Gedenke deiner Vorväter
Alexander Konradi, Edwin Eggert, Rubin Firus, Eduard Buchmüller und Gustav Siebert sind bereits in der Ewigkeit. Das ist nur eine kleine Reihe von unzähligen weiteren Brüdern und Schwestern, die jede Menge sozial-diakonische, evangelistische und missionarische Projekte mit dem Missionswerk Stephanus voranbrachten. Oftmals völlig vor den Augen der Menschen verborgen. Doch Gott hat jedes Werk, jede Arbeit und jedes Opfer gesehen.
Die meisten dieser Geschwister stammten selbst aus armen Regionen. Als sie nach Deutschland auswanderten, brannten sie dafür, den notleidenden Menschen in ihrer alten Heimat zu helfen.Gedrängt von Liebe arbeiteten sie aufopferungsvoll Tag und Nacht, um anderen zu dienen, allen voran unseren Glaubensgenossen. Im Laufe der Zeit verstarben so manche der Gründungsväter sowie fleißige Mitarbeiter der letzten Jahrzehnte; leider oft, ohne der Nachwelt die Wunder und Erlebnisse mit Gott auf dem Missionsfeld zu hinterlassen.
Bruder Herbert Richter betonte in der Bibelschule in Hennef immer wieder: „Eine Generation, die ihre Vergangenheit nicht kennt, wird keine Zukunft haben.“ Oder um es in den Worten von Helmut Kohl zu sagen: „Wer die Vergangenheit nicht kennt, kann die Gegenwart nicht verstehen und die Zukunft nicht gestalten.“ Was den jüngeren Generationen im Vergleich zu den leidenschaftlichen Brüdern und Schwestern der letzten Jahrzehnte fehlt, wird in dem Buch ziemlich ersichtlich.
Bruder Viktor Folz hatte bereits mehrmals den Wunsch, Gespräche mit denjenigen zu führen, die mit der Mission Stephanus viel erlebten. Die interessantesten Erfahrungen und Geschichten sollten in einem Buch niedergeschrieben werden und zur Erbauung und zum Ansporn dienen. Damit sollen andere Geschwister inspiriert werden, sich ebenso Gott hinzugeben, für Menschen ein Segen zu sein und Frucht für die Ewigkeit zu bringen.
Feuer der Leidenschaft entfachen
Das Ziel des Buches ist keinesfalls, Menschen auf ein besonderes Podium zu heben oder gar zu verehren, denn alle Ehre gebührt allein Gott.
Mehrere Jahrzehnte existiert das CDH-Stephanus nun. Viele von uns jungen Lesern kennen, im Gegensatz zu unseren Vorvätern und Müttern, die Armut nicht mehr aus eigener Erfahrung. Der Wohlstand und das sorglose Leben in Deutschland schläfern uns ein. Das Feuer der Leidenschaft für arme und verlorene Menschen ist bei vielen von uns tot oder sehr schwach geworden. Dies ist eine reale Gefahr für die Braut Christi!
Wir dürfen uns nicht auf den Taten der Vergangenheit ausruhen. Nicht ausruhen darauf, was unsere Väter und Mütter an Opfern brachten. Die jüngere Generation hat den Ruf, die Fackel weiterzutragen. Weiterzumachen mit der Arbeit und dem Dienst an armen Menschen, die unsere Unterstützung brauchen. Aber auch an verlorenen Seelen, die das Evangelium in Deutschland und weltweit benötigen.
Mit diesem Buch möchten wir die Größe und die Allmacht Gottes zeigen. Gott, der Sein Werk mit Seinem mächtigen Arm und göttlichen Wundern begleitete und bestätigte. Doch umso wichtiger ist es zu verstehen, dass man in der Arbeit nicht nur diese übernatürlichen, kraftvollen Dinge erlebt und nach immer neuen spektakulären Zeichen lechzt. Gott wird mit Sicherheit Seine Herrlichkeit zeigen, wenn wir Ihm aufrichtig und von ganzem Herzen dienen.Gott sucht Menschen, die treu sind. Menschen, die Tag für Tag in der Verbindung zum Herrn stehen und hingegeben die Arbeit erledigen und Seiner Stimme gehorsam sind. Paulus lehrt Timotheus, das Gelernte an treue und tüchtige Menschen weiterzugeben.
Wie viele eifrige Menschen gab es, die über einen kurzen Zeitraum einen Sprint hinlegten und schnell verpufften. Vielmehr kommt es darauf an, ausdauernd und kontinuierlich in diesem Werk zu stehen. Wenn auch mit kleiner Kraft, doch mit einem Herzen, das Gott und die Menschen liebt.Unser Gebetsanliegen ist, dass dieses Buch dazu beiträgt, ein nachhaltiges Feuer bei den Lesern zu entfachen (für die sozial-diakonische Missionsarbeit, aber auch für das evangelistische Aktivwerden, sowohl in Deutschland als auch weltweit). Wir wünschen uns, ein Feuer der Leidenschaft zu entfachen, sichtbar in vollkommener Hingabe ohne Kompromisse.
Jahre voller Arbeit
Bereits im Jahr 2021 bat mich (Thomas Fenske) die Missionsleitung, das Buchprojekt zu leiten. Ich nahm Kontakt zu vielen Geschwistern, Missionaren und Gründern der Organisation auf, die tragende Pfeiler in der Stephanus-Arbeit sind oder waren. Mit ihnen führte ich lange, vielseitige, erbauende und manchmal auch für mich sehr aufrüttelnde Gespräche.
Und ich (Dennis Streichert) setzte mein Schreibtalent ein, um die unzähligen Erlebnisse aus den Gesprächen in spannender Form und mit einem verständlichen roten Faden aufzuschreiben. Dabei war es mir wichtig, einen leichten Sprachstil zu verwenden. Auch diejenigen, die sonst ungern lesen, werden dieses Buch bequem lesen können. Damit möchten wir die jüngeren Generationen erreichen, die normalerweise Bilder oder Videos einem Text vorziehen.
Bei wichtigen inhaltlichen und strategischen Fragen hielten wir Absprachen mit den Vorsitzenden Nikolai Wall, Michael Akulenko und der langjährigen Mitarbeiterin Nelli Dalinger, um die weiteren Schritte abzusprechen.Den Umschlag bzw. das Cover des Buchs gestaltete Jannik Kebernik (Gemeinde Speyer). Wir sind für jeden dankbar, der an diesem großen Projekt mitarbeitete. Besonders auch den vielen Geschwistern, die bereit waren, offen über ihre persönlichen Erlebnisse in der Stephanus-Arbeit zu sprechen. Noch einmal betonen wir: Für alles gebührt Gott die Ehre.