„Wohl dem Menschen, dessen Stärke in dir liegt, in deren Herzen gebahnte Wege sind! Wenn solche durch das Tal der Tränen gehen, machen sie es zu lauer Quellen, und der Frühregen bedeckt es mit Segen. Sie schreiten von Kraft zu Kraft, erscheinen vor Gott in Zion. Herr, Gott der Heerscharen, höre mein Gebet, du Gott Jakobs, achte darauf!“ Psalm 84,6-9
Oft habe ich Christen bewundert, die trotz eigener Not nicht verzweifeln, eine Stärke ausstrahlen und dazu noch die Kraft finden, anderen zu helfen und sie zu ermutigen. Der Psalm 84,6-9 beschreibt solche Menschen, die scheinbar unerschöpflich unserem Herrn dienen.
Ich möchte in diesem Artikel davon berichten, wie ich erkennen durfte, woher diese Kraft kommt und wie es möglich ist, Segen zu empfangen und von Kraft zu Kraft zu schreiten.
Gott stellte mir Menschen auf den Weg, die Hilfe brauchten, als ich selbst hauptsächlich mit meinen Sorgen beschäftigt war und keineswegs die Geduld und einen Nerv für andere hatte. Gerade dann, als ich mich schwach fühlte und mir selbst Unterstützung gewünscht habe.
Ich war häufig überfordert mit den Herausforderungen und musste lernen, dass meine eigene Kraft und Weisheit keineswegs ausreicht, um Gottes Aufträge ihm würdig auszuführen.
Wenn ich die letzten Jahre Revue passieren lasse, sehe ich genau, in welchen Zeiten mir alles gelang und ich ohne große Erschöpfung Gottes Willen erfüllen konnte. Aber ebenso auch die Zeiten, in denen mir nichts gelang und ich erschöpft und mutlos war.
Es waren die Täler der Tränen, in denen ich die meiste Kraft hatte. Sie brachten mich ständig auf die Knie, wo der Geist mit unaussprechlichem Seufzen für alles betete, was ich brauchte und selbst nicht erkannte. Sie brachten mich aber auch dazu, Gottes Wort zu studieren, weil ich nach Antworten suchte, die ich nur darin finden konnte.
Ohne es gleich zu merken, wurden in meinem Herzen die Wege geebnet. Fragen und Sorgen lösten sich in Luft auf, weil die Antwort zur selbstverständlichen Erkenntnis wurde. Schon früh war der Segen sichtbar, denn Gott gab mir Gelingen in vielem. Über meine Lippen kamen Worte von Trost und Ermutigung, Worte, über die ich mir vorher nie Gedanken gemacht habe. Ich habe mich oft selbst gewundert, wie Gott so unscheinbar wirkt.
Das Flehen des Heiligen Geistes, das ich selbst nicht verstand, erhörte Gott offensichtlich.
Die Quelle der Kraft, die mich in meiner Not selbst zur Quelle werden ließ, fand ich im Gebet und im Wort. Das gab mir auch den Glauben, die Hoffnung und das feste Vertrauen auf Gott, der mich durch alle Situationen gnädig führt und mir alles zum Besten dienen lässt.
Wenn ich mir selbst keine Sorgen um mich machen muss, kann ich mich um andere sorgen. Doch wenn die Sorgen mich erdrücken, brauche ich wiederum die Gebete, die mich daran erinnern, wer Gott ist und woher ich meine Kraft schöpfen kann (vgl. 1.Petr. 5,7).
Wenn ich jetzt Christen sehe, die kraftvoll ihren Weg gehen, weiß ich, dass sie es nur mit Jesus tun können, denn ohne ihn können wir nichts tun (vgl. Joh. 15,5).
Alle Ehre und Lob gebührt Gott alleine.