachdem Paulus von Athen nach Korinth reist, nimmt er sich nur die Verkündigung vom Kreuz Christi vor (1.Kor.2,2). Diese Verkündigung war für Paulus alles andere als einfach und sorgenfrei. Er selbst beschreibt sein Auftreten in Angst, Zittern und Schwachheit. Aber durch die Botschaft vom Kreuz wird die Kraft des allmächtigen Gottes groß. Es ist die Kraft, die ins Herz eines Menschen eindringt. Es ist die Kraft, die Gemeinden entstehen lässt. Paulus vermittelt das Kreuz Christi als Gottes Kraft und Gottes Weisheit (1.Kor.1,24). Nach dieser Verkündigung und auf der Grundlage des Kreuzes werden gottlose Menschen zu Kinder Gottes. Es sind Menschen, von denen man es nicht erwartet und somit als Wunder Gottes zu beschreiben sind. Zu Beginn der Entstehung der Gemeinde bekehren sich mindestens zwei Synagogenvorsteher. Im 1.Korintherbrief listet Paulus nun weitere Personengruppen auf, die durch das Kreuz Christi von Sünde abgewaschen, nun geheiligt und gerechtfertigt worden sind. Es waren Unzüchtige, Götzendiener, Ehebrecher, Homosexuelle, Knabenschänder, Diebe, Lästerer und Räuber (1.Kor.6,9-11). Es tauchen hier Menschen auf, die jegliche Moral des normal Denkenden verlassen haben. Zudem übten sie Handlungen in höchster Perversion aus, besonders im Bereich der sexuellen Sünden. Das Kreuz Christi jedoch ist Sieger und hat alle Macht, um einen Menschen aus dieser Sünde zu befreien.
Berufung der Gemeinde
Nachdem sich die Menschen zu Christus bekehren und die Gemeinde entsteht, spricht Paulus sie im Grußwort als heilige und berufene Menschen an (1.Kor.1,2). Durch Jesus Christus trägt der Bekehrte den Status als heiliger Mensch vor Gott. Es ist eine von Gott verliehene Heiligkeit, die den Rückzug mit dem Umgang mit der Welt beschreibt. Somit ist er von nun an für den Dienst Gottes reserviert. Paulus macht zudem sehr deutlich, dass der Bekehrte nun auch in der Verantwortung steht, ein heiliges Leben zu führen. Vielmehr beschreibt es einen Lebensprozess, indem der Bekehrte das Ziel verfolgt, Christus ähnlicher zu werden (Gal.4,19). Das ist die Grundberufung für jeden einzelnen Christen. Aus dem Wort Gottes wird deutlich: dein Leib ist von und für Gott geschaffen. Dein Leib ist wichtig vor Gott (1.Kor.6,13).
„und er ist deshalb für alle gestorben, damit die, welche leben, nicht mehr für sich selbst leben, sondern für den, der für sie gestorben und auferstanden ist.“ (2.Kor.5,15)
Das Wesen der Gemeinde
Bei der Verfassung des 1.Korintherbriefes ist die Gemeinde einige Jahre alt. Paulus selbst war Zeuge von wundervollen Bekehrungen bei der Gemeindegründung. Wie die Historie aufzeigt, war die Stadt Korinth ein sehr gottloser Ort. Götzentempel, in denen unter anderem sexuelle Dienste angeboten wurden, waren in der Stadt verbreitet. Ein Ort, an dem Moral nicht zu finden war, wo jeder tun und lassen konnte, was er wollte.
Und an diesem Ort erlebt Paulus, wie Menschen mit großer Sündenlast durch das Kreuz geheiligt und zu Nachfolgern Christi werden. Welch eine Freude muss Paulus verspürt haben, als er die Stadt Korinth wieder verlassen hatte (Apg.18,11). Der Gedanke, dass an diesem gottlosen Ort eine Gemeinde aus Menschen besteht, die das Ziel verfolgen, Christus ähnlicher zu werden, erfüllte ihn sicherlich mit tiefer Freude.
Leider macht Paulus bei der Verfassung des 1.Korintherbriefes eine traurige Feststellung. Die Gemeinde hatte nicht gelernt, den Leib Christi zu repräsentieren. Sie hatten nicht gelernt, einander zu lieben und nicht das Ziel verfolgt, ein heiliges Leben zu führen. Paulus macht die Feststellung, dass die Gemeinde von Eifersucht, Streit und Zwietracht gekennzeichnet ist (1.Kor.3,3). Zudem ist die Unzucht zu einem großen Problem in der Gemeinde geworden (1.Kor.5;6;7;10;15). Mehrere Kapitel berichten darüber. Unzucht breitet sich aus wie ein Sauerteig, der im Gange ist, die ganze Gemeinde zu verunreinigen. Menschen, die Teil der Gemeinde sind, gehen wieder ihren alten Gewohnheiten und Begierden nach. Sie besuchen die Götzentempel und geraten in die Verführung der Unzucht. Ist es das, was Gott von einem geheiligten Menschen erwartet? Ganz klar: Nein!
Reaktion von Paulus
Nachdem Paulus diese erschütternde Analyse der Gemeinde macht, ermahnt er sie, um sie vor Unzucht zu bewahren. Einen Grund für die Unzucht nennt er unter anderem im 15. Kapitel: „Lasst euch nicht irreführen: Schlechter Umgang verdirbt gute Sitten!“ (1.Kor.15,33).
Oft wird der Mensch durch einen schlechten Umgang negativ beeinflusst und zur Unzucht verführt. Es ist keine Frage, dass Unzucht auch heutzutage eine große Bedrohung für die Christen ist. Den Korinthern zeigte Paulus anhand der Geschichte Israels auf, dass die Unzucht ein großes Problem darstellt. Warum sollte es heute anders sein?
In der Gemeinde Korinth lag folgendes Problem vor: Einige Korinther gingen ihren alten Gewohnheiten nach und nahmen an Mahlzeiten im Götzentempel teil. Die Absichten der Gemeindeglieder waren nicht unbedingt falsch. Aber die Gemeinschaft mit den gottlosen Teilnehmern und die sexuellen Verführungen, die im Tempel vorhanden waren, drängten die Bekehrten zur Unzucht. Genau diese Gefahr verdeutlicht Paulus mit vier aufeinanderfolgenden Beispielen aus der Geschichte Israels (1.Kor.10,6-11). Der Umgang mit gottlosen Männern und Frauen führte das heilige Volk Israel in die Sünde der Unzucht. Paulus ermahnt die Gemeinde Korinth, indem er sagt: „Schaut das Volk Israel an, diese Geschichte ist als Warnung für euch aufgeschrieben!“
Deswegen ist es für jeden von uns wichtig, sich diese Fragen zu stellen: „Welchen Umgang pflegst du in deinem Leben? Ist es ein schlechter materieller Umgang, wie z.B. dein Smartphone? Ist es eine Freundschaft mit einer Person des anderen Geschlechts? Ist es der Umgang mit gottlosen Freunden? Ist es der Aufenthalt am falschen Ort?“
Zusammenfassend gibt uns Paulus folgendes mit auf den Weg: Dein Leib ist von und für Gott geschaffen. Du bist von Gott berufen, ein heiliges Leben zu führen!